Das nordrhein-westfälische Metallhandwerk startet mit vorsichtigem Optimismus ins Jahr 2022. Drei von vier Metallbauern und annährend neun von zehn Feinwerkmechanikern sehen zum Auftakt des aktuellen Jahres die Aussichten als gleichbleibend oder erwarten eine Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Lage.
Zum Jahreswechsel vermeldeten die metallhandwerklichen Unternehmen eine leichte Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Lage. Die Hälfte der Metallbauer bewertete seine Lage als gut oder besser und nahezu zweidrittel der Feinwerkmechaniker als befriedigend oder besser. Lediglich einer von zehn Metallern urteilt mangelhaft oder schlechter. Dazu korrespondiert die durchschnittliche Umsatzsteigerung von knapp 5 Prozent im Jahr 2021 – allerdings bei einer erheblichen Spannbreite der Meldungen. In Einzelfällen mussten Metaller Umsatzrückgänge von bis zu 50 % hinnehmen.
Das schlägt sich auch in der Investitionsbereitschaft nieder. Deutlich mehr als die Hälfte der Metaller planen für 2022 Neuinvestitionen, insbesondere in Produktionsmittel und EDV. Dazu wollen mehr als 16 Prozent der Metallbauer und jeder vierte Feinwerkmechaniker ihr Personal aufstocken.
Herausforderung Nummer eins bleibt der Fachkräftemangel. Nahezu 90 Prozent aller Metaller identifizieren Probleme bei der Mitarbeiterakquisition. Der zunehmende Preiswettbewerb bei den Kunden – mit 44,54 Prozent Platz zwei bei den benannten Herausforderungen – korrespondiert mit den wahrgenommenen Preissteigerungen. Mehr als 44 Prozent der Metaller beobachten Preissteigerungen jenseits der 20 Prozent bei Vormaterialien und mehr als die Hälfte bei Kraftstoffen und Energie. Bei Vorleistungen sind es lediglich knapp 11 Prozent.
„Das Metallhandwerk startet optimistisch ins neue Jahr. Das ist die gute Nachricht. Dabei dürfen wir allerdings nicht die Augen vor den aktuellen Herausforderungen verschließen. Die Omikron-Welle führt auch im Metallhandwerk zu einer Verschärfung der Belastungen innerhalb der Unternehmen. Ausfälle sind angesichts der ohnehin schon weitgehend angespannten Personalsituation schwer zu verkraften. Hinzu kommen nach wie vor durch Probleme bei den Zulieferungen indizierte Unproduktivitäten in den Fertigungsabläufen,“ kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW die Ergebnisse.
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- Grafik-dcbba: Fachverband Metall NW
