Könnten sich die Eltern aussuchen, welche Sendung ihre Kinder sehen dürfen, fiele die Entscheidung eindeutig aus. Das hat wohl mit mehr als nur Geschmack zu tun. Wie aus Sicht der Eltern die Kriterien für gute Qualität von Kinderfernsehen aussehen sollten, wurde schon 1995 erstmals ermittelt.
In den Niederlanden wurden seinerzeit 357 Eltern hinsichtlich der Qualitätskriterien, die für sie eine Rolle spielen, befragt. Im Ergebnis fanden sich Verständlichkeit, ästhetische Qualität und Engagement als wichtige Qualitätsmerkmale wieder. Engagement bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Kinder dazu angeregt werden sich aktiv zu beteiligen oder aber ihre Phantasie angeregt wird. Erst danach werden Kriterien wie Unterhaltung, Unschädlichkeit und Glaubwürdigkeit genannt.
Bildung und Humor beliebt – Gewalt nein danke!
Dass Kinder eventuell einen Schaden durch zu viel Identitätsannahme durch beliebte Serienhelten nehmen, konnten die meisten Eltern nicht bestätigen. In einer bundesweiten Umfrage des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen zum Thema Qualität von Kinderfernsehen führten die Eltern Sendungen an, die sie als qualitativ gut empfanden. Das sind vor allem Informations- und Bildungssendungen. Anschließend wurden von den Befragten lustige und unterhaltende Sendungen genannt. Als Sendungen von generell schlechter Qualität bewerten die Eltern sämtliche Angebote, die Gewalt beinhalten.
Öffentlich-rechtliche vor Privaten
Insgesamt beurteilten die Eltern die Sendungen der öffentlich-rechtlichen Anbieter besser als die der privaten Konkurrenz. Am häufigsten wurde die Sendung mit der Maus angegeben.
Angebote von privaten Fernsehveranstaltern wurden dem entsprechend deutlich weniger berücksichtigt. Schlusslicht hier war die Sendung „Pokémon“.
Dana Breidenbach
