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Buchtipp

Reine Frauennetzwerke – Sinn oder Unsinn

Grundsätzlich stellt sich für nicht aktiv Kommunizierende immer die Frage: Was bringt ein Netzwerk, egal ob rein für Frauen, gemischt oder Männer? Als sehr aktiver Networker gibt es dazu nur folgendes zu sagen: Effektiv Netzwerken bringt neue Kontakte, Business Potential und oftmals neue Freundschaften. Grundsätzlich sollte verbindliches Neugeschäft dabei an erster Stelle stehen…

Bernhard Eckert / Business-On Stuttgart

Am 29.11.16 fand der Chefsache Talk im phaenomenal.tv Studio statt. Die Lokation hat eine technische Ausstattung welche Aufzeichnungen der Talks zulässt. Zu dem Thema “Reine Frauennetzwerke – Sinn oder Unsinn“ war ich als Herausgeber des Business & Wirtschaftsportals ebenfalls als Gast eingeladen.

Erster Part war ein kurzer Vortrag von Karin Bacher. Ihr Wissen ist geprägt von langjährigen praktischen Führungs-Erfahrungen in Unternehmen. Karin Bacher bringt über 20 Jahre Praxiswissen im Bereich Marketing, Change Communication, Projektleitung und Management mit. Sie fungierte in ihren Funktionen Bereichsleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung als Beraterin von Vorständen und Geschäftsführern. Als Coach freut sie sich über schnell erreichte Ergebnisse. Wenn nötig, holt sich die Diplom-Betriebswirtin Experten aus ihrem über die Jahre aufgebauten Netzwerk für eine bestimmte Aufgabenstellung dazu. Einen ganz wichtiges Kriterium um dabei erfolgreich zu sein, ist der gemeinsame Umgang auf Augenhöhe. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um ein reines Frauen- oder gemischtes Netzwerk handelt.

Im zweiten Part des Chefsache Talk diskutierte der Initiator Peter Buchenau mit seinen Gästen Karin Bacher, Claudia Girnuweit (W.I.N), Janine Pötsch (Image Expertin) und Falk S. A. Omady (Deutscher Manager Verband) über Vorteile und Nachteile, Sinn oder Unsinn von reinen Frauennetzwerken. Dabei hörte das anwesende, interessierte Publikum so einige interessante Aussagen.

Internes Frauennetzwerk
In vielen Unternehmen, vor allem Konzernen, wird vom Management ein Frauennetzwerk gefördert.
Frauen- oder vielmehr Gendernetzwerke sind ein beliebtes Instrument im Unternehmen, wenn es um notwendige Gleichstellungsmaßnahmen geht. Viele Konzerne rufen sie auch deshalb gern ins Leben weil sie günstig und schnell einzurichten sind. Jedoch zeigen Erfahrungen, dass diese nicht wirklich Karriere fördernd sind. Wenn ein Frauennetzwerk nicht einen effektiven Business Case im Unternehmen darstellt interessiert es niemanden aus dem Management. Zum Austauschen von reinen „Frauenthemen“ sind reine Frauennetzwerke allerdings sehr geeignet. Egal ob es dabei um Themen Kind, Beruf oder Beziehung geht. Familie und Job – nicht selten eine enorme Herausforderung entlang der eigenen Belastungsgrenzen. Oftmals finden Frauen veränderte Positionen bzw. Aufgaben nach ihrer Rückkehr aus der Babypause heraus vor. Wie ergeht es Frauen zwischen Kind und Karriere? Hierbei können reine Frauennetzwerke durchaus sehr hilfreich sein.

