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Eurokrise bremst Wachstumspotenziale für Mittelstand im Ausland

● 85 Prozent der Unternehmen im Raum Köln rechnen für den Euroraum mit schwacher Konjunktur in den nächsten Jahren ● Export gilt weiter als Erfolgsfaktor, Kölner Mittelstand international gut aufgestellt ● Ungenutztes Potenzial bei der Neuaufnahme von Auslandsgeschäften: Anteil von Unternehmen, die Internationalisierung planen, gegenüber 2007 von 23 auf 9 Prozent gesunken

Commerzbank

Über vier von fünf mittelständischen Unternehmern im Raum Köln rechnen für den Euroraum mit einer schwachen Konjunktur in den nächsten Jahren. Die Verunsicherung ist so groß, dass sich fast 87 Prozent der Unternehmer generell auf Grenzen des Wachstums einstellen. Gleichzeitig fordern 86 Prozent eine Intensivierung des Außenhandels jenseits der EU. Das sind Ergebnisse einer neuen Studie der Commerzbank-Mittelstandsinitiative UnternehmerPerspektiven mit dem Titel Neue Märkte, neue Chancen – Wachstumsmotor Internationalisierung. „Die Studie zeigt aber auch, dass der Mittelstand im Raum Köln bei aller Skepsis im internationalen Geschäft gut aufgestellt ist“, erklärte Karl-Friedrich Schwagmeyer, verantwortlich für das Mittelstandsgeschäft der Commerzbank AG im Raum Köln bei einer Veranstaltung mit 400 Firmenkunden im Kölner Hyatt Hotel.

Für die inzwischen 13. UnternehmerPerspektiven-Studie wurden nicht nur bundesweit 4.000 Inhaber und Geschäftsführer aus dem Mittelstand (davon 192 aus der Kölner Region) befragt, sondern darüber hinaus auch Verantwortliche an Auslandsstandorten deutscher Unternehmen sowie Wirtschaftswissenschaftler an deutschen Universitäten. Letztere teilen die Nöte der Unternehmer, sind aber insgesamt optimistischer in der Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten Jahren, besonders in Hinblick auf ordnungspolitische Risiken. So erwarten nur 8 Prozent der Wissenschaftler die Eindämmung von Exportüberschüssen durch die EU, während 30 Prozent der Kölner Mittelständler mit entsprechenden Maßnahmen rechnen. 54 Prozent der Unternehmer macht darüber hinaus die Aussicht auf starke Inflation im Euroraum Sorgen.

Mittelständler intensivieren Präsenz im Ausland

„Die gute Nachricht ist, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen weiter zunimmt. 67 Prozent der international tätigen Kölner Mittelständler setzen ihre Waren oder Dienstleistungen auch jenseits der etablierten Märkte in Europa, Nordamerika und Japan ab. Zudem haben die Unternehmen ihre Aufstellung vor Ort in Auslandsmärkten intensiviert“, so Schwagmeyer.

Gegenüber einer Studie von 2007 ist der Anteil international agierender Unternehmen, die im Ausland langfristige Kooperationen, Joint Ventures oder eigene Standorte aufgebaut haben, deutlich gestiegen: Mehr als jedes dritte international aktive mittelständische Unternehmen aus dem Raum Köln ist heute vertraglich an ausländische Partner gebunden (Anstieg von 17 auf 35 Prozent); jedes dritte (Anstieg von 24 auf 34 Prozent) unterhält einen eigenen Auslandsstandort. Der Erfolg bestätigt diese Strategie: 83 Prozent aller international aktiven deutschen Unternehmen berichten, dass Produkte und Dienstleistungen deutscher Unternehmen von Kunden im Ausland als führend bezeichnet werden. 75 Prozent sehen sich wegen ihrer Spitzenposition in puncto Technologie und Innovation wertgeschätzt. „Unsere Exporterfolge sind kein Selbstläufer.“

Markus Beumer, Mitglied des Vorstands Commerzbank AG, Henry Dawidowicz, Vorstand der FETTE Pharma AG, Köln, Ulrich Grillo, Präsident des BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. und Geschäftsführender Gesellschafter Grillo-Werke, Duisburg, Javier Lopéz, Geschäftsführender Gesellschafter der Anduronda-Import GmbH, Köln sowie Oliver Reichert, CEO der Birkenstock-Gruppe, Linz am Rhein, diskutierten im Anschluss der Zusammenfassung der Studienergebnisse über „Chancen und Herausforderungen im Ausland“.

Die Veranstaltung wurde von ARD-Wetterfee Claudia Kleinert moderiert.

Die Initiative UnternehmerPerspektiven und ihre Studien

UnternehmerPerspektiven ist eine Initiative der Commerzbank. Ihr Ziel ist es, ein Forum für Themen zu etablieren, die mittelständische Unternehmen in Deutschland bewegen und ihnen Gehör zu verschaffen. Grundlage sind repräsentative Umfragen bei 4.000 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Für die aktuelle 13. Studie wurden zusätzlich Wirtschaftswissenschaftler an deutschen Universitäten sowie Verantwortliche an Auslandsstandorten deutscher Unternehmen befragt. Die Studienergebnisse werden mit Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und Wissenschaft – auch auf öffentlichen Podien – diskutiert, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen und tragfähige Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands zu entwickeln.

Die vollständige aktuelle Studie sowie weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de

 

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