Gewinne gleichbleibend, Einmalanlagen gehen zurück
Die Beitragseinnahmen sanken um 1,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Grund hierfür war die geplante Reduzierung des Geschäfts mit Einmalanlagen. Im Bereich Vorsorge betrug der Rückgang 5,2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Mit 385 Millionen Euro bliebt der Gewinn ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Einen erneuten Zuwachs konnte Axa bei der kombinierten Schaden-Kostenquote verzeichnen. Mit einem Wert von 98,2 Prozente zeigte sie sich zum dritten Mal in Folge verbessert. Der Vorstand hob hervor, wie sehr man sich angesichts der letzten Großschadensereignisse (Elbehochwasser) über dieses Ergebnis freue.
Axa wird profitabler
Der Vorstandsvorsitzende von Axa Deutschland Dr. Thomas Buberl erklärte, dass man um eine Bereinigung und Profitabilisierung der Bestände bemüht sei. Auch wolle man innerhalb des Konzerns ein neues Produktsortiment aufbauen. Ein wichtiger Teil davon werde das Effizienzsteigerungsprogramm „focus2perform“ sein. Damit wolle man die IT-Landschaft nachhaltig modernisieren, die Basis für das angestrebte Wachstum schaffen und branchenübergreifend effizienter arbeiten.
Rückgang beim Schadensgeschäft
Mit 3,8 Milliarden Euro bleibt die Sparte Unfall/Schaden ein zentrales Geschäftsfeld. Bei der Beitragssumme verzeichnete man hier allerdings einen leichten Rückgang von 0,4 Prozent. Starke Zuwächse gab es bei der Krankenversicherung. Hier stieg das Volumen der Beiträge um 3,7 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Insgesamt wurden in dem Segment 64.000 Neukunden hinzugewonnen (10.500 Vollversicherte). Das Anlageergebnis stieg um 1,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro an.
Niedrige Zinsen belastend für Versicherungsbranche
Wie viele deutsche Versicherer hat auch Axa mit den niedrigen Zinsen der EZB zu kämpfen. Vorstandsmitglieder sehen die Zukunft deshalb in fondsgebundenen Versicherungen und Policen, die mit biometrischen Daten arbeiten. Beim Geschäft mit Garantiezinsprodukten erwarte man mittel- bis langfristig Rückgänge.
Stattdessen baut der Konzern auf eine Modernisierung der kapitalgebundenen Lebensversicherung. Man begrüße die Pläne der Großen Koalition und stoße sich lediglich an der Ausschüttungssperre und den vorbehaltlichen Provisionen. Vor einigen Wochen hatte die Bundesregierung angekündigt, einen „Schutzschild“ gegen die Folgen der geringen Kapitalmarktzinsen errichten zu wollen.
Kritik an Großer Koalition
Weniger zustimmend äußerten sich die Versicherer zum Plan des Bundes, 90 Prozent des Risikogewinns an Versicherungskunden auszuschütten. Die Aktionäre der Unternehmen genossen hier bislang Privilegien. Der Versicherungsverband GdW mahnt an, dass die Kapitalaufnahme für AGs mit der Neuregelung künftig erschwert werden könnte. Wohlwollender äußerte man sich zu den Bewertungsrückstellungen für festverzinsliche Papiere. Bisher ging die Hälfte davon an abgehende Kunden.
Florian Weis
