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Wirtschaft

Interview mit Dirk Harbecke von Rock Tech Lithium

Das kanadische Unternehmen Rock Tech Lithium plant einen europäischen Standort. Sehr wahrscheinlich wird dieser in Deutschland liegen. Dirk Harbecke, Member of the Board bei Rock Tech Lithium, verrät im Interview mit business-on.de, warum es gerade jetzt an der Zeit für einen Standort innerhalb Europas ist und welche Auswirkungen dies auf den Markt haben wird.

Dirk Harbecke, Rock Tech Lithium Inc.
Dirk Harbecke, Rock Tech Lithium Inc.

Die Nachfrage und das strategische Interesse an Lithium ist in den vergangenen Jahren fulminant gestiegen. Wann denken Sie wird die Lithiumnachfrage das Angebot übersteigen?

Dirk Harbecke: Die Autobauer steigern den Verkauf von Elektroautos im Moment massiv. Die Industrie hat sich klar auf die Zukunftstechnologie “Elektro” festgelegt. Im vergangenen Quartal war in Deutschland schon jedes fünfte neu zugelassene Auto elektrifiziert und ich erwarte, dass die Zahlen weiter zunehmen. Diese Wachstumsraten sind stärker, als jeder Analyst und auch die Batterie-Industrie es bisher vorhergesehen haben. Im Moment entstehen global hunderte neuer Batterie-Zell-Fabriken, die alle Lithium benötigen. Ich rechne deshalb bereits ab Ende diesen Jahres bereits mit Lieferengpässen.

Welche Rolle nimmt Rock Tech Lithium auf dem Lithiummarkt ein und welche Ziele verfolgen Sie mit einem Standort in Europa?

Dirk Harbecke: Wir sind auf dem Weg, ein bedeutender Produzent von Lithiumhydroxid für die Produktion von Batteriezellen zu werden – und wollen bis Ende 2023 die erste Lithium-Anlage in Europa aufbauen. Wir haben in der EU, insbesondere in Deutschland, sehr wettbewerbsfähige Standorte. Wir setzen auf neueste Technologien, bauen eigene Forschungszentren auf und kooperieren mit Universitäten und Batterie-Forschungseinrichtungen, die in Europa weltspitze sind. Mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern werden wir dadurch sehr effizient produzieren können. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass wir Zuschüsse aus staatlichen und europäischen Förderprogrammen erhalten werden – die EU unterstützt derzeit sehr zielstrebig den Aufbau der kompletten Batterie-Wertschöpfungskette.

„Europa wird einer der größten Absatzmärkte für Lithium“

Welche Chancen ergeben sich durch einen europäischen Standort für den Lithiummarkt?

Dirk Harbecke: Europa wird einer der größten Absatzmärkte für Lithium, da wir hier eine global führende Autoindustrie haben, die mehr und mehr auf regionale Wertschöpfungsketten setzt. Es reicht nicht, nur die Batteriezellen lokal zu fertigen. Besonders für die deutschen Autobauer wird es wichtig sein, auch die Batterie-Metalle aus Europa zu bekommen. Dadurch können Zulieferer besser kontrolliert, Lieferwege kurzgehalten und die Nachhaltigkeit der Produktion gestärkt werden. Damit wird die deutsche Autoindustrie, eine der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, endlich unabhängig von Zulieferungen aus Asien. Zudem generieren wir selbst eine große Wertschöpfung in Europa und kreieren Know-how, das für die Zukunft der Industrie sein wird.

Inwiefern wirkt sich die Weiterentwicklung der Lithiumindustrie vorteilhaft auf die Einhaltung der Klimaziele aus?

Dirk Harbecke: Lithium ist die Grundlage für alle Speichertechnologien und wir stehen vor einem Jahrzehnt, in dem wir eine “Batterie-Revolution” erleben werden. Elektroautos sind schon jetzt klimafreundlicher als Verbrennungsmotoren. Gleichzeitig hängt das weitere starke Wachstum der regenerativen Stromerzeugung davon ab, dass wir flexible Stromspeicher im Netz haben. Damit ist die Lithiumindustrie ein zentraler Baustein für die Erfüllung der Klimaziele. Wir arbeiten derzeit an möglichst nachhaltigen und CO2-neutralen Förder- und Produktionsprozessen, unter anderem durch den Einsatz modernster Produktionstechnologien, die wir immer weiterentwickeln. Schon bald wird das Thema Recycling eine wichtige Rolle spielen. Wir planen, das Lithium aus den gebrauchten Batterien zur Produktion neuer Batteriezellen direkt wieder in unserem Lithium-Converter aufzubereiten.

„Die Autobauer haben durch jüngste Krisen gelernt“

Sie zählen zu den Profiteuren des Aufstiegs der E-Mobilität und sind ein wichtiger Partner für die Industrie. Welche Auswirkungen hat ein europäischer oder gar deutscher Standort auf die Weiterentwicklung der E-Mobilität insbesondere in Hinblick auf die Konkurrenz aus China?

Dirk Harbecke: Die Autobauer haben durch jüngste Krisen gelernt, dass sie sich nicht mehr auf globale Supply Chains verlassen können. So gab es wegen der Covid-Krise Unterbrechungen. Das aktuellste Beispiel sind die Versorgungsengpässe bei den Halbleitern, die in Europa und Amerika Autofabriken stillgelegt haben. Mit unserer europäischen Produktion helfen wir der Autoindustrie, unabhängig von Asien zu werden, sowohl was die Produktionsmengen als auch mögliche Preiskriege angeht. Vor allem helfen wir, Premium-Produkte anzubieten: Wir bringen das Lithium-Know-how nach Deutschland, unsere Produktionsbedingungen sind komplett nachvollziehbar für die Autobauer und ihre Kunden, und das Verkaufsversprechen ist authentischer. Wir können dann wirklich europäische Elektroautos kaufen.

Bildquellen:

  • Dirk Harbecke: Rock Tech Lithium Inc.

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