Eine wahre Geschichte über Frauenförderung und die Illusion, dass formelle Netzwerke, Frauenkarrieren fördern würden: Eine junge, engagierte Mitarbeiterin, nennen wir sie Megan, möchte Karriere machen. Ihr Ziel ist ein Job im Ausland. Dafür will sie Beziehungen aufbauen, herausstechen und Zeichen setzen. Aus dem im Konzern existierenden Frauennetzwerk erhofft sie sich Unterstützung. Sie will sich dort engagieren und meint, dass das auch vom Management gesehen und positiv gewertet wird. Im Mitarbeitergespräch mit ihrem Chef erklärt sie ihre Pläne dazu. Dieser gibt ihr folgenden Tipp: „Karriere kannst du vergessen, wenn du dich da engagierst“.
Die drei weiblichen Talkgäste waren sich daher in einem Punkt einig: Egal ob internes oder externes Frauennetzwerk – Setzen Sie sich ein klares, Business orientiertes Ziel beim Netzwerken. Stellen Sie fest, dass dabei nicht mehr als nette Gespräche aufkommen suchen Sie sich ein effektiveres Betätigungsfeld. Darüber hinaus ist es wichtig sich ebenfalls in gemischten Netzwerken zu bewegen.

Externes Frauennetzwerk
Frauen machen Netzwerke, Männer machen Business… dies gilt jedoch nicht grundsätzlich. In der Diskussion war zu hören wie wichtig es ist ein kompetentes, hochwertiges Netzwerk zu wählen. Laut Falk S.A. Omady ist ein Indiz hierfür: Der Beitrag sollte nicht unter 1000 € pro Jahr liegen und mindestens zwei Bürgen benötigen. Qualität hat seinen Preis, dies gilt auch hier. Sie wollen oben mitspielen? Dann suchen Sie sich das dazu passende Netzwerk als Geschäftemacher und Karriereleiter. Öffnen Sie ihren Horizont, dann haben Sie auch den Spaß an dafür einzusetzende Zeit. Achten Sie dazu den Grundsatz: Geben ist wichtiger als nehmen, denn Netzwerk heißt vor allem Unterstützung auf Augenhöhe. Seilschaften bilden ist dabei durchaus positiv zu werten. Vor allem die Generation Y oder Z verändern das Netzwerken, fordern, wollen etwas. Wichtig dabei sind mittel und langfristige Ergebnisse um die eigenen Ziele zu erreichen.

Kontakt zu Karrierefrauen und Spitzenfrauen
„Spitzenfrauen – Wege ganz nach oben“ lieferte die Studie „Frauen in Führungspositionen in Baden-Württemberg“ mit aktuellen Zahlen zum Thema. Sie wurde im Rahmen des Projektes Spitzenfrauen-bw.de durch das Steinbeis-Innovationszentrum für Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim durchgeführt und basiert auf einer Befragung von rund 400 Unternehmen in Baden-Württemberg im Jahr 2012. Die Studie wurde gefördert durch Mittel aus dem europäischen Sozialfond (ESF) und des Landes Baden-Württemberg.

Spitzenfrauen Württemberg
Diese Plattform zur Platzierung bietet Nachwuchskräften bis zur Führungsfrau eine Community für Frauen, die ihre Karriere in die eigene Hand nehmen und voranbringen wollen. Deren Netzwerktreffen bieten deshalb die Gelegenheit spannende neue Gesichter kennen zu lernen und neue Kontakte nicht nur für die Karriere zu knüpfen.

Neue Initiative „FRAUEN unternehmen“
Mehr Gründerinnen und Unternehmerinnen für Deutschland – Startschuss dieser Initiative „FRAUEN unternehmen“ von Bundesminister Gabriel fiel Oktober 2014. Aus über 360 Unternehmerinnen aus ganz Deutschland hat eine Jury rund 180 Bewerberinnen für den Start des Netzwerks ausgewählt. Ziel der Initiative ist ein Netzwerk von Unternehmerinnen aus ganz Deutschland, die jungen Frauen als Mentorinnen und Vorbilder zur Seite stehen um ihnen die Selbständigkeit zu erleichtern.

BdW – Beirat der Wirtschaft e.V.
Engagierten Unternehmern und Verantwortungsträgern aus der Mitte der Gesellschaft bietet sich mit und durch den BdW eine mittelständische Plattform, um das Thema Nachhaltigkeit – die Substanz des Mittelstands – für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.

