„Es ist bedauerlich, dass die Emittenten immer noch ihre eigene Namensgebung für wichtiger erachten als die Transparenz für den Investor“, sagt Dr. Stefan Naumann, Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting und Leiter der Studie. „Mit einem Blick auf die Produktbezeichnung sollte erkennbar sein, um was für einen Produkttyp es sich handelt – so wünschen es die Anleger. Nicht erst seit der Finanzkrise legen sie größten Wert auf Vergleichbarkeit und Angebotstransparenz, wie Studien belegen. Die Kunden sind zunehmend weniger bereit, erst einmal die individuellen Produktbezeichnungen der Emittenten verstehen zu müssen, bevor sie sich ein Produkt anschauen.“
Das beginnen allerdings auch die Emittenten zu verstehen. So gibt es gegenüber dem Vorjahr spürbare Fortschritte in der Ansprache der Kunden. Die Kommunikation mit dem Anleger, egal ob per Telefon, E-Mail oder Internet zeigt deutliche Verbesserungen. Die Information der Kunden erfolgt umfassender, übersichtlicher und verständlicher als vor einem Jahr. So wurden beispielsweise nur noch fünf Prozent der E-Mail-Anfragen mit einem dürren Einzeiler unter Verweis auf das Internet beantwortet. „Immer mehr Unternehmen stellen sich im Response-Management organisatorisch neu auf. Sie schaffen zentrale Ansprechpartner, die dafür sorgen, dass Kundenwünsche schnell und kompetent bearbeitet werden“, so Naumann.
Gewinner im Ranking ist auch 2010 die Investmentbank Goldman Sachs. Sie steht damit bereits im vierten Jahr in Folge ganz oben auf dem Siegertreppchen. Den zweiten Platz belegt HSBC Trinkaus, den dritten die Landesbank Berlin. Der größte Sprung nach vorn gelang der UBS. Die Schweizer verbesserten sich vom 15. auf den siebten Rang. Sieger in der Einzelkategorie Service ist die Landesbank Berlin, im Bereich Transparenz liegt die LBBW vorne. Insgesamt erreichten erstmals sieben Anbieter die Höchstnote von fünf Sternen.
Hintergrundinformationen
Insgesamt 30 Zertifikateanbieter wurden im aktuellen Ranking unter die Lupe genommen. Sie decken rund 95 Prozent des Marktes ab. Drei Monate lang wurden dabei Service und Transparenz mit E-Mails, Telefonanrufen sowie einer gründlichen Untersuchung des Internetauftritts der Emittenten getestet. Für guten Service gab es 40 Punkte, für Transparenz im Internet und in der Produktdokumentation 60 Punkte.
Quelle: Steriea Mummert Consulting
