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Typische Gründe für den Wechsel eines ERP-Systems

Die Entscheidung fällt selten über Nacht: Ein ERP-Wechsel ist für jedes Unternehmen ein großer Schritt. Doch manchmal führt kein Weg daran vorbei. Die Signale sind oft subtil, manchmal überdeutlich – aber immer wichtig. Woran erkennen Sie, dass es Zeit für ein neues System ist? Und was sind die häufigsten Auslöser, die Unternehmen zum Handeln bewegen?

Wenn der Erfolg zum Problem wird: Wachstum sprengt Systemgrenzen

Es klingt paradox, ist aber Realität: Eine aktuelle microtech-Studie* zeigt, dass für 53 % der befragten Unternehmen der eigene Erfolg zum Wechselgrund wird. Das System, das bei 20 Mitarbeitern perfekt lief, kollabiert bei 50. Die Software, die 1.000 Artikel verwaltete, ächzt bei 10.000. Die Lösung, die einen Standort abbildete, versagt bei drei Niederlassungen.

Wachstum bedeutet neue Komplexität. Neue Prozesse entstehen, Strukturen verändern sich, Anforderungen steigen. Ein ERP-System muss diese Entwicklung nicht nur mitmachen – es muss sie ermöglichen. Wenn stattdessen jede Expansion zum IT-Projekt wird, jeder neue Mitarbeiter das System verlangsamt und jede Prozesserweiterung einen Workaround braucht, dann ist die Grenze erreicht.

Das Fatale: Viele Unternehmen merken es erst, wenn es fast zu spät ist. Wenn Kunden länger warten. Wenn Lieferungen sich verzögern. Wenn die Konkurrenz vorbeizieht, weil sie schneller agieren kann.

Das digitale Chaos: Wenn Excel regiert und niemand mehr durchblickt

48 % der Unternehmen kämpfen mit einem Problem, das schleichend entsteht: die Tool-Explosion. Es beginnt harmlos. Hier eine Speziallösung für den Vertrieb. Da ein Extra-Tool für die Produktion. Die Buchhaltung braucht noch was Eigenes. Und plötzlich jonglieren Ihre Mitarbeiter zwischen unzähligen verschiedenen Systemen.

Die Folgen sind verheerend: Daten existieren in Silos. Informationen müssen manuell übertragen werden – mit all den Fehlern, die dabei entstehen. Niemand hat mehr den Gesamtüberblick. Entscheidungen basieren auf Teilinformationen. Und Excel wird zum heimlichen Hauptsystem, weil es das einzige ist, das alle Daten zusammenführen kann.

Diese Fragmentierung kostet nicht nur Zeit. Sie kostet Geld, Nerven und Wettbewerbsfähigkeit. Während Ihre Mitarbeiter Daten kopieren, optimiert die Konkurrenz bereits ihre Prozesse.

Die Akzeptanz-Krise: Wenn Mitarbeiter das System sabotieren

39 % der befragten Unternehmen kennen das Problem: Das ERP-System ist theoretisch gut – praktisch nutzt es niemand. Mitarbeiter finden tausend Wege, das System zu umgehen. Sie arbeiten weiter mit ihren Excel-Listen. Sie notieren Informationen auf Papier. Sie entwickeln eigene Prozesse, die am System vorbeilaufen.

Warum? Weil das System zu kompliziert ist. Weil die Oberfläche unübersichtlich und träge ist. Weil jede Eingabe zehn Klicks braucht. Weil Fehlermeldungen kryptisch sind. Weil die Logik nicht zur Arbeitsweise passt.

Ein System, das nicht genutzt wird, ist wertlos – egal, wie viel es gekostet hat. Moderne ERP-Lösungen müssen intuitiv sein. Sie müssen Spaß machen. Sie müssen die Arbeit erleichtern, nicht erschweren. Sonst wird jeder Tag zum Kampf zwischen Mensch und Maschine.

Der technologische Stillstand: Wenn Innovation zum Fremdwort wird

31 % der Unternehmen sitzen auf digitalen Dinosauriern. Systeme, die vor 15 Jahren modern waren, aber heute nur noch Kopfschütteln auslösen. Keine modernen API-Schnittstellen. Keine automatisierten Workflows. Keine KI-Unterstützung. Keine Updates mehr.

Diese veraltete Software wird zur Innovationsbremse. Neue Geschäftsmodelle? Technisch nicht machbar. Automatisierung von Routineaufgaben? System kennt nur manuelle Prozesse. Intelligente Datenauswertung? Bestenfalls mit Excel-Export.

