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Baubranche: Was die künftige Auftragslage dämpfen könnte

Die Auftragslage in der deutschen Baubranche entwickelt sich auch nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie weiterhin positiv. Trotz dieser Beobachtung zeichnen sich 2021 zwei unangenehme Trends in der Baubranche ab. Neben einem seit Jahren immer spürbarer werdenden Fachkräftemangel erwähnen Branchenexperten steigende Materialpreise. Für bestimmte Baumaterialien sind auch Lieferengpässe häufig geworden. Die Nachfrage im Hinblick auf Bauprojekte könnte so langfristig einen Dämpfer erfahren.

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Aktuelle Lage: Was 2021 das Baugewerbe beschäftigt

Schon seit Jahren gilt die personelle Kapazität am deutschen Bauarbeitsmarkt als einer der beunruhigendsten Zukunftstrends. Aufgrund des demographischen Wandels liegt die Zahl der neu für die Branche gewonnenen Auszubildenden innerhalb einer überalternden Gesellschaft im Jahresdurchschnitt deutlich unter der in den Ruhestand verabschiedeten Arbeitskräfte. Gerade bei ständig wachsender Nachfrage durch Zustände wie den Wohnungsmangel bereitet diese Entwicklung Probleme. Speziell zur Bewältigung von Auftragsspitzen müssen viele Firmen seit Jahren externe Bauarbeiter durch Auftragsausschreibungen suchen. Für den Fachkräftemangel innerhalb der Baubranche stellt sich die Corona-Krise nun als positive Entwicklung heraus. Anders als andere Branchen stand der Bau innerhalb der Bundesrepublik auch in der Hochphase nicht still. Vor diesem Hintergrund hat das Gewerbe für Schulabgänger wieder an Attraktivität gewonnen. Das und die Ausbildungsoffensive der Branche schwächen den künftig erwarteten Fachkräftemangel ab. Trotzdem können die sich neu in Ausbildung befindlichen Fachkräfte die aktuelle Lage nicht verändern. Allerdings vermuten viele Experten den größten Dämpfer für die Branche mittlerweile anderswo. Nennenswert sind in diesem Kontext Lieferengpässe und steigende Baupreise.

Wie Lieferengpässe die Baubranche bedrohen

Auf vielen deutschen Baustellen ging es in diesem Jahr schleppend voran. Der Grund dafür war ein Mangel an Baustoffen wie Holz, Dämmmaterialien und Stahl. Sogar Schrauben könnten künftig knapp werden. Von Materialmangel durch Lieferengpässe berichtete in diesem Jahr laut ifo-Institut fast die Hälfte aller Hochbau-Firmen und rund ein Drittel der Tiefbauunternehmer. Schon seit Jahren steht eine enorme Nachfragesteigerung Engpässen gegenüber. Lieferschwierigkeiten lagen in den vergangenen zwei Jahren nicht ausschließlich an einer immer merklicheren Knappheit natürlicher Ressourcen in Verbindung mit steigender Nachfrage. Bei Holz, Kunststoffen und Baustahl war auch die Corona-Pandemie eine Ursache. So hat sich 2021 beispielsweise das Wiedererstarken der chinesischen und US-amerikanischen Volkswirtschaft negativ auf internationale Lieferketten ausgewirkt. Auch der weltweite Mangel an Logistikern und die immer schwierigere Organisation globaler Lieferantenbeziehungen aufgrund neuer Anforderungen wie dem Lieferkettengesetz zeigen nun Auswirkung. Dasselbe gilt für Strafzoll-Erhebungen auf ganze Teilmärkte der Welt. Ausfälle hinsichtlich europäischer Produktionslinien könnten beispielsweise drohen, falls im Zuge solcher Strafen der asiatische Beschaffungsmarkt fortbricht. Diese Szenarien und die Corona-Pandemie werden künftig nicht die einzigen Probleme bei der Lieferkettenplanung sein. Experten befürchten, dass schon bald auch die durch den Klimawandel zunehmenden Extremwetterlagen zu Lieferengpässen in der deutschen Baubranche führen könnten. In ganz besonderem Maße betrifft dieses Szenario natürliche Materialien wie Holz.

Hintergründe der Holzknappheit

In den USA hat sich das Holzangebot in der jüngeren Vergangenheit nicht nur durch Exportbeschränkungen stark verknappt. Die Lieferungen aus Kanada reduzierten sich auch wegen Käferbefall und Bränden der dortigen Wälder. Hintergründe wie diese sind in Zeiten des Klimawandels die neue Normalität.

Baupreissteigerungen auf Rekordhoch

Aus den Lieferengpässen des vergangenen Jahres haben sich rasant steigende Rohstoffpreise entwickelt. Je knapper Materialien bei gleichzeitig steigender Nachfrage, desto mehr kosten sie nach dem Angebot-Nachfrage-Prinzip der freien Marktwirtschaft. Hinsichtlich des Rohstoffes Holz stiegen die Preise in Deutschland besonders drastisch. In Zeiten der Holzknappheit war man in anderen Ländern zur Entrichtung wesentlich höherer Preise bereit. Insgesamt sind die Baupreise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in der Bundesrepublik laut dem Statistischen Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr in Einzelmonaten temporär um über zwölf Prozent gestiegen. Das entspricht dem höchsten Anstieg seit 1970. Für holzverarbeitende Bauvorhaben lagen die Preise im Mai 2021 sogar um mehr als 28 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Geschuldet war dies vor allem den Kosten für Konstruktionsvollholz, das sich teils um über 80 Prozent verteuerte. Bei Dachlatten waren es temporär mehr als 45 Prozent. Die Kosten für Bauholz stiegen um bis über 38 Prozent. Auch für Materialien wie Betonstahl war ein drastischer Anstieg zu dokumentieren. Stäbe aus dem Material kosteten bis zu 44 Prozent mehr und Matten etwa 30 Prozent.

Das sind die Folgen für bauliche Projektplanung

Wegen der beschriebenen Entwicklungen war 2021 in Branchenkreisen bereits von unbezahlbarer Neubautätigkeit die Rede. Darüber hinaus konnten viele Baufirmen Vertragsleistungen nicht innerhalb der ursprünglichen Kalkulation erfüllen, ohne dabei Verlust zu machen. Für Auftraggeber bedeutet dies die zunehmende Unmöglichkeit, langfristige Verträge mit festen Preisen abzuschließen. Die starken Ausschläge der vergangenen Monate interpretieren viele Experten als Vorboten einer anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf Lieferantenbeziehungen und vorausschauend kalkulierbare Bauprojekte.

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