Sofortmaßnahmen bei einem Todesfall am Arbeitsplatz
Ein Todesfall am Arbeitsplatz stellt Führungskräfte vor eine der schwierigsten Situationen ihrer Laufbahn. Die unmittelbar folgende Phase nach der Entdeckung ist entscheidend für den weiteren Verlauf. Zunächst muss der Bereich abgesperrt und der Notarzt verständigt werden, auch wenn der Tod offensichtlich erscheint. Parallel dazu informiert die Geschäftsleitung umgehend die zuständige Berufsgenossenschaft und die Polizei.
Die Sicherung des Ereignisortes hat oberste Priorität. Keine Gegenstände dürfen bewegt oder verändert werden, bis die Behörden ihre Arbeit abgeschlossen haben. Gleichzeitig müssen anwesende Mitarbeiter aus dem unmittelbaren Umfeld gebracht und betreut werden. Ein vorab festgelegter Notfallplan mit klaren Zuständigkeiten verhindert Chaos und stellt sicher, dass alle erforderlichen Schritte eingeleitet werden. Ersthelfer sollten entsprechend geschult sein und wissen, welche Maßnahmen sie durchführen dürfen und welche sie den Einsatzkräften überlassen. Eine kurze, sachliche Dokumentation der ersten Beobachtungen unterstützt die spätere Aufklärung, ohne Spekulationen zu fördern.
Interne Krisenkommunikation strukturiert gestalten
Die Art und Weise, wie ein Unternehmen intern über einen Todesfall kommuniziert, prägt nachhaltig die Unternehmenskultur. Eine unkoordinierte Informationsweitergabe führt zu Gerüchten und verstärkt die ohnehin vorhandene Verunsicherung. Die Geschäftsführung sollte zeitnah eine offizielle Mitteilung verfassen, die respektvoll über den Vorfall informiert, ohne dabei Details preiszugeben, die der Würde des Verstorbenen schaden könnten.
Direkt betroffene Teams benötigen eine persönliche Ansprache durch ihre Führungskraft. Hierbei geht es darum, Raum für Emotionen zu schaffen und gleichzeitig Orientierung zu bieten. Die Kommunikation sollte ehrlich, aber behutsam erfolgen. Wichtig ist auch die Information über konkrete Unterstützungsangebote wie psychologische Betreuung oder flexible Arbeitszeiten. Ein Krisenkommunikationsplan hilft dabei, alle Mitarbeiter angemessen zu erreichen und niemanden zu übergehen. Digitale und analoge Kanäle sollten abgestimmt eingesetzt werden, damit Informationen gleichzeitig und konsistent ankommen.
Psychologische Betreuung der Mitarbeiter sicherstellen
Der plötzliche Verlust eines Kollegen kann tiefe emotionale Spuren hinterlassen. Viele Mitarbeiter erleben Schock, Trauer oder sogar Schuldgefühle. Unternehmen tragen Verantwortung für das psychische Wohlbefinden ihrer Belegschaft und sollten professionelle Unterstützung bereitstellen. Employee Assistance Programme (EAP) oder externe Kriseninterventionsteams können hier wertvolle Dienste leisten.
Gruppengespräche unter fachlicher Anleitung ermöglichen es Betroffenen, ihre Gefühle zu verarbeiten und sich gegenseitig zu stützen. Einzelberatungen sollten für besonders belastete Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Führungskräfte benötigen ebenfalls Unterstützung, da sie gleichzeitig ihre eigene Betroffenheit bewältigen und für ihre Teams da sein müssen. Die psychologische Nachsorge erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, da verzögerte Reaktionen häufig auftreten. Eine offene Gesprächskultur und das Signal, dass Hilfe in Anspruch zu nehmen keine Schwäche darstellt, fördern den Heilungsprozess. Auch organisatorische Entlastungen, etwa die Anpassung von Schichtplänen oder die temporäre Umverteilung von Aufgaben, können Druck nehmen.
Behördliche Anforderungen und rechtliche Pflichten
Nach einem Todesfall am Arbeitsplatz greifen verschiedene rechtliche Verpflichtungen. Die Geschäftsführung muss unverzüglich die zuständige Berufsgenossenschaft informieren, da es sich um einen meldepflichtigen Arbeitsunfall handeln könnte. Die Polizei führt Ermittlungen zur Todesursache durch, wobei das Unternehmen zur vollständigen Kooperation verpflichtet ist. Sämtliche Unterlagen, die den Verstorbenen oder die Arbeitssituation betreffen, müssen bereitgehalten werden.
Das Gewerbeaufsichtsamt prüft möglicherweise die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften. Eine lückenlose Dokumentation aller Sicherheitsmaßnahmen und Gefährdungsbeurteilungen ist daher unerlässlich. Datenschutzrechtliche Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle, insbesondere bei der Weitergabe von Informationen an Behörden oder Angehörige. Die Personalabteilung koordiniert die administrativen Prozesse wie die Abmeldung bei Sozialversicherungsträgern und die Regelung offener Ansprüche. Eine enge Abstimmung mit dem Betriebsrat gewährleistet, dass alle Schritte transparent und im Einklang mit betrieblichen Vereinbarungen erfolgen. Sicherheitsbeauftragte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit sollten die Erkenntnisse systematisch auswerten, um Präventionsmaßnahmen fundiert anzupassen.
Wiederherstellung der Betriebsstätte nach behördlicher Freigabe
Sobald die Behörden den Ereignisort freigeben, steht das Unternehmen vor der sensiblen Aufgabe der Wiederherstellung. Die professionelle Reinigung und Desinfektion des betroffenen Bereichs erfordert spezialisierte Fachkräfte, die diskret und gründlich vorgehen. Dienstleister wie die Tatortreinigung in Thüringen vom Experten verfügen über die notwendige Expertise und Ausrüstung, um Räumlichkeiten fachgerecht wiederherzustellen und dabei die Würde aller Beteiligten zu wahren. Transparente Informationen zur Vorgehensweise der Reinigung geben den Beschäftigten Sicherheit und fördern das Vertrauen in den Arbeitsschutz.
Die Rückkehr zur Normalität gestaltet sich oft schwierig. Mitarbeiter benötigen Zeit, um sich wieder an den Arbeitsplatz zu gewöhnen. Eine Umgestaltung des betroffenen Bereichs kann dabei helfen, belastende Erinnerungen zu mildern. Gedenkrituale wie eine Schweigeminute oder die Einrichtung eines Erinnerungsortes geben Raum für Trauer und Abschied. Die schrittweise Wiederaufnahme der Arbeit sollte behutsam erfolgen, wobei Führungskräfte besonders auf Anzeichen anhaltender Belastung achten müssen.
Quelle: Foto von Charles Forerunner




































































































