TV, Telefon und Internet aus dem WWW
Einen Vorgeschmack, was Internet-Fernsehen oder IPTV bietet, werden vorerst nur ausgewählte Haushalte in Großstädten wie Köln bekommen. Wesentliche Voraussetzung ist, dass sie über einen superschnellen Internetzugang, d. h. VDSL (Very High Speed-DSL), verfügen und einen universellen Kommunikationsanschluss besitzen. Diese neue Steckdose soll das Tor zum „Triple Play“ werden, was heißt, dass über sie Internet-Surfen, Online-Telefonie und TV-Zappen via World Wide Web möglich sein wird. Statt je einer Leitung für Telefon und Internet sowie Empfang über Antenne, Kabel oder Satellit, soll ab August alles aus einem einzigen Anschluss in der Wand kommen. Den Service bieten in Europa bereits France Télécom, die spanische Telefónica und das italienische Fastweb an.
Bundesligaspiele in HDTV-Qualität
Damit die digitalen Datenströme auch am heimischen TV-Endgerät ankommen, braucht man zusätzlich eine Verteiler-Box bzw. einen so genannten T-Home Media Receiver. Die Box soll eine 80 Gigabyte große Festplatte beinhalten und beispielsweise Bundesligaspiele auch in hochauflösender HDTV-Qualität ermöglichen – entsprechendes Empfangsgerät vorausgesetzt. Um zu vermeiden, dass die Leitungen etwa durch Millionen an TV-Fußballbegeisterten zusammenbrechen, werden die Programme vom zentralen IPTV-Server der Telekom an dezentrale Computer verteilt und zwischengespeichert. Von dort aus kommen sie dann in „Very High Speed“ auf dem Fernsehempfänger oder dem PC an.
100 Programme aus dem Internet
IPTV der Telekom wird rund 60 öffentlich-rechtliche und private Sender sowie Spartenkanäle liefern. Hinzu kommen 40 Bezahlprogramme, wie beispielsweise der Pay-TV-Kanal von Premiere. Was die neue Internet-Welt dem Fernsehkunden kosten soll, darüber gibt es seitens T-Mobile noch keine verbindlichen Aussagen. Insider gehen davon aus, dass es einen Pauschalpreis für eine Triple-Play-Basis zwischen 50 und 60 Euro pro Monat geben wird. Hinzu kommen natürlich auch weiterhin die GEZ-Gebühren.
Preiskampf zwischen Kabel und Internet?
Ein Preisvergleich zu Kabel-Anbietern wie Netcologne oder Ish dürfte nicht einfach werden. Zu unterschiedlich sind die geknüpften Angebotspakete. So bietet Ish über sein digitales Kabelnetz Telefon, Internet und TV inklusive Bundesligasender Arenal zu einem Preis von etwa 50 Euro. Die digitalen Dienste stehen inzwischen in allen größeren Städten in Nordrheinwestfalen zur Verfügung. Die Netcologne investiert ebenfalls kräftig in ihr Glasfasernetz für die Region Köln-Bonn-Aachen. Ihr Dienstleistungsprodukt heißt „MultiKabel“ und ermöglicht ebenfalls TV, Internet und Telefon über einen heißen Draht. MultiKabel TV bietet über 250 Radio- und TV-Programme. Davon sind mehr als 50 in- und ausländische Sender frei empfangbar, d.h. ohne Set Top Box. Unter dem Namen „Vision“ werden spezielle, kostenpflichtige Programmpakete angeboten, u.a. für Türken, Russen, Italiener und Serben. Es ist abzuwarten, ob es einen Preiskampf zwischen Kabel und Internet geben wird. Spannend wird es allemal.
Karin Bäck