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Digitalisierung in der Zahnmedizin – ein Zahnarzt berichtet

Automatisierte Bildanalysen, präzise Behandlungsplanungen durch Künstliche Intelligenz und die schnelle Anfertigung des Zahnersatzes: KI-basierte Technologien greifen auf hochentwickelte Algorithmen zurück und unterstützen Zahnärzte weltweit bei der Diagnose von Karies, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Co. Darüber hinaus können KI-Tools in der Zahnmedizin dazu beitragen, Behandlungen zu planen und Ergebnisse vorherzusehen.

Aus den genannten Gründen werden KI-basierte Lösungen auch als zukunftsweisende Assistenten der Zahnärzte bezeichnet. Immer mehr Praxen etablieren digitale Lösungen.

Um die Tools gewinnbringend einzusetzen, ist eine Anpassung der IT- und Prozess-Infrastruktur in Zahnarztpraxen unabdingbar. Harmonieren diese nicht mit den individuellen Strukturen der Praxen, kann sich die Implementierung als zeitraubend erweisen.

Die Redaktion von Business-on hat einen erfahrenen Experten getroffen, um den Nutzen der Digitalisierung in der Zahnmedizin professionell einschätzen zu lassen. Herr Dr. med. dent. Michael Blank ist als Zahnarzt in der Gemeinschaftspraxis “ZAHNÄRZTE OBERMÜNSTERSTRASSE” tätig. Dr. Blank gründete die Zahnarztpraxis in Regensburg im Jahr 1985. Die Zahnärzte in Regensburg setzen im Praxisalltag seit mehreren Jahren auf moderne Technologien.

Business-on: Herzlich willkommen, Herr Dr. Blank! Wir begrüßen Sie zu diesem Interview und freuen uns auf Ihre fachliche Einschätzung der Digitalisierungsmaßnahmen in der Zahnmedizin.

Sie sind Teil der Zahnarztpraxis “ZAHNÄRZTE OBERMÜNSTERSTRASSE” im bayerischen Regensburg und haben sich auf die Mikroskopische Endodontie, die Ästhetische Zahnheilkunde, die Prothetik und die Behandlung von Funktionsstörungen sowie CMD-Erkrankungen spezialisiert.

Außerdem sind Sie Mitglied der Deutschen Gesellschaft für ästhetische Zahnmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztlicher Traumatologie, der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und der Deutschen Gesellschaft für Implantologie.

Haben digitale Technologien die Zahnmedizin Ihrer Erfahrung nach bereits verändert? Und nutzen Sie diese in Ihrer Zahnarztpraxis in der Obermünsterstraße in Regensburg?

Dr. med. dent. Michael Blank: Vielen Dank für die Einladung zu diesem Interview. Ich freue mich, hier zu sein und Ihre Fragen zu beantworten.

Grundsätzlich gilt: Die Digitalisierung hat Einzug in die Zahnmedizin gehalten. In unserer Praxis in Regensburg arbeiten wir beispielsweise seit einigen Jahren mit einem intraoralen Scanner. Diesen nutzen wir, um Zahnabdrücke zu erzeugen. Der unangenehme manuelle Abdruck mit Paste entfällt. Für unsere Patienten erfolgt die Behandlung durch den Scanner deutlich angenehmer.

Gleichzeitig führen technologische Fortschritte dazu, dass Behandlungen exakter geplant werden können. Das Qualitätsniveau fällt somit hoch aus. Dies trifft zum Beispiel auf die Planung moderner Zahnimplantate zu.

Mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz gelingt es uns in diesem Kontext, individuelle Implantat-Lösungen zu erzeugen, die mit einem minimierten Risiko eingesetzt werden. Die Bildanalyse auf KI-Basis erleichtert die Diagnose. Bei der Implantat-Planung setzen wir auf moderne Softwares und Scanner, die KI-gestützt sind. So können wir den individuellen Zustand der Knochen optimal bestimmen und das Implantat präzise platzieren.

Wir nutzen außerdem Lösungen mit Künstlicher Intelligenz, um natürliche Zahnfarben zu kopieren. So erzielen wir optisch einwandfreie und ansprechende Ergebnisse. Künstliche Zahnkronen sind im Anschluss optisch kaum von den natürlichen Zahnkronen zu unterscheiden.

Die interne Kommunikation und die Patientenaufnahme erleichtern moderne Softwarelösungen. Unsere Schichtplanung realisieren wir cloudbasiert.

Business-on: Danke für diesen spannenden Einblick in die technologischen Möglichkeiten in der Zahnmedizin, Herr Dr. Blank. Kommen wir nun zu einer Frage, die Menschen weltweit umtreibt: Wird die KI den Zahnarzt langfristig ersetzen?

