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Schluss mit dem Ausbildungsverbot für Fahrschulen

Fahrschüler*innen, die wegen des 2. Lockdowns ihre Ausbildung unterbrechen mussten, und das sind viele, verlieren mit jedem weiteren Tag des Lockdowns einen Teil des bisher Erlernten. Das verteuert die Ausbildung.

"Bereits im Theorie Unterricht der Fahrschule werden Tipps zum Vorbereiten auf die Wintersaison gegeben. Ebenso zum überwintern von Zeirädern. Damit legen wir den Grundstein zur Prävention." (B.Eckert, Academy Fahrschule Baumann)

Ausbildung der Fahrschüler wieder ermöglichen

In Anbetracht der sinkenden Inzidenzzahlen sieht der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. ausreichenden Spielraum für eine baldige Öffnung der Fahrschulen. Die ist dringend nötig, denn vielen Fahrschulbetrieben steht mittlerweile das Wasser bis zum Hals. Sie kämpfen teils verzweifelt um ihr Überleben und somit um ihre Existenz.

Fahrschüler*innen, die wegen des 2. Lockdowns ihre Ausbildung unterbrechen mussten, und das sind viele, verlieren mit jedem weiteren Tag des Lockdowns einen Teil des bisher Erlernten. Das verteuert die Ausbildung.

In diesem Zusammenhang weist der Fahrlehrerverband darauf  hin, dass

a) bei Öffnung der Fahrschulen von Mitte Mai 2020 bis Anfang Januar 2021 die Hygiene- und Schutzkonzepte und die Gefährdungsbeurteilung des Fahrlehrerverbandes Baden-Württemberg e.V. sich als äußerst tragfähig und effizient erwiesen haben

b) während dieser Zeit von den Fahrschulen unseres Landes keine nachweisbaren Infektionen ausgegangen sind.

Mit Schreiben vom 28. Januar 2021 wurde das Verkehrsministerium Baden-Württemberg dringend gebeten, sich für die alsbaldige Aufhebung des Fahrschul-Lockdowns einzusetzen. Wenn Fahrschulen der Reihe nach kaputtgehen, leidet das flächendeckende Ausbildungsangebot. Dies wiederum führt mangels Wettbewerb zu höheren Verbraucherpreisen. Die Politik darf da nicht tatenlos zusehen.

In diesem Kontext ist auch interessant, dass in Hessen die Fahrschulen während der vergangenen Wochen komplett geöffnet waren und dass Niedersachsen den Fahrschulbetrieb vor kurzem wieder vollumfänglich zugelassen hat.

Der Fahrlehrerverband ist davon überzeugt, dass die Öffnung der Fahrschulen zum 15. Februar 2021 den Trend der abnehmenden Inzidenz in keiner Weise stören würde.

Zum Fahrlehrerverband

Der Fahrlehrerverband Baden-Württemberg e.V. mit Sitz in Korntal bei Stuttgart vertritt mehr als 1800 Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer unseres Bundeslandes. Diese Zahl macht die hohe Organisationsquote des Verbandes deutlich.

 

„Der Fahrlehrerverband spricht den Fahrlehrern damit natürlich aus der Seele. Als betroffener Ausbilder bekomme ich die Probleme der Fahrschulen natürlich hautnah zu spüren. Fixkosten laufen weiter, der Umsatz ist gleich Null. Mit dem Kurzarbeitergeld ist lediglich ein Teil des normalen Gehalts eines angestellten Fahrlehrers ausgeglichen. Je nach Vertrag, abhängig von den Mindeststunden (danach wird das KG berechnet), haben viele Kollegen kaum genug um ihre Fixkosten abzudecken. Pro Monat schulen sie in der Regel deutlich mehr Stunden. Diese werden jedoch nicht berücksichtigt. Die Fahrschulinhaber oder selbstständige Fahrlehrer sind dabei komplett angeschmiert. Keine Fahrstunde, kein Umsatz… kein Verdienst. Dazu kommen vor allem noch die Bedürfnisse der Fahrschüler. Diese haben eine lange „Fahrpause“ hinzunehmen. Um an den Ausbildungsstand anzuknüpfen ist in der Regel mindestens eine Dopelstunde notwendig, um an die Prüfungsreife anzuknüpfen eher drei Doppelstunden. Dies verursacht deutlich Mehrkosten, ca. 300 €. Für viele Fahrschüler, noch in der Ausbildung, eine schwierige Situation. Oder für Eltern die gerade ebenfalls nur Kurzarbeitergeld erhalten. Jugendliche deren Eltern selbsständig sind, die Läden oder die Gastro seit Monaten geschlossen, trifft es ebenfalls sehr hart.“ erläutert Bernhard Eckert, Herausgeber Business-ON Stuttgart und Fahrlehrer. „Da viele Fahrschulen montär quasi bereits ’nach dem Aus‘ stehen und den Ausbildungsbetrieb eventuell gar nicht mehr aufnehmen können, verhärtet sich die Ausbildungslage noch um ein vielfaches. Die übrig geblieben Fahrschulen werden gar nicht in der Lage sein die Fahrschüler abzuarbeiten. Zeigt sich der TÜV genauso ‚flexibel‘ wie in der Vergangenheit, wird es wieder ein absolutes Chaos geben. Nach dem ersten Lockdown mussten wir uns um Prüfplätze fast prügeln. Schon im normalen Fahrschulbetrieb bräuchten wir eigentlich 50% mehr Prüfplätze. Besonders erschwerend kommt hinzu, dass die Prüfzeiten zum Jahresanfang verlängert wurden. Damit fällt ein Prüfplatz pro Prüfungstag weg.“

Bildquellen

  • 4p7a7877_small: Bernhard Eckert

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