Das Unternehmen TradeIn bringt eine kollaborative Plattform zur sofortigen Bewertung der Zahlungsfähigkeit von Unternehmen auf den Markt und plant Niederlassung in Deutschland.
Allein in Frankreich sollen 25 Prozent der KMU und Kleinstunternehmen aufgrund von Zahlungsausfällen in Konkurs gehen. Mit einem Tool des französischen Unternehmens Tradeln, das von „Google for Startups“ und den Business Angels finanziert und unterstützt wird, soll sich das ändern. Versprochen wird eine effiziente Lösung, um den eigenen Cashflow zu kontrollieren. Das Tool hilft, potenzielle Kunden besser qualifizieren und auswählen zu können und vor Zahlungsausfällen zu schützen. Außerdem bietet es eine Entschädigungsversicherung für unbezahlte Rechnungen an. Als All-in-One-Lösung wird so die die gesamte Wertschöpfungskette des Risikos abgedeckt. Ein echter Mehrwert für den deutschen Markt, ist Jean-Cédric Bekale, CEO von TradeIn, überzeugt: „Hier, wie in den meisten europäischen Ländern, hat die Deckung von Zahlungsausfallrisiken eine sehr geringe Durchdringung bei den Kleinst- und Kleinunternehmen, die keine Lösung dafür haben, wie sie ihre Risiken besser managen können.“
Wie die Plattform funktioniert
Auf Tradeinsights lassen sich mit einem Klick Finanzdaten von Interessenten und Kunden abrufen. Um loszulegen, erhalten Nutzer zehn kostenlose Credits. Danach kostet jede Abfrage zwei Euro. TradeIn bietet verschiedene Abonnements, darunter das Premiumabo für 25 Euro pro Monat, mit dem Unternehmen Rabatte auf das Guthabenpaket ihrer Wahl erhalten.
TradeIn ermöglicht den Zugang zu einer in Echtzeit aktualisierten Finanzdatenbank mit 20 Millionen Unternehmen in ganz Europa. Bekale führt aus: „Alle Mitglieder der Plattform können ihre Zahlungserfahrungen teilen und ihr Geschäft durch eine automatisierte Politik ausbauen, die auf ihre besonderen Bedürfnisse und Kunden zugeschnitten ist.“ Gleichzeitig werden die Zahlungsfristen auf jeden Interessenten zugeschnitten. Das Potenzial sieht Bekale auch in Deutschland bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie bei großen deutschen Exporteuren, die unter dem Risiko von Zahlungsausfällen leiden.
Was ist anders als bei der Schufa?
Tradeln arbeitet mit einer SaaS-Lösung, die auf Künstlicher Intelligenz und Private Blockchain basiert. Damit ermöglicht das Modell Vorhersagen des Zahlungsverhaltens. „Das ist eine Innovation, die es derzeit in keinem Land in Europa gibt. Wir gehen weiter als lokale Akteure, indem wir Risiken antizipieren und Unternehmen in jeder Phase ihres Risikomanagements über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg begleiten“, erklärt Bekale. Diese Begleitung beginnt bei der Kontaktaufnahme über die Kundenakquise, das Beziehungsmanagement, die Rechnungsstellung, das Kreditmanagement, das Liquiditätsmanagement und die Dynamik des Zugangs zu Finanzierungen, um den Finanziers einen besseren Einblick in das Risiko des Unternehmens zu ermöglichen.
Erste Erfolge für das Start-up: TradeIn wurde mit dem Label ‘French Tech Seed’ und ‘Finance Innovation’ ausgezeichnet.
Susan Tuchel
Bildquellen
- TradeIn Illustration: ©TradeIn
