Erhöhung der EEG-Umlage
Die EEG-Umlage steigt im nächsten Jahr um mehr als 70 Prozent von 2,047 Cent auf 3,53 Cent pro Kilowattstunde. Sie dient der Förderung erneuerbarer Energien. Das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) verpflichtet Netzbetreiber dazu, Strom aus Anlagen, die Energie aus regenerativen Quellen gewinnen, ins Netz einzuspeisen und dafür einen bestimmten Festpreis zu zahlen. Die Differenz zum Marktpreis wird über die so genannte EEG-Umlage, ausgeglichen, die die Stromkunden zu entrichten haben.
Wegen der erhöhten EEG-Umlage müssen die Stromkunden 2011 tiefer in die Tasche greifen. Viele Stromversorger haben für das kommende Jahr Preiserhöhungen von bis zu 14,4 Prozent angekündigt. Allerdings macht die Erhöhung der EEG-Umlage bei einem mittleren Strompreis von 23 Cent je Kilowattstunde gerade mal 7,5 Prozent aus. Da außerdem andere Preisbestandteile (zum Beispiel die Strombezugskosten) gesunken sind, sieht die Verbraucherzentrale keinen Anlass, die Strompreise anzuheben. Grundsätzlich ist es ratsam, immer wieder zu prüfen, ob man durch einen Wechsel zu einem anderen Stromanbieter sparen kann.
Senkung der Vergütung für Strom aus Photovoltaik-Neuanlagen
In Photovoltaik-Anlagen erzeugter Strom wird nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) über 20 Jahre vergütet. Die Kosten werden mittels der EEG-Umlage auf die Stromverbraucher umgelegt. In den zurückliegenden Jahren ist die Gesamtleistung der neu installierten Anlagen erheblich angewachsen. Das EEG sieht für diesen Fall vor, die Vergütung zu senken. Für Anlagen bis 30 Kilowatt Spitzenleistung (kWp), die ab 1. Januar 2011 in Betrieb gehen, reduziert sich die Vergütung für den ins Verbundnetz eingespeisten Strom von bisher 33,03 Cent auf 28,74 Cent je Kilowattstunde. Da gleichzeitig die Anlagenkosten gesunken sind, lohnt sich dennoch weiterhin eine Investition, wenn man auf günstige Angebote und fachgerechte Ausführung achtet.
Neue Stromtarife
Ab 30. Dezember dieses Jahres müssen alle Stromversorger neben ihren üblichen Tarifen auch eine neue Alternative anbieten. Dieser spezielle Tarif soll zum Energiesparen anregen oder dazu beitragen, den Stromverbrauch von verbrauchsstarken in verbrauchsschwächere Zeiten (die so genannte Lastverschiebung) zu verlagern. Stromversorger warten bereits jetzt mit zahlreichen Angeboten auf. Dabei steht die Lastverschiebung im Vordergrund. Momentan lohnen sich derartige Angebote für die Kunden aber nur in seltenen Fällen.
Abschied von der Glühbirne
Der Abschied von der Glühbirne geht weiter. Zum 1. September 2011 fällt auch die 60-Watt-Glühlampe unter die so genannte Ökodesignrichtlinie der Europäischen Union und darf nicht mehr produziert werden. Bis 2016 sollen nicht nur alle herkömmlichen Glühlampen, sondern auch ineffiziente Halogenlampen durch energiesparende Lampen der Effizienzklassen A oder B ersetzt werden.
Neues Kennzeichnungssystem für chemische Stoffe und Gemische
Bereits ab 1. Dezember 2010 ändern sich die Symbole, die bisher – etwa bei Wasch- und Reinigungsmitteln sowie bei Insektiziden und Pestiziden – auf Gefahren hinweisen. Zusätzlich lösen neue Gefahrenpiktogramme das gewohnte Andreaskreuz ab: Künftig warnt das Ausrufungszeichen vor Hautreizung, das Ätzsymbol vor starker Augenreizung und das neue Symbol „Gesundheitsgefahr“ vor Folgen des Verschluckens. Alle bisherigen schwarzen Symbole auf orangefarbenem Grund verschwinden langsam von den Produkten. Noch zwei Jahre lang dürfen die alten und die neuen Kennzeichnungen verwendet werden. Ab 1. Dezember 2010 gilt dieses neue standardisierte System für Produkte mit nur einem kennzeichnungspflichtigen Inhaltsstoff; ab 1. Juni 2015 fallen auch Mittel mit mehr als einem Inhaltsstoff (Gemische) unter die neue Regelung.
Mehr Biosprit im Benzin
Bisher werden Benzin bis zu fünf Prozent (Bio-)Ethanol(„E5“) beigemischt. Zum Jahresende 2010 wird der Anteil im „Super“-Sprit auf maximal zehn Prozent angehoben. „E10“ wird zusätzlich zum „E5“ aus den Zapfsäulen fließen.
Partikelfilter für Diesel-Pkw, neue Umweltzonen
Um die Nachrüstung von Diesel-PKW mit Partikelfiltern anzukurbeln, gab`s bislang 330 Euro vom Staat. Dieser Zuschuss entfällt Ende 2010. Gleichzeitig richten Städte weitere Umweltzonen ein oder verschärfen bestehende (zum Beispiel Düsseldorf, Osnabrück und Wuppertal).
Verbraucherzentrale NRW