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Wie Chefs neue Autorität entwickeln und erfolgreicher führen

Mitarbeiter empfinden Chefs, die sich weiterhin allein auf ihre Fachkompetenz, Titel, Position und Erfahrung verlassen, nicht mehr als Führungsautorität. Was neue Autorität ausmacht und wie sie entsteht, erklärt Frank Baumann-Habersack.

Springer Gabler / Springer Gabler

Wer oben ist, sagt an. Wer unterstellt ist, führt aus. So lief es seit Generationen. Wer als Chef heute noch versucht, diese Werte-Ruinen alter Autorität wieder zu beleben, um seine Funktion aufzuladen, erntet bestenfalls ein Achselzucken. Wenn es schlecht läuft, kündigen die Mitarbeiter. Wenn es ganz schlimm kommt, kündigen die Mitarbeiter innerlich ohne Rückfahrschein.

Führungstechniken und -tools reichen nicht, um als Vorgesetzter akzeptiert zu werden und damit die volle Wirkung entfalten zu können. Denn Führung gelingt nur, wenn sich Chef und Mitarbeiter wechselseitig achten und respektieren. Dafür bedarf es einer Führungshaltung, die auf einem zeitgerechten Verständnis von Autorität basiert. Nur dann lassen sich Mitarbeiter erfolgreich führen.

Die sieben Elemente der Neuen Autorität in der Führung

1. Präsenz zeigen
Als Führungskraft müssen Sie sich dafür entscheiden, Mitarbeiter zu entwickeln und ihnen optimale Arbeitsbedingungen zu verschaffen. Dazu müssen Sie sich Zeit für Gespräche mit den Mitarbeitern nehmen, auch und gerade bei schwierigen Themen. So entsteht Nähe zu den Mitarbeitern. Daran erkennen diese Ihr ehrliches Interesse. Als Führungskraft werden Sie für Ihre Mitarbeiter dadurch präsent. So entsteht Vertrauen.

2. Selbstführung
Sie können andere Menschen nicht verändern, nur sich selbst. Indem Sie als Führungskraft stärker los lassen und Mitarbeiter weniger kontrollieren, gewinnen Sie selbst mehr Handlungsfreiheit, da Sie nicht mehr vom Verhalten des Mitarbeiters abhängig sind. Natürlich sollten Sie Grenzen ziehen, wenn nötig. Schließlich ist dies Ihre Pflicht als Führungskraft, die für Ihr Unternehmen geltenden Regeln zu schützen.

3. Führungskoalition
Gehen Sie mit Kollegen im Führungskreis offen eine Koalition ein. Dadurch demonstrieren Sie Schulterschluss. So wird sichtbar, dass Sie Ziele gemeinsam verfolgen und Konkurrenz nicht gewünscht ist. Denn Konkurrenz zwischen Führungskräften schwächt aus der Sicht der Mitarbeiter Führung insgesamt und damit jede einzelne Führungskraft.

4. Transparenz
Diskutieren Sie Entscheidungen und Fehler. Das zeugt von Souveränität, Teilhabe und stärkt die Fehlerkultur. Aus Fehlern lässt sich lernen. Als Führungskraft sollten Sie daher mit gutem Beispiel vorangehen, denn Sie nehmen eine Vorbildfunktion ein. Nicht zu vergessen: Eine positive Fehlerkultur im Unternehmen bildet die kulturelle Basis für Innovationen.

5. Wiedergutmachung
Wenn ein Mitarbeiter Schaden angerichtet hat, sollten Sie auf eine Vergeltung oder Strafe, etwa Lohnabzug, Versetzung, Isolation, Eintrag in Personalakten, verzichten. Das würde nachhaltig die Beziehung zerstören. Besser ist es, darauf zu achten, dass der Fehler / Schaden behoben wird und dass der betreffende Mitarbeiter Gesten der Wiedergutmachung auf sozialer Ebene zeigt. Das zielt darauf ab, die durch einen Schaden auch gestörten Beziehungen zu befrieden und wiederherzustellen.

6. Beharrlichkeit und Deeskalation
Zeit wird im Sinne der Neuen Autorität zu einer Quelle von Stärke, da Sie als Führungskräfte auf Provokationen nicht mehr sofort reagieren müssen. Denn dieses Verständnis ist entkoppelt von Gehorsam. Handlungsdruck und Eskalation hingegen führen in eine Verliererspirale. Beharrlichkeit und Deeskalation jedoch ermöglichen es, kühlen Kopf zu bewahren. Das ist wichtig, um klug zu entscheiden und zu handeln, zum Beispiel um mit längerem Atem Grenzen zu halten. Auf diese Weise erhöhen Sie Ihre Präsenz und Gestaltungskraft. Je nach Grad der Eskalation können Sie sich als Führungskraft mit Kollegen beraten und Unterstützung einholen, wie Sie wiederum den jeweiligen Mitarbeiter unterstützen können, um ihn in die Gemeinschaft erneut zu integrieren.

7. Reflexion
Ihre Führungspersönlichkeit können Sie weiter entwickeln, indem Sie von Zeit zu Zeit Ihre grundsätzliche Führungshaltung anhand biografischer Modelle zu Autorität reflektieren. So werden nicht mehr hilfreiche Führungsvorbilder bewusst, die Sie in Ihrer heutigen Führungsarbeit blockieren. In der Folge können Sie eine zu Ihrer Persönlichkeit passende Führungseinstellung entwickeln. Die Grundlage für authentische Führung und Vertrauen.

In der Wechselwirkung dieser sieben Elemente kann sich eine neue Autoritätsbeziehung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern entwickeln, die von allen Seiten akzeptiert wird. Nur dann können gute Führungstools und unter anderem auch agile Projektmanagementmethoden wie Scrum erst ihre volle Wirkung entfalten. Und nur dann beginnen sich die Führungskulturen zu wandeln. Die Frage nach der Mitarbeitermotivation stellt sich dann nicht mehr, denn Wollen und Sollen fallen durch die Veränderungen zusammen.

Literaturempfehlung
Frank H. Baumann-Habersack
Mit neuer Autorität in Führung
Warum wir heute präsenter, beharrlicher und vernetzter führen müssen
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Arist von Schlippe
Springer Gabler 2015
ISBN 978-3-658-02145-0
34,99 € (D)

 

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