Eine Show-Nummer mit einem Jojo? Bei Shu Takada aus Yokohama wird aus dem klassischen Kinderspielzeug ein künstlerisches Requisit, mit dem er mit akrobatischer Biegsamkeit auf der Bühne performed und Lebensfreude pur rüberbringt. Das ist neu und ein echter Glücksgriff bei der Weltpremiere von „NEO“, dem neuen Programm des Essener Varieté-Theaters GOP, das bis zum 6. März läuft.
Auf der Bühne sind in dieser Show einmal mehr die großen Entdeckungen der Festivals und Zirkusschulen dieser Welt versammelt: Die italo-britischen Togni-Brothers, die bei den Ikarischen Spielen in der Premiere einmal patzten, aber unter tosendem Beifall des Publikums neu ansetzten und es dann mit Bravour schafften.
Michael Togni katapultiert nicht nur seinen Bruder Dario durch die Luft, sondern präsentierte sich in einer Doppelrolle mit Freundin Yulia bei einer Partnerakrobatik, die neben Kraft, Eleganz und Leichtigkeit auch die romantischen Seelen zum Schwingen bringt.
Ebenfalls eine Entdeckung ist die Kanadierin Amélie Bolduc, die in der Zirkusschule von Québec ihre Artistenausbildung in der Jonglage absolvierte und sich mit dem Cyr-Ring eine weitere Disziplin erschloss – beides zeigt sie in der neuen Show.
Nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern aufgehängt vollbrachte die Amerikanerin Sylphie Currin Kunststücke in der Luft. Gelernt hat sie Hair Hanging und Hula Hoop in der Zirkusschule in San Francisco.
Einen eigenen Soundtrack zu Neo hat Holger Dieffendahl entwickelt. Er komponiert spielt sieben Instrumente, ist Dozent, Kabarettist und Entertainer, hat James Blunt bei TV-Shows begleitet.
Kleiner Wermutstropfen: der Moderator Martin Quilitz. Als Pausenclown, meist im karierten Anzug, sorgt er zwar für die nötigen Verschnaufpausen der Wahnsinns-Acts, aber nicht immer für erstklassiges Entertainment.
Susan Tuchel
Showdauer: ca. 90 Minuten (keine Pause), Showtime: Mi. + Do. 20 Uhr, Fr. + Sa. 18.00 und 21.15 Uhr, So. 14.00 und 18.00 Uhr, Tickets ab 39 Euro, Tickethotline: 0201 247 93 93
Bildquellen
- Die Togni-Brothers: GOP