Auf ein „großartiges Jahr 2010“ kann nach den Worten von Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper der Fachdienst Kultur des Märkischen Kreises zurückblicken. Die für die Kulturarbeit zuständige Fachbereichsleiterin listete in der Sitzung des Kulturausschusses eine bemerkenswerte Fülle von Veranstaltungen und Angeboten auf – vom Mittelalterfest in Altena über die Konzerte des Märkischen Jugendsinfonieorchesters bis hin zu den museumspädagogischen Aktionen, den Ausstellungen in den Museen auf der Burg Altena sowie der Vergabe der MKK-Stipendien, „Luise heizt ein“ an der Luisenhütte in Balve-Wocklum und dem tollen Auftritt auf der Landesgartenschau in Hemer.
Einzig beim Burgrock-Festival habe man „das Ziel, eine schwarze Null zu schreiben, verfehlt“. Das Festival schloss mit einem Minus von 9.582,88 Euro ab. Ein Grund dafür war die kurzfristige Absage der zwei Hauptbands sowie die Erstattung von zehn Euro pro Eintrittskarte. Eine gute Aktion, wie die Ausschussmitglieder ausdrücklich feststellten. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Barbara Dienstel-Kümper. „Und wenn Sie uns bei den anstehenden Haushaltsplanberatungen das Geld wieder geben, dann gibt es auch 2011 ein Burgrock-Festival“. Dann möglicherweise auch mit einem ausgelobten Publikumspreis für eine der heimischen Bands. Um ein vollständiges Bild von den tatsächlichen Aufwendungen zu bekommen, bat UWG-Vertreter Reinhard Broich darum, die Personalkosten der vom Kreis am Festival beteiligten Mitarbeiter aufzulisten. Die Verwaltung sagte zu, dies nachzureichen.
„Mission erfüllt“ berichtete Barbara Dienstel-Kümper dem Kulturausschuss bezüglich der Umstellung der Fördersystematik der kulturtragenden Vereine wie Heimatbund Märkischer Kreis, Freunde der Burg oder Märkische Kulturkonferenz (MKK). Der Kreis unterstützt die Vereine finanziell und nur noch bedingt, etwa bei Großveranstaltungen wie den Kreisheimattag, auch personell. Auf 90.000 Euro bezifferte Dienstel-Kümper die jährlichen Einsparungen. Eineinhalb Planstellen wurden gestrichen.
Für Dr. Anne Hermes (FDP) war das dem Ausschuss vorgelegte Ergebnis des Workshops des Stiftungsrates der Märkischen Kulturstiftung Burg Altena noch nicht ausreichend. Die Liberale wollte wissen, wie es mit der Stiftung weiter geht. Stiftungsrats- und Ausschussvorsitzende Renate Schulte-Fiesel berichtete, dass vom diesjährigen Stiftungsertrag im kommenden Jahr Audio-Guides für die Museen der Burg Altena angeschafft werden. Eine dringend benötigte Investition, wie Museumsleiter Stephan Sensen bestätigte. Sensen konnte in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins WasserEisenLand eine positive Bilanz der Vereinsarbeit in den zurückliegenden Jahren ziehen – vor allem für den im Mai 2009 gestellten Antrag für ein Regionale-Projekt, das inzwischen den zweiten Stern erhalten habe. Unter der Dachmarke Was-serEisenLand soll die einzigartige Industriekultur Südwestfalens inhaltlich, kulturell und touristisch weiterentwickelt und vermarktet werden. „WasserEisenLand soll die Basis eines neuen Südwestfalen-Selbstbewusstseins werden“, so Sensen. Schon jetzt gehörten dem Verein 30 museale Ankerpunkte mit jährlich 500.000 Besuchern an. Sein bislang größtes Projekt habe der Verein mit seinem Auftritt auf der Landesgartenschau in Hemer gestemmt. „Von den gut eine Million Besuchern haben sich rund 100.000 intensiver für die Industriekultur Südwestfa-lens interessiert“, so Sensen.
Eine Aufstockung der Museumspädagogik um eine halbe Stelle brachte Geza Lang (Bündnisgrüne) in die Diskussion. Die Museumspädagogin mache eine hervorragende Arbeit und trage maßgeblich zur Steigerung der Besucherzahlen in den Museen bei. Eine Entscheidung soll im Rahmen der anstehenden Haushaltsplan- und Stellenplanberatungen fallen.
