Die vermeintlichen Rechtsanwälte fordern die Betroffenen auf, die geltend gemachte finanzielle Forderung zu begleichen. „Nehmen sie mit uns Kontakt auf und zahlen sie erst einmal nicht“, rät Lars Henning Döhler, für wettbewerbsrechtliche Fragen zuständiger Rechtsreferent bei der IHK, den betroffenen Unternehmen.
„Die uns vorliegenden E-Mails beziehen sich alle auf jeweils ein einziges Telefonat, dass vor vielen Monaten erfolgt sein soll. Angeblich haben die Empfänger ein sehr langes Gespräch mit dem Auskunftsdienst zu einem Minutenpreis von 1,99 Euro geführt. Zusammen mit Inkassokosten sollen so Beträge im dreistelligen Bereich angefallen sein“, erläutert Döhler.
Den betroffenen Mitgliedsunternehmen sei die Sonderrufnummer durchweg unbekannt. Unüblich sei zudem, dass sich in den E-Mails folgender Satz finde: „Nach Zahlungseingang erhalten Sie eine ordentliche Rechnung samt ausgewiesener Umsatzsteuer von uns und unserer Mandantin zugesandt.“ Darüber hinaus werde in einigen der IHK vorliegenden E-Mails die Zahlung auf ein Konto in Litauen verlangt.
Merkwürdig sei auch der Internetauftritt der vermeintlichen Inkasso-Anwälte. Das Design der Homepage der angeblich in Duisburg ansässigen Kanzlei sei die Kopie einer in Wirklichkeit in Freiburg ansässigen Kanzlei, der Name „KMP“ sei stark an im bayerischen Waldsassen ansässigen Inkassoanwälten angelehnt. „Beide Kanzleien distanzieren sich ausdrücklich von den E-Mails“, so der IHK-Jurist.
Mitgliedsunternehmen, die eine solche E-Mail erhalten, sollten sich an die IHK-Rechtsabteilung wenden (Telefon 0521 554 – 215, Lars Henning Döhler).