Dabei geht es nicht um Technologie um der Technologie willen. Es geht um Möglichkeiten. Um Flexibilität. Um die Fähigkeit, auf Marktveränderungen zu reagieren. Wer heute noch mit Software von vorgestern arbeitet, wird morgen nicht mehr konkurrenzfähig sein.

Das Support-Vakuum: Wenn niemand mehr hilft

Für 23 % wird es richtig kritisch: Der Hersteller stellt den Support ein. Keine Updates mehr. Keine Sicherheitspatches. Keine Hilfe bei Problemen. Das System läuft noch – aber wie lange noch?

Das ist wie Autofahren ohne Versicherung: Solange nichts passiert, geht es gut. Aber wehe, es gibt einen Zwischenfall. Ein Serverausfall. Ein Datenverlust. Ein Hackerangriff. Ohne Support stehen Sie alleine da. Und das kann teuer werden. Richtig teuer.

Viele Unternehmen warten zu lange. Sie hoffen, dass es noch ein bisschen hält. Dass nichts Schlimmes passiert. Aber diese Strategie ist russisches Roulette mit der eigenen Geschäftsfähigkeit.

Die versteckten Kostentreiber: Wenn billig teuer wird

Nur 11 % der Unternehmen nennen Kosten als Hauptgrund – aber die Zahl täuscht. Denn die wahren Kosten eines inadäquaten Systems zeigen sich nicht auf der Rechnung. Sie verstecken sich in der Arbeitszeit, die für Workarounds draufgeht. In den Beratertagen für jede kleine Anpassung. In den Opportunitätskosten verpasster Chancen.

Ein günstiges System, das nicht funktioniert, ist teurer als ein teures System, das läuft. Denn wer beim System spart, zahlt am Ende doppelt: in verlorener Zeit, verpassten Chancen und frustrierten Mitarbeitern.

Der Wissensverlust: Wenn Know-how das Unternehmen verlässt

10 % erleben ein unterschätztes Risiko: Der ERP-Experte kündigt. Und plötzlich weiß niemand mehr, wie das System funktioniert. Wie die Sonderlocke programmiert war. Warum dieser Workaround existiert. Wie man diesen Bericht erstellt.

In vielen Unternehmen hängt das ERP-Wissen an Einzelpersonen. Das ist gefährlich. Sehr gefährlich. Denn Menschen gehen. Wissen sollte bleiben. Ein modernes ERP-System muss so gestaltet sein, dass es ohne Geheimwissen funktioniert. Transparent. Dokumentiert. Intuitiv.

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Die Entscheidung: Weitermachen oder wechseln?

All diese Gründe haben eines gemeinsam: Sie werden nicht von alleine besser. Im Gegenteil. Je länger Sie warten, desto schwieriger wird der Wechsel. Desto größer wird der Rückstand. Desto höher werden die versteckten Kosten.

Die Frage ist nicht, ob Sie sich einen Wechsel leisten können. Die Frage ist, ob Sie es sich leisten können, nicht zu wechseln. Flexibilität und Geschwindigkeit entscheiden heute über Erfolg. Daten sind das neue Öl. Und das richtige ERP-System? Das ist kein Nice-to-have mehr. Es entscheidet darüber, ob Sie mithalten oder zurückfallen, und ist die Basis für alles andere.

Der richtige Zeitpunkt ist jetzt

Warten Sie nicht auf den perfekten Moment. Der kommt nie. Warten Sie nicht, bis das alte System komplett zusammenbricht. Das ist zu spät. Warten Sie nicht darauf, dass sich die Probleme von alleine lösen. Das werden sie nicht.

Wenn Sie beim Lesen gedacht haben „Das kenne ich!“, dann ist es Zeit zu handeln. Je mehr Punkte Sie nicken lassen, desto dringender wird es mit dem Wechsel. Nicht hektisch. Nicht überstürzt. Aber entschlossen. Denn jeder Tag mit dem falschen System ist ein Tag, an dem Ihre Konkurrenz einen Vorsprung gewinnt.

Ein ERP-Wechsel ist keine Niederlage. Es ist eine Investition in Ihre Zukunft. Eine Chance, Prozesse neu zu denken. Eine Möglichkeit, Ihr Unternehmen fit für die kommenden Jahre zu machen. Nutzen Sie sie.

Zahlen basieren auf einer Erhebung von microtech, August-September 2025. Befragt wurden 130 Unternehmen aus dem Mittelstand. Mehrfachnennungen waren möglich.

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