Wasserbelastung trotz Trinkwasserverordnung
Seit 2001 ist in der Trinkwasserverordnung festgelegt, welche Stoffe im Wasser sein dürfen und welche nicht. Entsprechend wird es in den Wasserwerken des Landes von Medikamentenrückständen, Hormonen und anderen Rückständen befreit. Von dort gelangt es dann über Wasserleitungen zu den Verbrauchern.
Und genau dort liegen die Probleme. Wie das Dresdner Institut für Korrosionsschutz (IKS) herausfand, gibt es vielerorts veraltete Hausleitungen, aus denen sich gesundheitsschädigende Schwermetalle wie Kupfer und Blei auslösen. Die wirken sich erwiesenermaßen auf das Nervensystem, die Nierenfunktion und die Blutbildung aus. Vor allem schwangere Frauen und kleine Kinder sollten Wasser meiden, das die Grenzwerte überschreitet. Eine mögliche Lösung für das Problem sind moderne Werkstoffe und Korrosionsschutzversiegelungen, die beim Bau von Armaturen für Trinkwasserlegierungen verwendet werden. Verschiedene Lösungen findet man beispielsweise unter www.polytec-industrial.com.
Dresdner Institut untersucht Wasserbelastung
Moderne Messinglegierungen sind bleiarm oder teilweise sogar bleifrei. Deshalb hat sie das Umweltbundesamt für die Verwendung im Trinkwasser zugelassen. Es ist allerdings noch nicht bekannt, wie sich die Stoffe unter Dauerbelastung verhalten. Genau das testet nun das IKS. In den aktuellen Untersuchungen werden Elemente wie Silizium, Aluminium und Arsen zu den Legierungen gegeben, um zu überprüfen, wie sie sich bei Korrosion verhalten. Dabei läuft acht Monate lang Wasser unterschiedlicher Neutralsalzgehalte und Karbonhärten durch spezielle Prüfstände. Im Anschluss wird es metallografisch untersucht.
Am Ende der Testphase soll feststehen, wie hoch die Bleikonzentration im Wasser ist und wie stark die verschiedenen Materialien korrodieren. Die Ergebnisse sollen anschließend in die Entwicklung weiterer besonders widerstandsfähiger Materialien für Wasserleitungen fließen.
Trinkwassergefährdungen sind vielfältig
Neben korrodierenden Leitungen gibt es noch viele weitere Einflüsse, die sich negativ auf die Qualität des Trinkwassers auswirken. Ein aktueller Streitfall ist beispielsweise das Kältemittel R1234yf, das seit Anfang 2017 bei den Klimaanlagen der meisten Neuwagen zum Einsatz kommt. Das Umweltbundesamt warnt seit Längerem vor der Chemikalie, da sie zusammen mit ihrem Zerfallsprodukt Trifluoressigsäure (TFA) in die Umwelt gelangt. TFA wird als wassergefährdend und schwer abbaubar eingestuft. Es wirkt sich nicht nur giftig auf Algen aus, es kann mit üblichen Aufbereitungsverfahren auch nicht aus dem Wasser entfernt werden. Deshalb seien weitere Einträge unbedingt zu vermeiden, so Umweltbundesamt-Präsidentin Maria Krautzberger.
Statt auf fluorierte Kältemittel wie R1234yf wolle man deshalb in Zukunft vorrangig auf natürliche Kältemittel wie Kohlendioxid (CO2), Kohlenwasserstoff und Ammoniak setzen. Sie gelten als deutlich klimaneutraler als das bis 2017 innerhalb der EU noch verbotene R1234yf. Ein Grund für die Kritik ist weiterhin, dass sich Klimaanlagen mit R1234yf in Tests entzündet haben, wobei hochgiftige Flusssäure entstanden ist. Weitere Vorteile der CO2-Technologie werden auch in Zusammenhang mit dem Thema Elektromobilität gesehen. So biete sich bei Elektroautos der Vorteil, dass die CO2-Anlage im Wärmepumpenbetrieb auch Heizenergie liefern könnte, wodurch sich die Reichweite der Fahrzeuge erhöht. Viele Automobilhersteller tun sich jedoch immer noch schwer mit einer Umstellung.
