Wie das Kartellamt kürzlich bekannt gab, haben die Hersteller über Jahre hinweg ihre Preise abgestimmt. Dabei bezogen sich die Preisabsprachen zwischen Haribo, Ritter und Nestlé beispielsweise auf Tafelschokolade. Lediglich ein Unternehmen ist in dem aktuellen Verfahren nicht betroffen. Entdeckt wurden die Preisabsprachen bereits im Februar 2008, als die Fahnder des Bundeskartellamtes die Zentrale des Nestlé-Konzerns besuchten. Zu dieser Zeit haben sich die Absatzchefs der Hersteller Nestlé, Ritter, Mars und Haribo in der Zentrale getroffen. Angeblich ging es bei dem Treffen um gemeinsame Vertriebsaktivitäten.
Gemeinsam geplante Preiserhöhung en
Bei der Auswertung der beschlagnahmten Unterlagen kamen die Wettbewerbshüter jedoch zu einem anderen Ergebnis. Anhand der Unterlagen hielten sie es für erwiesen, dass durch die Vierer-Runde regelmäßige Preiserhöhungen besprochen wurden. Außerdem sollen sie sich über Verhandlungen mit Einzelhandelskunden ausgetauscht haben. Auch andere Unternehmen der Süßwarenbranche haben sich regelmäßig über Preise abgestimmt. Demnach sollen Kraft Foods und Ritter sich vorab gegenseitig informiert haben, wenn bei Tafelschokolade eine Preiserhöhung durchgeführt wurde.
Die Preise wurden Anfang 2008 nahezu im Gleichschritt angezogen und stiegen um 15 bis 25 Prozent. Zu dieser Zeit war der Druck auf die Schokoladenhersteller groß. Sie kämpften mit deutlich steigenden Rohstoffen und wussten nicht, wie Abnehmer auf Preiserhöhungen reagieren würden. Dabei wollten einzelne Unternehmen nach Erklärungen des Kartellamtspräsidenten offenbar auf Nummer sicher gehen.
