Es gibt Menschen, die von sich behaupten können, alles Erdenkliche auf Erden zu wissen – und doch werden sie immer mal wieder eines Besseren belehrt. Kaum eine Quizshow bringt dies besser zum Vorschein als „Wer wird Millionär?“. Die Versuchung, mit fünfzehn richtigen Antworten auf immer schwieriger werdende Fragen zu einer stolzen Summe zu kommen ist groß. Doch der Weg bis zum großen Preis ist ein langer. Vermeintlich einfache Fragen können schon zu Stolpersteinen werden, denn nicht jeder Teilnehmer ist dem Druck gewachsen, der entsteht, wenn man gegenüber dem Moderator quasi auf dem heißen Stuhl sitzt. Der Moderator der deutschen Variante, Günther Jauch und die Regie sorgen zudem für weitere Spannungsbögen.
Jede Frage ist eine Gretchenfrage
Das selbst für ausgesprochen intelligente Menschen teilweise schwierige Spiel hat schon auf den untersten Stufen seine Tücken. Die erste Frage, für „nur“ gerade 50 Euro, kann sich schon als Stolperstein erweisen, wenn ein Kandidat auf dem falschen Fuß erwischt wird. Schließlich hat so ziemlich jeder Kandidat in irgendeinem Bereich seine Schwächen. Eine gezielte Vorbereitung auf die Sendung ist so gut wie nicht möglich. Kandidaten oder Kandidatinnen, die bereits an der ersten Frage scheitern sind selten, aber es gibt sie tatsächlich. Mitunter ist es allerdings nicht nur der Inhalt der Frage, sondern auch deren Formulierung, die den Kandidaten das Leben schwer macht. Es reicht nicht, sprichwörtlich ein Lexikon auswendig zu lernen – man muss auch eine gewisse Wortgewandtheit an den Tag legen. Das gilt für viele Quizshows, nicht nur für „Wer wird Millionär?“.
Insgesamt hat die Sendung aber bislang mehr Millionäre hervorgebracht als Kandidaten, die das Spiel bereits nach einer Runde verlassen mussten. Je höher die Kandidaten aufsteigen, desto eher entscheiden sie sich allerdings dafür, die erspielte Summe mitzunehmen und das Risiko einer weiteren – potenziell falschen – Antwort nicht mehr einzugehen. Die Joker, die die Kandidaten zur Verfügung haben, haben es zudem längst in den Alltagswortschatz geschafft. Wer sich mit einer Wahl schwertut, beispielsweise beim Essen in der Kantine, wird gerne einmal gefragt, ob er nicht vielleicht den Telefonjoker benötigen würde.
Längst mehr als eine Sendung
Dass die Show über die Jahre so beliebt werden würde, hätte zu Beginn wohl kaum jemand erwartet. Heute stößt man auch abseits der eigentlichen Sendung im Fernsehen auf „Wer wird Millionär?“. Aus den bisher gestellten Fragen in der Sendung ist unterdessen beispielsweise auch ein Kartenspiel produziert worden. Dabei können die Spieler selber versuchen, die Fragen zu beantworten, an denen andere im Rampenlicht auf dem heißen Stuhl vielleicht gescheitert sind. Wer seine Gegner dabei besiegt, kann sich zumindest als potenzieller Millionär fühlen. Selbst die berühmten Joker sind in abgewandelter Form vorhanden. Das Spiel kann unter anderem auf dieser Seite von Weltbild bestellt werden.
Die Entwickler der Spiele für Online Casinos haben „Wer wird Millionär?“ ebenfalls längst für sich entdeckt. Unter dem englischen Titel „Who Wants to Be A Millionaire?“ findet man es in Form eines Spielautomaten hier bei LeoVegas. So wie es in der Sendung ein Bonusspiel gibt, gibt es bei diesem Spielautomaten eine Freispiel-Gamble-Funktion, mit der man zusätzliche Gewinne erzielen kann. Und selbst eine Trainings-App kann für Smartphones gefunden werden.
Der Einfluss auf die Gesellschaft ist für eine Fernsehsendung sehr bemerkenswert. In einem Zeitalter, als man glaubte, dass Quizshows am Fernsehen schon bald ein Ding der Vergangenheit sein würden, hat dieses Format das Genre wieder aufleben lassen. Es war wohl der Auslöser zahlreicher neuer solcher Shows und später auch Apps, bei denen die Menschen ihr Wissen zu diversen Themen beweisen können.
