Wie es aussehen kann, wenn klassische Musik die virtuelle Welt betritt, zeigt das neue Webangebot www.internetoper.de, das offiziell am 16. Januar 2010 an den Start geht. Im Rahmen des Musikprojektes „Das Henze-Projekt – Neue Musik für eine Metropole“ bietet das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen (MiR) die Internetoper „Die Affäre Manon“ in mehreren Episoden an.
Die User können, nachdem sie sich auf der Seite registriert haben, Episoden nach Belieben auswählen, downloaden und bearbeiten. Auf diese Weise werden sie zu Regisseuren ihrer ganz persönlichen Internetoper. Wer möchte, kann das eigene Video dann für die Web-Zuschauer wieder hoch laden und so auf die virtuelle Bühne bringen.
Man nehme zwei klassische Opern sowie eine gute Romanvorlage und kombiniere die drei Werke so, dass eine fortlaufende neue Geschichte entsteht. Diese wird mit Hilfe von professionellen Künstlern in ein Video bzw. in einzelne Clips verwandelt, die schließlich online angeboten werden und von Usern kreativ bearbeitet werden können. Soweit zu der Idee.
Konkret erzählt die Internetoper „Die Geschichte Manon“, ein Mix aus zwei klassischen Opern, die beide dieselbe Liebesgeschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen: Giacomo Puccinis Oper „Manon Lescaut“ (1893) und Hans Werner Henzes Drama „Boulevard Solitude“ (1952). Mit Hilfe der zugehörigen Romanvorlage von Abbé Prévost wurden die beiden Opern zu einer fortlaufenden Geschichte verknüpft und in kurze Episoden unterteilt. Sie erzählen die Liebesgeschichte zwischen der jungen, Luxus liebenden Manon Lescaut und dem armen Studenten Armand Des Grieux. Sängerinnen und Sänger des MiR und die Neue Philharmonie Westfalen haben die zugehörige Musik aus den Opern aufgenommen.
Einen leichten Einstieg und guten Überblick über die Funktionen auf der Webseite liefert die „Toolbox“. Zu jeder Episode sind eine Handlungsbeschreibung, die dazugehörige Musik, ein Orchestervideo und der gesungenen Text in deutscher Übersetzung hinterlegt.
RUHR.2010
