Wer sein Geld nachhaltig investieren möchte, darf sein Geld nicht Unternehmen überlassen, die der Umwelt schaden oder gegen Sozialstandards verstoßen. Folglich sollte man sämtliche Unternehmen und sogar ganze Branchen, die nicht den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen oder die offensichtlich gegen bestimmte Standards verstoßen, von seinem Investitionsplan streichen. Auf diese Weise lassen sich Unternehmen mit fragwürdigen Geschäftspraktiken wie Massentierhaltung oder Kinderarbeit gezielt ausschließen und man kann den Schwerpunkt seiner Investments auf klima- und sozialfreundliche Projekte legen.
Um ein nachhaltiges Unternehmen zu erkennen, können sich Interessierte zum Beispiel am FNG-Siegel orientieren, das als Qualitätssiegel für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland eingeführt wurde. Dieses Siegel erhalten ausschließlich Investmentfonds, die unter anderem nicht in Kernkraft, Kohlebergbau und Waffen investieren. Zudem müssen die ausgezeichneten Fonds darauf achten, dass die Unternehmen in ihrem Portfolio die Menschen- und Arbeitsrechte achten, Umweltschutzgesetze einhalten und Korruption bekämpfen – um nur einige Kriterien des UN Global Compact zu nennen.
Auch die sogenannten ESG-Kriterien, die für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung stehen, können zur Auswahl geeigneter Unternehmen und Branchen herangezogen werden. Auf der Basis dieser Standards schließen manche Vermögensverwalter wie die UBS beispielsweise Investitionen in Kohlekraftwerke kategorisch aus. Stattdessen unterstützen sie Anleger im Rahmen des Sustainable-Investing-Konzepts dabei, ein nachhaltiges Portfolio zusammenzustellen, das bestimmten Wertevorstellungen entspricht und zum anderen attraktive Renditen abwirft. Mittels dieser Anlagemethode verfolgt die UBS das Ziel, in der Welt etwas zum Besseren zu bewirken. Schon 2017 verpflichtete sich UBS dazu, ihre Kunden dabei zu unterstützen, ihr Geld im sogenannten Impact Investing anzulegen. So sollen binnen fünf Jahren die Finanzierungslücken bei den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen geschlossen werden, um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.
Guter Wille, schlechte Performance?
Wer sich für ein nachhaltiges Investment entscheidet, muss entgegen verbreiteter Vorurteile keineswegs auf hohe Renditen verzichten. Im Gegenteil: Analysen der UBS zufolge können nachhaltige Fonds die Renditen sogar steigern, wie eine englischsprachige Metastudie aus dem Jahr 2015 bestätigt. Hierfür untersuchten Wissenschaftler und Investoren den Zusammenhang zwischen der Performance von Unternehmen und den Auflagen des ESG in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance.
Das Ergebnis: Investoren, die nach den ESG-Standards handelten, erzielten mindestens ebenso gute, häufig sogar bessere Renditen als konventionelle Finanzunternehmen. Vor diesem Hintergrund erscheint es kaum verwunderlich, dass Sustainable Investing immer öfter als Anlageform der Zukunft benannt wird. So gehen Experten davon aus, dass sich nachhaltige Investments bis 2023 fest auf dem Finanzmarkt etabliert haben werden und das Angebot an nachhaltigen Kapitalanlagen weiter wachsen wird. So sollen in Zukunft mehr Anleger die Möglichkeit bekommen, gemäß der eigenen Überzeugung und zum Wohl der Gemeinschaft investieren zu können.
