Achim von Michel, Politikbeauftragter des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Bayern, verrät business-on.de, wie er über eine Vergrößerung des Euro-Rettungsschirms denkt.
„Grundsätzlich befürwortet der Mittelstand die gemeinsame Währungsunion, denn der Euro ist ein starkes Zeichen der Integration und erleichtert den Handel in Europa. Kein Land darf gegen seinen Willen aus der Währungsunion ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für Griechenland, denn es ist eine falsche Annahme, dass eine Insolvenz eines Mitgliedstaates automatisch zu einem Ausschluss aus der Währungsunion führt. Als größter Mittelstandsverband Deutschlands sehen wir jedoch jede weitere Ausweitung als äußerst kritisch, denn sie führt Europa immer weiter in eine Transferunion hinein. Der Rettungsschirm rettet nicht den Euro und auch nicht die Bankrott-Staaten vor den Folgen ihrer Misswirtschaft. Der BVMW lehnt darum auch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) ab, der ab 2013 der Nachfolger der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) werden soll. Er ist weder zeitlich noch der Höhe nach begrenzt und führt zu einer dauerhaften Haftungs- und Transferunion. Der ESM belastet einseitig spätere Generationen, ohne heute eine nachhaltige Lösung für die verursachten Probleme anzubieten. Wir fordern stattdessen, geeignete Alternativinstrumente zu entwickeln: Dazu gehört eine ‚Insolvenzordnung‘ für Staaten ebenso wie ein Notfallplan, um eine ausreichende Kapitalisierung des Bankensystems zu gewährleisten“, sagt Achim von Michel, Politikbeauftragter des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) in Bayern.
