Vor die Alternative gestellt, 1.000 Euro vom Sparkonto für etwas Schönes auszugeben oder 100.000 Euro mit einer kurzfristigen Rendite von einem Prozent zu investieren, würden die meisten von uns die erste Wahl treffen. Die zweite sieht in der Tat aus wie ein schlechtes Geschäft. Und das Geld auszugeben, fühlt sich einfach attraktiver an, davon hat man gleich etwas. Nicht umsonst sind die Deutschen laut einer Studie das Volk, das am meisten Zeit pro Kopf mit Einkaufen verbringt.
Chancen sind so alltäglich wie das Leben
Sie sind weder zahlreich noch selten. Wir halten sie für selten, weil Menschen mit der „Chancenbrille“ so selten sind – Menschen, die die Frequenz des Tarnschildes kennen, mit denen sich die Chancen überall im Leben verbergen. An Irrtümer und Gefahren trauen sich erst recht die wenigsten heran. Dort lauern die echten, fetten Chancen, gut verborgen. Und oft sehen sie sogar wie Niederlagen aus.
Wir müssen uns also immer wieder vor Augen halten: Chancen sehen oft nicht wie Chancen aus, haben nichts mit Visionen zu tun, fallen einem nicht in den Schoß, liegen nie in der Zukunft, gehorchen keinen Regeln.
Alle warten auf den einen Job, das eine große Ding. Dabei ist es die Hingabe an das Hier und Jetzt, die aus dem Nichts die Chance erschafft.
Der Schlüssel ist Motivation und Initiative
Erst in der Rückbetrachtung reihen sich die Gelegenheiten wie Perlen auf eine Schnur. Denn Chancen bilden Ketten, Cluster. Und wie das immer ist: Hinterher sieht alles ganz einfach aus. So zwingend, so logisch. Eine Chance ist Reframing. Ein Prozess wird in einen völlig neuen Kontext gestellt. Das gelingt nur wenigen. Weil nur wenige anarchisch genug denken. Die Regeln, denen die Mehrheit ihre Gehirne oft bestürzend vollständig überantwortet hat, löschen jeden Zündfunken. Chancen pfeifen nämlich auf Regeln. So also sind Chancen.
