Bereits um 1900 entstanden die ersten Automobile mit Elektroantrieb. Was hat sich seither getan? Um dieser Frage nachzugehen, hat ein Spezialistenteam des Auto & Technik Museum Sinsheim ein über 100 Jahre altes Columbia Elektroauto mit moderner Technik nachgerüstet. Im Rahmen einer Wettfahrt ab 11 Uhr wird der Wagen seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Der hervorragend erhaltene Wagen ist an sich schon eine Sensation, denn weltweit existieren nur noch ganz wenige voll fahrbereite Elektroautos aus der Frühzeit des Automobilbaus. Nun tritt der Wagen gegen moderne und klassische Automobile mit Verbrennungsmotor an, darunter ein Messerschmitt Kabinenroller aus den 1950er Jahren und ein aktueller Smart mit Benzinmotor. Sieger der Wettfahrt ist, wer die meisten Kilometer zu niedrigsten Kosten zurücklegt. Die Messlatte liegt hoch: Eine Batteriefüllung für den Columbia (ca. 6 kWh) kostet derzeit ca. 1,20 Euro.
Ebenfalls anlässlich des Fahrzeugtreffens wird eine neuartige Solartankstelle offiziell in Betrieb genommen, die in enger Zusammenarbeit mit der Wilhelm-Maybach-Schule Heilbronn und der Firma Würth Solar entstand. Die Elektrotankstelle ist das Ergebnis einer Technikerarbeit, bei der die Technikschüler alle Aspekte der Elektromobilität unter die Lupe nahmen. Neuartig ist, das die Tankstelle für die Elektrofahrzeuge direkt mit Solarenergie gespeist wird und dadurch umweltschonender Strom abgegeben wird. Der Jahresertrag der Solaranlage genügt für 30.000 elektrisch gefahrene Kilometer. Ein Fazit der Arbeit ist, dass Elektromobilität im großen Stil nur in Verbindung mit regenerativen Energieformen einen Sinn ergibt. Neben den zahlreichen Aufladestationen am Veranstaltungstag steht nun auch nach dem Fahrzeugtreffen noch eine solarbetriebene Tankstelle zum kostenlosen Betanken von Elektrofahrzeugen von Museumsbesuchern zur Verfügung.
Schon vor über 100 Jahren hat man sich Gedanken über Alternativen zum Verbrennungsmotor gemacht. Dies zeigen im Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM zahlreiche Exponate, die im Rahmen der Sonderausstellung „100 Jahre alternative Antriebsformen“ noch bis 30. September 2009 gezeigt werden. Das Thema ist topaktuell: Schwindende Ressourcen und die Suche nach billigeren Energien hat den Automobilproduzenten Beine gemacht. Nahezu alle führenden Hersteller in Europa, Japan und den USA arbeiten in Ihren Entwicklungsbüros mit Hochdruck an der Nachfolgegeneration der heutigen Benzin- und Dieselmotoren.
lifepr