Herr Dr. med. dent. Michael Blank: Die KI kann die Erfolgsquote von zahnmedizinischen Behandlungen erhöhen und Risiken reduzieren. Diese Entwicklung ist begrüßenswert.

Bei jedem Schritt bleibt die Expertise des Menschen jedoch unerlässlich. Der Zahnarzt verfügt über das Know-how und den Erfahrungsschatz, um die Vorschläge der KI-basierten Lösungen korrekt einzuschätzen und zu bewerten. Bei jeder Diagnose und bei jeder Planung ist es deshalb von Bedeutung, dass der Zahnarzt das Bildmaterial eigenständig begutachtet. Nur so gelingt es uns, die optimale Lösung für den jeweiligen Patienten zu finden.

Das bedeutet: KI-basierte Tools erleichtern den Arbeitsalltag eines Zahnarztes. So können wir beispielsweise Röntgenbilder durch KI auswerten lassen. Junge Zahnärzte können auch bei komplexen Fällen bei der Fallplanung unterstützt werden. Die Lösungen ersetzen den Zahnarzt und sein Fachwissen jedoch nicht.

Business-on: Die KI stößt also auch in der Zahnmedizin an ihre Grenzen. Um welche Grenzen handelt es sich dabei konkret?

Herr Dr. med. dent. Michael Blank: Die KI kann Daten analysieren. Sie wertet Muster aus. Über denselben Erfahrungsschatz, das Einfühlungsvermögen, die Empathie und die Expertise eines Zahnarztes mit Berufserfahrung verfügt die Künstliche Intelligenz jedoch nicht. Sie kann weder komplexe Entscheidungen treffen noch hält sie menschliche Skills bereit.

Ein Zahnarzt beurteilt schließlich nicht nur Symptome. Stattdessen stellen wir eine Diagnose, entwerfen einen Behandlungsplan auf Basis unseres Fachwissens, der aktuellen Studienlage und unserer eigenen Erfahrungen, nehmen die Bedürfnisse und Ängste unserer Patienten vor Zahnbehandlungen wahr und finden individuelle Lösungen.

Eine hohe Individualität lässt sich mit der KI nicht realisieren. Andernfalls würden die Kosten so hoch ausfallen, dass ein herkömmlicher Praxisbetrieb nicht mehr umsetzbar wäre. Die menschliche Komponente spielt eine zentrale Rolle im Medizinbetrieb – und wird dies auch in Zukunft tun.

Da KI-Lösungen ausschließlich auf bestehende Daten zurückgreifen und diese verwerten, können sie den Menschen demnach auch in absehbarer Zeit nicht ersetzen. KI-basierte Tools finden nämlich die Lösung, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit die beste Alternative darstellt. Die wahrscheinlich beste Alternative ist aber nicht zwingend die richtige Antwort.

Business-on: Dennoch setzen Zahnärzte weltweit auf die dentale KI. Auch Sie und Ihre Kollegen verwenden moderne Technologien wie KI-basierte Scanner in Ihrer Zahnarztpraxis. Welche konkreten Vorteile bieten die technologischen Errungenschaften Ihrer Erfahrung nach?

Herr Dr. med. dent. Michael Blank: Die KI bietet definitiv zahlreiche Vorteile, wenn diese ergänzend in Dentalpraxen eingesetzt wird. In unserer Praxis in Regensburg verwenden meine Kollegen und ich die moderne Scantechnologie beispielsweise, um die Anfertigung des Zahnersatzes zu beschleunigen. Kronen und Inlays entstehen bei uns noch am selben Tag.

Wichtig ist, dass Zahnärzte sich ausreichend mit den technologischen Möglichkeiten auseinandersetzen und lernen, diese bestmöglich einzusetzen. Wer die Technologien als unterstützendes Element begreift, kann automatisierte Prozesse etablieren, den digitalen Workflow verbessern, Zeit sparen, die Präzision erhöhen und Fehlerquoten senken. Die letzte Entscheidung trifft dabei stets der Zahnarzt.

Die Digitalisierung unterstützt uns auch darin, unsere Produktivität zu erhöhen. Unsere Gebührenordnungen werden nicht an die Inflation angepasst. In der Folge erhöht sich der Druck, produktivitätssteigernd zu agieren. Dies kann uns mit den passenden KI-Technologien gelingen.

Business-on: Vielen Dank für Ihre fachliche Einschätzung, Herr Dr. Blank. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihrer Gemeinschaftspraxis in Regensburg!

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