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Immobilienpreise steigen trotz Corona

Im März veröffentlicht der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im MK den Grundstücksmarktbericht 2021. Die Preise bei bebauten Grundstücken, insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern, sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen.

Unser Bild zeigt das Neubaugebiet Rahlenberg in Herscheid. Die Preise bei bebauten Grundstücken, insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern, sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen.

Märkischer Kreis. (pmk). Im März veröffentlicht der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im MK den Grundstücksmarktbericht 2021. Die Preise bei bebauten Grundstücken, insbesondere bei Ein- und Zweifamilienhäusern, sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Diese Entwicklung wird sich bestätigen.

Gutachterausschüsse sind in Deutschland seit der Verabschiedung des Bundesbaugesetzes im Jahr 1960 fest verankert. Eine der Kernaufgaben besteht darin, Transparenz am Grundstücksmarkt zu schaffen. Deshalb analysiert der Gutachterausschuss im Märkischen Kreis Jahr für Jahr tausende Kaufverträge über bebaute und unbebaute Flächen und fasst die Ergebnisse in einem Bericht zusammen: eine wichtige Informationsquelle insbesondere für Sachverständige, Wirtschaft, Politik, Banken sowie für interessierte Bürgerinnen und Bürger.

In diesen Tagen ist der Grundstücksmarktbericht für 2021 auf der Zielgeraden. Erste Tendenzen lassen sich erkennen, berichtet Holger Peters, Diplom-Ingenieur für Vermessungswesen und Geschäftsführer des Gutachterausschusses im Märkischen Kreis: „Wir stellen seit mehreren Jahren steigende Preise fest, insbesondere bei den Ein- und Zweifamilienhäusern. Auch die Bodenrichtwerte, also der Maßstab für die Grundstückspreise pro Quadratmeter, werden nach einer längeren Zeit der Stagnation wahrscheinlich steigen.“ In den Ballungsgebieten zeichne sich diese Tendenz schon seit längerer Zeit ab, nun aber auch in ländlicheren Regionen des Kreises. Ein Grund: Die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum. Corona und die Folgen der Pandemie haben im vergangenen Jahr keinen negativen Einfluss auf die Nachfrage und die Preise gehabt. Holger Peters stellt klar: „Wir blicken allerdings nicht in die Glaskugel, sondern reflektieren den Markt, in diesem Fall rückblickend das Jahr 2020.“

Landesbehörde

Mit „Wir“ ist der Gutachterausschuss gemeint. Eine Landesbehörde, deren Geschäftsstelle in der Kreisverwaltung ansässig ist. Die ehrenamtlichen Mitglieder – 16 plus die Vorsitzende Christiane Strauch, ihren Stellvertreter Holger Peters sowie sechs Personen des Finanzamtes – werden für fünf Jahre von der Bezirksregierung Arnsberg bestellt. Sie sind überwiegend Sachverständige aus den Fachbereichen Architektur, Bau- und Immobilienwirtschaft, Bankwesen, Land- und Forstwirtschaft sowie Vermessungs- und Liegenschaftswesen. Zuständig ist der Gutachterausschuss für das gesamte Kreisgebiet – mit Ausnahme der Städte Iserlohn und Lüdenscheid, die eigene Ausschüsse haben.

Aufgaben

Zu den Hauptaufgaben des Gremiums bzw. seiner Geschäftsstelle zählen die Ermittlung der Bodenrichtwerte (ca. 1400 Zonen im Kreis), der Grundstücksmarktdaten sowie Verkehrswertgutachten für private Auftraggeber. Dazu kommen noch gutachtliche Stellungnahmen, beispielsweise für Sozialhilfeträger, für das Jobcenter, das BAföG-Amt oder den Landschaftsverband. Neu ist, dass der Gutachterausschuss Immobilienrichtwerte herausgibt – durchschnittliche Lagewerte, die Vergleichsfaktoren für bebaute Grundstücke darstellen. Sie sind bezogen auf den Quadratmeter Wohnfläche (Euro/m² Wohnfläche) einschließlich Bodenwertanteil.

Dem Gutachterausschuss werden pro Jahr etwa 3000 Kaufverträge über Grund und Boden von den Notaren übermittelt, die dann ausgewertet werden. Allerdings sind in den Kaufverträgen außer der jeweiligen Grundstücksgröße nur wenige Kerngrößen aufgeführt. Weitere Informationen holen die Experten über Fragebögen und Ortsbesichtigungen ein. Auch das Internet spielt eine gewichtige Rolle bei der Erfassung der Daten. Die Geschäftsstelle verfügt über ein großes Informationssystem und greift auf verschiedene Geodatenportale zurück. Holger Peters: „Pro Kauffall gibt es also eine Vielzahl an Daten, die wir erfassen.“

Kaufpreiskriterien

Und an welchen Kriterien hängt der Kaufpreis bei Eigentumswohnungen und Häusern im Märkischen Kreis? Peters: „Ein Merkmal ist unter anderem der Kaufzeitpunkt.“ Aktuell liegen die Bodenrichtwerte im Kreis überwiegend zwischen 100 und 200 Euro pro Quadratmeter – Tendenz steigend. Sprich: Die Rahmenbedingungen für einen Kauf sind aktuell noch gut. Darüber hinaus spielen die Lage (unterschiedliche Wertniveaus), die Wohnlage, die Gebäudeart (freistehend, Reihen(end)haus, Mittelhaus oder Doppelhaushälfte), der Modernisierungsgrad und die Energieeffizienz sowie die Grundstücksgröße je nach Gebäudeart (klein, typisch, groß) wichtige Rollen. „Nicht zu vergessen: Das Alter bzw. das Baujahr und die Wohnfläche haben mit dem stärksten Einfluss“, berichtet Peters.

Fazit: Der Wert von bebauten Grundstücken steigt und auch die Bodenrichtwerte im Kreis tendieren nach oben. Holger Peters ist zuversichtlich, dass Faktoren wie beispielsweise der demografische Wandel auf diese Entwicklung kaum Einfluss nehmen werden. „Wir haben hier bei uns im Märkischen Kreis und selbst in den ländlicheren Gebieten des Kreises eine gute Infrastruktur. Die Anbindung an Bundesstraßen und Autobahnen ist da.“ Was allenfalls noch fehlt, sind altersgerechte, barrierefreie Wohnungen sowie Wohngruppen, in denen Jung und Alt zusammenleben.

Weitere Zahlen, Daten und Fakten zum Gutachterausschuss sowie zu den Bodenrichtwerten im Märkischen Kreis stehen gebündelt im Internet:

https://www.gars.nrw/maerkischer-kreis

Bildquellen

  • 224895P: Holger Peters / Märkischer Kreis
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