Mehr Display, aber nicht mehr Gewicht
Die Abmaße des Galaxy S4 sind nahezu identisch mit denen seines Vorgängers. Trotzdem wirkt es schlanker als das etwas kurvigere SIII. Denn seine volle Dicke von 9 Millimeter erreicht es nur um den leicht erhabenen Kameraknubbel herum. Außerdem wiegt es nicht mehr als sein Vorläufer. Dabei ist sein Display sogar noch ein paar Millimeter größer als das des SIII – links und rechts bleibt nur noch ein schmaler Rand. Mit 1 080 mal 1 920 Bildpunkten hat es die höchste Auflösung, die die Tester bisher an einem Handy angetroffen haben. Das sorgt für eine gestochen scharfe Textdarstellung. Auch in Sachen Kontrast und Farbwiedergabe ist das neue Display des Smartphones (mittlerer Ladenpreis: 655 Euro) spitze.
Surfen und Telefonieren ohne Tadel
Wenig überraschend: Das ausgezeichnete Display, der schnelle Prozessor und die schnelle Funkanbindung machen das S4 zu einem hervorragenden Internet-Handy. Wie es sich für moderne Luxus-Smartphones gehört, kann es Internetverbindungen auch über die neuen LTE-Turbonetze aufbauen. Anders als das Galaxy SIII schlägt sich das S4 aber auch bei den klassischen Telefonfunktionen richtig gut: Die Sprachqualität ist tadellos. Und im Gegensatz zu vielen anderen Smartphones zeigt das S4 beim Test der Netzempfindlichkeit kein Antenneproblem. Egal, wie der Nutzer das Gerät hält: Die Funkleistung bleibt gut.
Kamera gut, Tonspuren vertauscht
Auch die Kamera kann sich sehen lassen. Sie liefert besonders bei guter Beleuchtung sehr scharfe und detailreiche Fotos und schafft auch bei wenig Licht noch eine ordentliche Farbwiedergabe. Die etwas inflationär wirkenden 13 Megapixel hätte es dafür wohl nicht gebraucht. Aber solange die Bildqualität unter den vielen Pixel nicht erkennbar leidet, stören sie ja nicht. Die Bildgröße kann der Nutzer in der Kamera-App heruntersetzen. Auch bei Videos überzeugt die Bildqualität. Nur beim Ton gibt es eine kleine Macke: Die meisten Rechtshänder werden das Handy beim Filmen im Querformat wohl intuitiv so halten, dass der Home-Knopf rechts liegt. Doch dann sind beim Video-Ton die beiden Stereokanäle vertauscht. Eine Stimme, die von links kommt, wird beim Abspielen dann aus dem rechten Lautsprecher ertönen. Das kann verwirren. Beim Filmen sollte das S4 darum besser mit dem Knopf nach links gehalten werden.
Klasse Akku, Unklarheiten beim GPS
Auch die Akkuleistung des S4 ist richtig gut. Beim Dauersurfen per UMTS hält eine Akkuladung 6 Stunden, bei Internetverbindungen per LTE sind es immerhin noch 4,5 Stunden. Zum Vergleich: Das iPhone 5 schafft hier jeweils nur rund 2,5 Stunden. Nur das riesige Galaxy Note II schafft noch bessere Akkuwerte als das S4. Ebenfalls erfreulich: Anders als beim iPhone und einer wachsenden Zahl anderer Konkurrenten lässt sich der Akku beim Galaxy S4 vom Nutzer problemlos austauschen. Die Plastikrückwand, die der Nutzer hierfür abpopeln muss, wirkt zwar längst nicht so nobel wie der Aluminiumrücken des iPhone. Für viele Nutzer wird aber wohl der praktische Vorteil des Wechselakkus überwiegen. Ein unklares Bild ergibt der Test bisher beim GPS: Ein S4 ortet schnell und sehr präzise, ein zweites zeigt dagegen gelegentliche Aussetzer – die vermeintliche Position sprang bei diesem Gerät zuweilen um bis zu 20 Meter. Die Tester werden jetzt ein drittes Exemplar einkaufen und testen. Über das Resultat berichtet test.de, sobald die Ergebnisse da sind.
Smart Screen: Der Browser schaut dich an
Samsung rüstet das Android-System seiner Oberklasse-Smartphones mit allerhand Zusatzfunktionen auf, die dem Nutzer seine Wünsche quasi von den Augen ablesen sollen. So hat das S4 eine Gesichtserkennung namens „Smart Screen“, die bestimmte Funktionen der vorinstallierten Apps steuern kann. Das Gerät erkennt zum Beispiel, wenn der Nutzer seinen Blick auf das Display gerichtet hat, und schaltet so lange die Displaybeleuchtung nicht ab. Die Videowiedergabe unterbricht es, sobald der Betrachter seinen Blick abwendet, und nimmt sie wieder auf, wenn er wieder hinguckt. Unter anderem neu beim S4: Große Webseiten kann der Nutzer im Browser hoch- und runterscrollen, indem er seinen Kopf leicht nach vorn oder nach hinten neigt. Der Effekt ist zunächst frappierend, scheint aber in der Praxis nur begrenzt nützlich. Der Nutzer bekommt einen schnell einen steifen Nacken, weil er den Kopf dauerhaft gerade halten muss. Sonst blättert der aufmerksame Browser gern mal weiter, weil er eine unwillkürliche Kopfbewegung falsch versteht. Diese Funktion lässt sich aber leicht abschalten. Schon praktischer: Der Touchscreen des S4 reagiert nicht nur auf Berührungen, sondern erkennt auch, wenn der Finger des Nutzers etwas über der Bildschirmoberfläche schwebt. Dies wird zum Beispiel für eine Vorschauansicht im Videospieler genutzt.
Quelle: test.de
