Zu einem Schlagabtausch der besonderen Art trafen sich Box-Fans und Musical-Liebhaber im Stuttgarter Palladium-Theater, um die Premiere der deutschen Eigenproduktion des Musicals „Rocky“ zu feiern. .„Diese Show ist Broadway pur“, resümierte Designerin Barbara Becker begeistert. „Die Zuschauer wollen aufstehen, mitgehen und mitklatschen. Bei der tollen Musik möchte man sogar mittanzen.“ Songs wie „Eye Of The Tiger“ oder „Living In America“ sind altbekannte Ohrwürmer in diesem ansonsten auf Deutsch gesungen Musicals.
Das Stück entstand nach dem Drehbuch von „Rocky I“, das Hollywoodstar Silvester Stallone schrieb und mit sich in der Hauptrolle 1976 ins Kino brachte. Erzählt wird die Geschichte des talentierten, jedoch erfolglosen Gelegenheitsboxers Rocky Balboa, dessen Zeit abgelaufen scheint und der verzweifelt um die Liebe und Anerkennung der schüchternen Adrian kämpft. Dann bekommt er die Chance gegen den amtierenden Schwergewichtsweltmeister Apollo Creed zu boxen. Trotz größter Selbstzweifel stellt er sich der kaum lösbaren Herausforderung, die in einem packenden Boxkampf endet. Rocky verliert zwar den Fight, gewinnt aber trotzdem – nämlich die Liebe von Adrian und die Achtung vor sich selbst.
Ein Musical, das unter die Haut geht. Das empfanden auch die 1.800 geladen Premierengäste, darunter viele Prominente aus Politik, Wirtschaft, Medien, Showbiz und Sport. Schauspieler Sven Martinek sagte hinterher begeistert: „Silvester Stallone hat mit Rocky eine tolle Figur geprägt, mit der ich groß geworden bin. Ich kenne alle Filme und habe mich deshalb aufs Musical gefreut. Es ist genial, hat Power und Energie.“ Sein Kollege Richy Müller lobte vor allem den Hauptdarsteller: „Nikolas Heiber spielt seinen ganz eigenen Rocky, bringt mich zum Schmunzeln. Außerdem sieht er sehr fit aus. Begeistert bin ich auch vom Bühnenbild. Es ist sehr raffiniert aufgebaut und äußerst stimmungsvoll.“ Dank modernster Technik wechselt das Bühnenbild ständig und findet seinen Höhepunkt am Schluss, wenn der drei Tonnen schwere Boxring zum Finale der Show auf die ersten sechs Zuschauerreihen geschoben wird, während die Zuschauer selbst zu neuen Sitzplätzen auf der Bühne wechseln.
Für Daniela Katzenberger, die mit Lebensgefährte Lucas Cordalis kam, war die „Rocky“-Premiere ebenfalls Premiere: „Ich war noch nie in einem Musical“, gestand sie. „Lucas ist Box-Fan, deshalb hat er mich hierher geschleppt“, sagte sie auf dem Roten Teppich. Nach dem Schlussapplaus strahlten beide: „Das Musical ist genial, besonders das große Finale“. Die frischgebackenen Eltern fuhren danach direkt wieder in den Schwarzwald zurück, weil sie Sehnsucht nach Töchterchen Sophia hatten.
Lokalmatadorin und Travestie-Star Fräulein Wommy Wonder strahlte in einem knallengen roten Paillettenkleid, für das sie vier Tage hungerte und verriet vor der Show, dass sie noch nicht einmal die Rocky-Filme kenne und völlig ahnungslos ins Musical ginge. „Bis vor kurzem dachte ich, Adrian sei ein Mann und hielt das Ganze deshalb für eine progressive Love-Story.“ Nach der Show war sie in Hochstimmung: „Hut ab, es ist alles anders, als ich es mir vorgestellt habe. Ich bin völlig überwältigt.“
Auch Model und Moderatorin Alena Gerber, eigentlich bekennender Tarzan-Fan, war voll des Lobes: „Die Liebesgeschichte macht richtig Lust auf mehr und die Musik ist umwerfend.“ Schauspieler Walter Sittler, der Boxen beeindruckend findet, aber mehr für die früheren Stars wie Mohammed Ali und Joe Frazier schwärmt und Musicals wie Mamma Mia und Sister Act liebt, freute sich, dass mit „Rocky“ ein neues Erfolgsstück nach Stuttgart gekommen ist. „Ich finde es generell wunderbar, dass Musicals in Deutschland so einen Aufschwung erfahren und so gute Sänger und Tänzer haben.
Weitere Premierengäste in Stuttgart waren: Schauspielerin Sila Sahin, die Moderatoren Tatjana Gessler, Malte Arkona, (feierte an dem Abend seinen vierten Hochzeitstag), Mola Adebisi, die Sängerinnen Alexandra und Anita Hofmann („Geschwister Hofmann“) sowie Jolina Drews, die aktiven und Ex-Sportler Marcel Nguyen (Turnen), Johannes Rydzek (Nordische Kombination) Frank Stäbler (Ringen), Heike Drechsler (Weitsprung), Sven Ottke (Boxen) und Norbert Schramm (Eiskunstlauf)
Patricia Leßnerkraus Freie Journalistin
