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Schreibmaschinentasten are a girl’s best friend

Seit Marilyn Monroe wissen wir: „Diamonds are a girl’s best friend“. In einer kleinen Goldschmiede in Bielefeld wird dieser Satz jeden Tag neu geschrieben. Denn hier sind nicht Diamanten die besten Freunde einer Frau, sondern Keramikausschnitte und Schreibmaschinentasten.

Karoline Bauch

Im Schaufenster liegen sich Hase und Igel gegenüber – als runde Anhänger an langen Gliederketten. Die beiden Tiere sind auf Keramik gemalt und waren ursprünglich ein Teller. Ausgeschnitten und in eine Fassung aus Silber eingearbeitet, erhält die Keramik so eine ganz neue Bestimmung. In der Vitrine darunter ziehen Ringe mit verschiedensten Buchstaben die Blicke auf sich. Es sind Schreibmaschinentasten, die in verschiedensten Farben und Formen den Schmuck zieren. Zwischen diesen außergewöhnlichen Schätzen schimmern Perlenohrringe, Ketten mit Anhängern aus Edelsteinen und andere Schmuckstücke, die allesamt einzigartig und kreativ gestaltet sind.

Viola Kranz ist die Gründerin und Besitzern der „Goldschmiede“ im Bielefelder Westen. Die junge Frau ist Goldschmiedemeisterin und betreibt den Laden seit mehr als drei Jahren in der Nähe des Siegfriedplatzes. Sie entwirft individuelle Schmuckstücke von zauberhaft über klassisch bis hin zu außergewöhnlich. Besonders auffällig in den beiden großen Schaufenstern sind Schmuckstücke mit Keramikausschnitten aus alten Tellern und Ringe mit ausgedienten Schreibmaschinentasten. Der kleine Ladenraum dient gleichzeitig als Werkstatt. Hier befinden sich die verschiedensten Motive, die Viola Kranz aus Keramiktellern ausgeschnitten hat. Ihnen haucht sie in kreativer, liebevoller Arbeit neues Leben ein.

Neben diesem außergewöhnlichen Schmuck entwirft die Goldschmiedin besondere Stücke, zu denen sie ihre Umgebung und die Natur inspirieren: „Im Urlaub habe ich am Strand Muster gesehen, die Schnecken in den Sand ‚gemalt‘ hatten. Solche Bilder versuche ich dann, in Schmuckstücke umzusetzen“, so Kranz. Für einen schlichten Anhänger müssen ungefähr drei Stunden Arbeitszeit einkalkuliert werden, die Schmuckstücke sind ab 130 Euro zu haben. Zu jeder Kreation macht sich die Goldschmiedin viele Gedanken. Umarbeitungen gehören ebenso zum Arbeitsalltag wie das Designen von Trauringen.

Den Weg in die Selbstständigkeit hat sich Viola Kranz mit Hilfe ihrer Eltern ermöglicht, die ihr das Geld für den Start geliehen haben. „Ich habe außerdem vor allen Dingen bei der Einrichtung viel improvisiert und selbst gebaut. Dadurch konnte ich viel einsparen“, berichtet die 31-Jährige. Ihr Meistertitel befugt sie dazu, auszubilden. Gerne würde sie das tun, doch zunächst braucht sie jemanden, der sie entlasten kann. Kranz: „Momentan ist so viel zu tun, dass es für mich alleine nicht mehr zu schaffen ist.“ Mit dem Standort im Westen Bielefelds ist sie rundum zufrieden. „Die Mieten in der Altstadt sind nicht zu bezahlen. Außerdem gefällt mir das Viertel, ich wohne auch um die Ecke. Und das Publikum hier ist einfach nett und aufgeschlossen.“

Ein Artikel in der Zeitschrift Landlust hat Viola Kranz und ihre Goldschmiede auch überregional bekannt gemacht. „Es war eine Kundin, die mich der Landlust empfohlen hat. Erst zwei Jahre später hat sich die Kundin bei mir gemeldet. Da konnte ich mich dann endlich persönlich bei ihr bedanken“, erklärt Kranz, die durch den Artikel viele neue Kundinnen und Kunden dazugewonnen hat.

Goldschm!ede
Viola Kranz Arndtstraße 34 33615 Bielefeld www.meisterstueckchen.de

Karoline Bauch

 

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