In den Redaktionen in Deutschland verlässt man sich nur in den seltensten Fällen auf 140 Zeichen. Und das, obwohl der Anteil der twitternden Journalisten gegenüber dem Vorjahr weltweit von 47 auf 59 Prozent gestiegen ist.
Deutschland hinkt hinterher
Während in Deutschland nur 30 Prozent der Journalisten Twitter nutzen, ist es in den eng- lischsprachigen Ländern Kanada, USA, Aus- tralien und Großbritannien die überwältigende Mehrheit. Dort liegt die Quote zwischen 75 und 90 Prozent. Überraschende Ausreißer im internationalen Vergleich sind Frankreich und Spanien. Dort haben jeweils über 70 Prozent der Journalisten einen Twitter-Account. Der Unterschied zu Deutschland ist eklatant. Auch die italienischen Journalisten rangieren mit knapp 40 Prozent vor ihren Kollegen aus Deutschland. Südlich des Brenners haben unterdessen die Politiker bei der Nutzung von Twitter Nachholbedarf.
In Hinblick auf das Verwalten eines eigenen Google+Accounts und dem Führen eines Blogs ist die Situation ähnlich. Auffallend ist, dass Blogs bei Journalisten in China weit verbreitet sind. Über 60 Prozent von ihnen haben eine eigene Website, auf der sie ihre Artikel bloggen.
39 Prozent „digital first“
Bei der Nutzung von Google+ sind die USA Spitzenreiter. Dort haben sechs von zehn Reportern einen Account, gefolgt von Australien und Frankreich. Das Netzwerk des Suchgiganten erfreut sich nicht nur bei Journalisten immer größerer Beliebtheit. Von den befragten Journal- isten bezeichnen sich 39 Prozent als „digital first“, 61 Prozent sehen sich als Print-Journalisten – zwei Werte, die sich angesichts der sich wandelnden Medienlandschaft in Zukunft vermutlich angleichen werden.
Befragt wurden insgesamt 553 Journalisten in 15 Ländern. Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung.
