Soest. Das Unternehmen J. Lehde GmbH kann die Qualitätssicherung auch nach dem Weggang des Betontechnologen Rainer Beckmann weiterhin im eigenen Hause sicherstellen. Bereits im Herbst bestanden Hochbautechniker Viktor Klassen (42) und Stahlbetonbauer Lars Lauer (44) ihre entsprechenden Lehrgänge und schlossen die jeweils vierstündige Klausur der beiden Lehrgangsblöcke mit guten Noten ab. Als Hersteller von Stahlbetonfertigteilen muss die J. Lehde GmbH von jeder Charge Proben anfertigen und diese im betriebseigenen Labor auf Belastung testen.
Mindestens zweimal wöchentlich nehmen Lauer und Klassen Proben aus den frisch angesetzten Betonrezepturen. Davon werden Würfel geformt, die einen Tag an der Luft und 6 Tage in 20 Grad warmem Wasser verbringen, bevor sie weitere 21 Tage im ebenfalls 20 Grad warmen Labor gelagert werden. Dann kommen sie unter die Prüfpresse – und zwar „bis es knackt“. Gesetzlich müssen dabei 55 Newton/mm² (N/mm²) erreicht werden, bei J. Lehde GmbH wird intern aber sogar mit mindestens 62 N/mm² gearbeitet. Dann platzt der Beton vom Rand her nach innen weg. „Oft brechen die Kanten aber erst bei 64 bis 65 Newton“ berichtet Viktor Klassen. „Das gibt noch mal zusätzliche Sicherheit.“ Geprüft wird neben den eigenproduzierten Betonmischungen immer auch fremd angelieferter Transportbeton.
J. Lehde GmbH produziert je nach Auftrag unterschiedliche Betonsorten. Diese unterscheiden sich durch die Zugabe von Sand, Splitt und Zement; je nach Körnung und je nach Mengenanteil. Im Rahmen ihrer Ausbildung hatten Lauer und Klassen sich mit sehr unterschiedlichen Rezepturen und deren Eigenheiten befassen müssen: Straßenbeton, Spritzbeton, Putz und Hochfester Beton standen ebenso auf der Lernliste wie die Frage, wann und wie welche Menge an Zuschlägen zugegeben werden dürfen, um das gewünschte Rezepturergebnis zu erzielen. Grundsätzlich sind Betontechnologen in der Lage, völlig neue Rezepturen für die unterschiedlichsten Anforderungen zu entwickeln.
Bildquellen
- img_4444: Lehde GmbH
