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Naturkatastrophen 2020: nur ein Drittel der Schäden weltweit ist versichert

Laut dem aktuellen Aon-Klimareport richteten Naturkatastrophen im letzten Jahr weltweit einen überdurchschnittlich hohen Schaden an, der mit 268 Milliarden US-Dollar beziffert wird. Davon sind nur 36 Prozent versichert.

Die 416 Naturkatastrophen-Ereignisse des Jahres 2020 führten zu wirtschaftlichen Verlusten in Höhe von 268 Milliarden US-Dollar. Damit liegen sie 8 Prozent über den durchschnittlichen jährlichen Verlusten in diesem Jahrhundert. Das gab der irische Aon-Konzern, der im Versicherungswesen und in der Risikomanagementbranche tätig ist, in seinem am 25. Januar 2021 veröffentlichten Jahresbericht „Weather, Climate & Catastrophe Insight: 2020” bekannt.

Versicherungslücke von 64 Prozent

Die Gründe für den Anstieg sieht Aon nach eigenen Angaben in dem sich ändernden Klima, der Zunahme des globalen Wohlstands und darin, dass mehr Menschen in attraktive, aber gefährdete Gebiete umziehen. Von der Gesamtschadenssumme deckten demnach private und staatlich geförderte Versicherungsprogramme 97 Milliarden US-Dollar ab, was zu einer Versicherungslücke von 64 Prozent führe.

„Diese immense Versicherungslücke zeigt, wie wichtig es ist, Versicherungsschutz auch in unterversorgte Regionen der Welt zu bringen“, sagt Jan-Oliver Thofern, CEO von Aon Deutschland mit Sitz in Hamburg. „Eine große Herausforderung besteht darin, die Versicherungsprodukte in diesen Ländern zu erschwinglichen Preisen zu ermöglichen.”

Die Covid-19-Pandemie habe den Fokus auf systemische Risiken – auch den Klimawandel – erhöht, heißt es in der Unternehmensmitteilung. 2020 sei auch die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor deutlich geworden, die unerlässlich sein werde, um die wachsende Versicherungslücke zu schließen und Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen aufzubauen.

Teuerste Schäden durch tropische Wirbelstürme, Überschwemmungen, schwere Stürme

Im Laufe des Jahres verloren laut Aon-Angaben mehr als 8.000 Menschen ihr Leben durch Naturkatastrophen. Tropische Wirbelstürme waren demnach die teuerste Gefahr und verursachten mehr als 78 Milliarden US-Dollar an direkten wirtschaftlichen Schäden. Dicht gefolgt von Überschwemmungen mit Schäden in Höhe von 76 Milliarden US-Dollar und schweren Stürmen mit einer Schadenssumme von 63 Milliarden US-Dollar.

Bedeutende regionale Ereignisse im Jahr 2020 waren laut Aon unter anderem:

  • 2020 war das teuerste Jahr in der Geschichte der schweren konvektiven Stürme. Angeführt von einem historischen Derecho in den USA. Diese Art von Wirbelsturm kann Orkanböen, Tornados, schwere Regenfälle und Sturzfluten verursachen
  • Allein das US-amerikanische Festland erlebte zwölf Extremstürme, darunter sechs Hurrikane
  • Super-Taifun „Goni“ traf als stärkster landender Sturm mit 195 mph (314 Stundenkilometer) auf die Philippinen
  • „Ciara“ wurde zum teuersten Sturm in Europa seit „Xynthia“ im Jahr 2010
  • Dürrebedingungen reduzierten die landwirtschaftlichen Erträge in Brasilien und Argentinien und verbrannten 30 Prozent der Pantanal-Region
  • Die größten Überschwemmungen im Jangtse-Becken seit 1998 verursachten in Chinas Monsunzeit wirtschaftliche Schäden in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar.

Der vollständige Bericht und ein kurzer Film sind unter www.aon.io/3nsM7cu verfügbar. Aktuelle und historische Daten zu Naturkatastrophen sowie Ereignisanalysen finden Sie auf catastropheinsight.aon.com.

Über Aon: Das globale Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen bietet Lösungen zu den Themen Risiko, Altersversorgung, Mitarbeiterentwicklung und Gesundheit . Weltweit arbeiten für AON nach eigenen Angaben 50.000 Mitarbeiter in 120 Ländern. In Deutschland sind rund 1.650 Mitarbeiter an zwölf Standorten für das Unternehmen tätig. Die Deutschlandzentrale befindet sich in Hamburg.

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