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Biotech-Startup In Ovo entwickelt Technologie zur Früherkennung von männlichen Küken

In Ovo In Ovo Gründer Wouter Bruins (rechts) und Wil Stutterheim (links)

Die Biotech-Spezialisten aus dem niederländischen Leiden haben eine Technologie entwickelt, die es möglich macht, das Geschlecht von Hühnereiern sehr frühzeitig zu ermitteln. Diese Technologie, mit der das umstrittene Töten männlicher Küken vermieden wird, hat nun Marktreife erreicht. Das von In Ovo entwickelte Verfahren bietet die Möglichkeit, das Geschlechts im Ei besonders schnell und zuverlässig festzustellen. Es lässt sich zudem problemlos in den Arbeitsablauf großer Brütereien integrieren.

Seit Dezember werden mit dieser Technologie Eier in einer Brüterei mit hoher Geschwindigkeit untersucht. Es wurden 150.000 weibliche Küken ausgebrütet, die in ihrem Leben mehr als 50 Millionen Eier legen werden, ohne dass männliche Küken getötet werden mussten.Vergleicht man die am Markt befindlichen Technologien, ist In Ovo derzeit – laut Aussage von Evonik – am besten in der Lage, das Bedürfnis von Brütereien nach einer Kombination von frühen und schnellen Tests zu befriedigen. In Ovo kann das Geschlecht der Eier am neunten Tag nach Beginn der Inkubation bestimmen und arbeitet an einer noch früheren Identifizierung.

In Ovo wurde 2013 von Bruins, einem Biologen, und dem biomedizinischen Wissenschaftler Wil Stutterheim gegründet, die sich an der Universität Leiden kennengelernt hatten. Die Technologie basiert auf der Identifizierung eines Biomarkers. Zur Bestimmung des Geschlechts der Hühnerembryonen im Ei wird ein winziges Loch in das Ei gestochen und nach dem Test wieder versiegelt. Die Probe wird durch Massenspektrometrie auf den von In Ovo patentierten Biomarker hin untersucht.

Die jüngste Gesetzgebung der Bundesregierung sieht vor, dass ab 2024 spätestens am sechsten Tag Geschlechtsuntersuchungen im Ei durchgeführt werden müssen. Derzeit gibt es keine Technologie auf dem Markt, die das Geschlecht so früh identifizieren kann.

Über die eigene Venture-Capital-Einheit fördert Evonik die Entwicklung von In Ovo bereits seit 2018. Zusammen mit dem Co-Investor VisVires New Protein Capital stellt Evonik nun zusätzliche Mittel in Höhe von mehreren Millionen Euro bereit. „In Ovo hat bei der erfolgreichen Skalierung seiner einzigartigen Technologie einen entscheidenden Meilenstein erreicht“, sagt Bernhard Mohr, Leiter von Evonik Venture Capital. „Seit wir 2018 zum ersten Mal in In Ovo investiert und eine Partnerschaft eingegangen sind, hat das ethische Problem des Tötens von Küken weiter an Aufmerksamkeit gewonnen. Die Forderung nach einer Lösung wird immer lauter.“

Vor diesem Hintergrund hat auch die Bundesregierung reagiert und verbietet das Töten von Küken per Gesetz ab 2022. Allein in Deutschland werden jährlich schätzungsweise 40 Millionen männliche Küken aus Legehennen-Brütereien direkt nach dem Schlüpfen getötet. Weltweit geht man von mehr als 6,5 Milliarden Tieren aus. Geflügelfarmen ziehen die männlichen Tiere nicht auf, da sie weder Eier legen noch für eine kommerzielle Fleischproduktion geeignet sind.

 

 

 

 

Bildquellen

  • In Ovo – Founders Copyright Evonik: in Ovo

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