W.I.N – Women in Network
Women in Network ist eine Community um Frauen in Business und Karriere eine überregionale Vernetzung zu bieten. Austausch mit Frauen auf gleicher Augenhöhe und dem Interesse, ihr persönliches Netzwerk im gesamten europäischem Raum face to face als auch

Deutscher Managerverband
Der Deutsche Managerverband ist Berufsverband für Manager in Konzernen, Führungskräfte im Mittelstand und freie Unternehmer. Als exklusiver Business Club und politischer Interessenverband versteht er sich als politischer Akteur für mehr freiheitliche Marktwirtschaft und weniger staatlichen Einfluss. Er vertritt die persönlichen und beruflichen Interessen seiner Mitglieder in Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit und fördert aktiv Karrieren, Best-Practices und persönliche Erfolgsstrategien. Der Deutsche Managerverband setzt sich für Wachstum und Wohlstand ein und betrachtet als Basis dafür eine leistungsfreundliche Gesellschaft, die das Erwirtschaften vor das Verteilen stellt.

Knigge für Netzwerke
Laut Talk Gast Janine Pötsch (Image Spezialistin) benötigen Netzwerke Knigge – entscheidend für Ihren Erfolg beim Netzwerken ist ein authentisches, stilvolles und sicheres Auftreten. Wenn Sie Respektvoll mit anderen umgehen wird Ihnen ein solches Verhalten ebenfalls entgegengebracht. Erfolgreiche, anspruchsvolle Netzwerke folgen Regeln. Beispiele dafür sind der Lions Club, Kiwanis,

Xing, Linkedin und Co…
Nicht zu vernachlässigen sind soziale Netzwerke aus dem Bereich Business Kontakte. Dazu zählen Xing und Linkedin. Wichtig im Umgang ist es sich auch auf diesen Plattformen Ziele zu setzen. Also zu sondieren welcher Kontakt eine echte Unterstützung sein kann. Vorteil: Es gibt Gruppen zu den unterschiedlichsten Themen… so erhält man Informationen zu den eigenen und einem interessierende Business Cases.
Facebook ist dabei ein eher privates soziales Netzwerk, je nach Berufsgruppe jedoch auch fürs Business sehr hilfreich.

Fazit der Redaktion
„An einer globalen Untersuchung „Frauennetzwerke aus neuer Perspektive“ nahmen zwischen August und November 2015 insgesamt über 1700 Befragte (92 % Frauen) aus 58 Ländern teil, die sich in Netzwerken engagieren, diese leiten oder per Funktion unterstützen. Dabei ging es um interne, also unternehmenseigene und externe, also unternehmensunabhängige Netzwerke. Das Ergebnis der Studie über Frauennetzwerke erschüttert, es zeigt, dass Frauennetzwerke oft nicht funktionieren. Die meisten erfüllen Erwartungen nicht mal ansatzweise. Teilweise wirken sie sogar kontraproduktiv, denn die ineffizienten Netzwerke erschüttern das Vertrauen der Frauen in ihren Arbeitgeber. Die damit verbundene Enttäuschung wirkt sich negativ auf die Mitarbeiterbindung aus und sorgt gemeinsam mit den vielen Stunden, die ins Netzwerk statt in die Karriere investiert werden, schließlich dafür, dass Netzwerke den Aufstieg von Frauen behindern statt befördern können. Ergebnisse die im Talk ebenfalls aufgezeigt wurden.
Jedoch haben auch reine Frauennetzwerke ihren Sinn, geben Sie ihnen doch einfach eine Chance um zu testen ob es für Sie als Frau passt. Verlieren Sie dabei jedoch Ihre Business Ziele nicht aus den Augen. Vergessen Sie dabei vor allem nicht, dass es um Ihren guten Namen und das Image Ihrer Firma geht.
Der Chefsache Talk ist ein interessantes Format,  die Business-ON Redaktion aus Stuttgart wird definitiv noch öfter daran teilnehmen.“ Bernhard Eckert, Herausgeber Business-ON Stuttgart

 

Bernhard Eckert

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