Den Faktor Mensch beachten
„Digitalisierung ist zuallererst strategisches Denken, dann rationales Entscheiden. Danach folgt die empathische Erklärung und erst dann geht es an die eigentlichen technologischen Weichenstellungen“, hebt Matthias Koppe hervor, der als Interim Manager vor allem Mandate auf Geschäftsführerebene im Maschinenbau übernimmt. „Wir werden erleben, dass die Digitalisierung jedwede bisherige kommunikative und unternehmensorganisatorische Grenze sprengen wird“, prognostiziert der Stratege, der komplexe technologische Prozesse genauso optimiert und gestaltet wie menschliche Leistungspotenziale und Bedürfnisse. Der Wunsch nach Digitalisierung entsteht für gewöhnlich aus einem Problem heraus: Liefertermine werden nicht eingehalten, Produktionskosten sind zu hoch oder die Marge zu niedrig, die Kapazitäten reichen nicht, es kommt wiederholt zu Lieferengpässen, Qualitätsstandards können nicht eingehalten werden oder die Durchlaufzeiten sind zu lang. „Digitalisierung ist nie ein Selbstzweck, sondern immer ein Lösungstool – unabhängig davon, ob die Probleme technischer oder menschlicher Natur, prozessbezogen oder maschinell sind“, so der Interim Manager Matthias Koppe. Koppe gilt als ausgewiesener Experte rund um die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0. In seinen Mandaten ist er immer bestrebt, menschliche Bedürfnisse und kreative Potenziale mit neuen Technologien zu ganzheitlichen Prozessen zu verbinden. „Der Faktor Mensch, der Faktor Kunde, der Faktor Technologie und der Faktor Erfolg hängen zusammen“, weiß Koppe aus seiner Interim-Management-Praxis. Jeder dieser Faktoren müsse gleichermaßen zum Prozess beitragen und diesen als positiv bewerten.
Mangelnde Datenverarbeitung und -nutzung verhindern eine positive Digitalisierung
So unterschiedlich sich die technischen und maschinellen Probleme manifestieren können, so sind sie zumeist doch auf einen gemeinsamen Nenner zurückzuführen: auf zu wenig Daten sowie deren unzureichende Analyse und Nutzung. „Wer aber Daten gewinnbringend nutzen will, braucht passende Schnittstellen und eine effektive Ressourcenplanung. Transparenz und Zugriff für alle Prozessbeteiligten muss zu jeder Zeit gegeben sein“, sagt Matthias Koppe. Fehlerquellen müssten zudem nachhaltig eliminiert werden. „Nur wenn es gelingt, jeden Arbeitsschritt – auch außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette, etwa vonseiten der Zulieferer oder Speditionen – messbar und kalkulierbar zu machen, können Probleme behoben und Prozesse optimiert werden.“
Abteilungs- und Unternehmensgrenzen überwinden
Im Zuge der Digitalisierung seien zunächst die firmeninternen Strukturen und Abläufe zu analysieren und auf Störfaktoren zu prüfen, die einer Vernetzung über Abteilungs- oder Unternehmensgrenzen hinaus im Wege stehen. „Nicht selten beginnen die Probleme schon in der IT“, weiß Koppe. „Hier finden sich zahlreiche Insellösungen, die stets auf die kurzfristige Abhilfe bei akuten Problemen statt auf nachhaltige Prozessoptimierung und maximalen Informationsfluss ausgerichtet sind. In Verbindung mit einem – der klassischen Linienorganisation etablierter Unternehmen geschuldeten – abteilungsinternen Inseldenken wird die Implementierung neuer, abteilungsübergreifender Software und Arbeitsstrukturen gebremst, bevor sie überhaupt beginnen kann.“ Die Lösungen fänden sich heute aber zunehmend im interdisziplinären, kooperativen und kollaborativen Kontext. Unternehmen müssten nicht selten neu denken lernen, sich selbst und technologische Schnittstellen öffnen.
Leitfaden für die Praxis
In „Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“ berichten sieben erfolgreiche Interim Manager direkt aus der Praxis. Sie beleuchten Megatrends und technische Innovationen, sprechen unternehmerische, prozessuale, ethische, gesellschaftliche und globale Fragen genauso an wie das Verhältnis von Führungskräften und Mitarbeitern. Die sieben Autoren kommen aus unterschiedlichen Branchen und Fachbereichen und tragen in „Digital Insights“ ihr gesamtes Fachwissen zusammen, machen es nutzbar für kleine und mittlere Betriebe. Das Buch versteht sich als Praxisleitfaden, vermittelt wertvolle Denkanstöße genauso wie handfeste Tipps. Der Wert des Werkes liegt in der interdisziplinären Zusammensetzung des Autorenkreises und in der leicht verständlichen Vermittlung der Botschaften. Das Buch ist kein technologisches Kauderwelsch, sondern bietet konkrete Unterstützung für die ersten Schritte im Unternehmen.
Die Autoren Elmar M. Gorich (Business 2030: die Geschäftsmodelle der Zukunft), Mathias Hess (Von IT bis Change Management – der menschliche Faktor der Digitalisierung), Matthias Koppe (Digitalisierung ist Vernetzung), Eberhard Müller (Wettbewerbsfähig durch kundenfokussierte Mehrwertsysteme), Uwe Seidel (Alles andere als Standard: Digitalisierung braucht eine klare Strategie), Bettina Vier (Jongleur-Arbeit: Kundenzentrierung in der B2B-Beziehung) und Ludger Wiedemeier (Governance und Transformation) reden Klartext und zeichnen ein realistisches Bild von den Chancen und Möglichkeiten, aber auch von den Herausforderungen und Risiken. Sie gewähren Einblicke aus der harten Praxis dutzender Projekte in mittelständischen Unternehmen und internationalen Konzernen und betrachten das Thema Digitalisierung aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Alle Autoren sind Mitglied der „Arbeitsgruppe Digitalisierung und Industrie 4.0“ der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM) und zählen in ihrem jeweiligen Fachgebiet zu den anerkanntesten Experten ihres Fachs.
„Digital Insights – Digitalisierung: 7 Sichtweisen aus der Praxis“ ist im Best Practice Verlag erschienen und kostet 39,90 Euro. Weitere Informationen zum Buch, zum Verlag, zu den Themen digitale Agenda und digitale Transformation sowie über die Autoren gibt es unter https://bestpractice-media.de/digital-insights-digitalisierung-7-sichtweisen-aus-der-praxis.