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Wupper wird Schritt für Schritt natürlicher

Wupperverband sorgt nach eigenen Angaben für naturnahe Fluss-Strukturen.

Wuppertal

Vor 90 Jahren wurde der Wupperverband gegründet. Seine Aufgabe: sich um die Wasserwirtschaft im gesamten Flussgebiet mit der Wupper und allen Nebenbächen von Marienheide bis Leverkusen zu kümmern, die Wupper und die Nebenbäche zu unterhalten und naturnah zu gestalten. Stand in den Anfangsjahren im Fokus, nicht mehr genutzte Wehre zu entfernen, Uferbereiche instandzusetzen, und Kriegsschäden zu beseitigen, so rückten in den Folgejahren Reparaturarbeiten nach Hochwasserereignissen in den Vordergrund.

In  den 1960er Jahren begann der technische Ausbau der Wupper: viele Stellen wurden begradigt und befestigt. Dies diente dem Hochwasserschutz. die Sichtweise damals: das Wasser sollte schnell und geordnet in kanalartigen Gerinnen abfließen. Auch an den Nebengewässern, z. B. der Dhünn, setzte der Wupperverband nach damaligem Stand der Technik einen technischen Gewässerausbau um.

Wupper im Bereich von Solingen

Bewirtschaftungsplan Untere Wupper 1990
Ende der 1980er und Anfang der1990er Jahre setzte ein Wandel ein. Nun ging es vor allem darum, die Qualität der Wupper zu verbessern. Neben Maßnahmen zur Sauberkeit, z. B. dem Ausbau von Kläranlagen, begann der Wupperverband verstärkt auch damit, Flussbett und Ufer natürlicher zu gestalten. Erste Fischaufstiege wurden an Wehren gebaut, Renaturierungen an Wupper und Nebenbächen umgesetzt.

Natürlichkeit als Qualitätsmerkmal

Mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) im Jahr 2000 nahm die ökologische Gewässerentwicklung Fahrt auf. Natürliche Fluss-Strukturen, die Durchgängigkeit flussauf- und flussabwärts für Fische und Kleinstlebewesen, Entfaltungsmöglichkeiten in der Aue ermöglichen – dies sind heute wichtige Kriterien, damit ein Fluss im „guten Zustand“ gemäß EU-WRRL ist.

Der Wupperverband hat dies nach eigenen Angaben in den letzten Jahren vorangetrieben und allein zwischen 2008 und 2018 mit Fördergeldern des Landes NRW 180 Maßnahmen umgesetzt. Die Spanne reicht von Forschungsprojekten über Kartierungen, z. B. Laichgrubenkartierung, bis zu Renaturierungen. Begradigte, befestigte oder verrohrte Bachläufe haben wieder ein natürliches Bachbett erhalten. An der Wupper hat der Verband z. B. Befestigungen entfernt, die Steine eingebaut, Inseln geschaffen oder an Wehren und Hindernissen eine Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen hergestellt.

Fischaufstieg Beyenburg

Heute finden viele Fischarten und Tiere in und an der Wupper wieder einen Lebensraum, vom Lachs über den Eisvogel bis hin zum Biber. Auch die Menschen können heute abwechslungsreichere Flussabschnitte genießen und Tiere beobachten, sogar mitten in der Stadt, wie in Wuppertal. Gemeinsam mit den Städten und auch mit Unterstützung von Unternehmen sind natürlichere Flussabschnitte entstanden. So sind die Wupper und die Nebenbäche bereits ein gutes Stück natürlicher geworden. Doch es ist auch noch viel zu tun. Von 2018 bis 2030 setzt der Wupperverband ein weiteres Maßnahmenpaket um, das Investitionen in Höhe von 14 Mio. Euro umfasst.
Informationen und Videos zu Gewässerprojekten gibt es auf der Homepage.

Kläranlage in Burg / Solingen

90 Jahre Wupperverband
Der Wupperverband wurde am 8. Januar 1930 gegründet. In diesem Jahr feiert er runden Geburtstag. Zielsetzung war und ist, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben im 813 km² großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg zu erfüllen. Für den Verband stehen als öffentlich-rechtliches Unternehmen nicht Gewinnorientierung, sondern der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser im Mittelpunkt. Der Wupperverband betreibt 14 Talsperren, 11 Klärwerke, eine Schlammverbrennungsanlage und weitere Anlagen, z. B. Hochwasserrückhaltebecken und Regenbecken. Er unterhält insgesamt rund 2.000 Kilometer Flüsse und Bäche. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet. Eine Chronik wurde zu diesem Jubiläum aktualisiert und mit Filmen etc. ergänzt.

(Liane Rapp)

 

Bildquellen

  • wupper_im_bereich_solingen_wupperverband: Wupperverband
  • fischaufstieg_wuppertal_stausee_beyenburg_: Wupperverband
  • klaeranlage_burg_nachklaerbecken_: Wupperverband
  • wupper_wupperverband: Wupperverband

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