Die moderne Logopädie steht vor neuen Herausforderungen – insbesondere dann, wenn es um komplexe Störungsbilder wie Schluckstörungen (Dysphagien) geht. In einer alternden Gesellschaft gewinnen diese Themen nicht nur in der Medizin, sondern auch im Alltag vieler Menschen zunehmend an Bedeutung. In Dresden haben sich Praxen etabliert, die genau hier neue Wege gehen: Die Logopädischen Praxen Sören Paul.
Sören Paul, Gründer und Inhaber der Praxis, kombiniert in seiner täglichen Arbeit moderne Methoden, persönliche Ansprache und ein hohes Maß an Fachwissen, um individuelle und nachhaltige Therapielösungen zu schaffen. Seine Spezialisierung auf die fachkundige Schlucktherapie Dresden macht ihn zu einem gefragten Ansprechpartner – sowohl für Betroffene als auch für Fachkreise.
Im Gespräch mit business-on.de erklärt er, warum die Logopädie in vielen Fällen viel mehr leisten kann als reine Artikulationstraining – und welche Impulse die Logopädischen Praxen Sören Paul in der therapeutischen Landschaft Sachsens setzt.
business-on.de: Herr Paul, wie kam es zur Gründung der Logopädischen Praxen Sören Paul – was hat Sie motiviert, diesen Weg zu gehen?
Sören Paul: Ich durfte im Jahr 2021 eine der renommiertesten Praxen in Dresden, die Praxis für Sprachtherapie von Herrn Frank Ostermann übernehmen. Ich hatte vorher im Bereich der stationären Rehabilitation gearbeitet und wollte eine Veränderung mit der Möglichkeit, die Patientenversorgung selbst gestalten zu können. Ziel war es von Anfang an, den guten Ruf auch in der neuen Praxis zu bestätigen und weiter auszubauen.
business-on.de: Ihr Schwerpunkt liegt unter anderem auf der Schlucktherapie. Warum ist dieses Thema so wichtig – und zugleich so wenig bekannt?
Sören Paul: Es gibt sehr viele Ursachen für Schluckstörungen. Sowohl Schlaganfälle als auch Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder ALS gehören dazu. Schließlich aber auch die Folgen von Kopf-Hals-Tumorerkrankungen. Durch meine langjährige Tätigkeit in einer Reha-Klinik wuchs mein Interesse an Schluckstörungen stetig, da diese auch nicht selten lebenslimitierend sein können. So ist bei Parkinson die Lungenentzündung nach Verschlucken (Aspirationspneumonie) die Haupt-Todesursache.
business-on.de: Wie unterscheidet sich Ihre Herangehensweise von klassischen logopädischen Konzepten?
Sören Paul: Mein Team ist sehr gut qualifiziert. Wir haben FachtherapeutInnen für Dysphagie, Zertifizierte Expertinnen für Trachealkanülen-Management und viele studierte TherapeutInnen im Team. Dadurch können wir eine hohe Versorgungsqualität bieten.
business-on.de: Welche Rolle spielt interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Ihrer Arbeit – zum Beispiel mit Ärzten, Pflegekräften oder Kliniken?
Sören Paul: Die Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig. Zu einigen Ärzten, Kliniken und Pflegediensten besteht intensiver Kontakt. Durch zügigen Austausch und gegenseitiges Vertrauen ist eine sehr effektive Versorgung der Patienten möglich. Dadurch lässt sich ein sehr guter Rahmen für die Therapie schaffen.
business-on.de: Sie arbeiten auch mit modernem Equipment und innovativen Methoden. Können Sie uns hier einen Einblick geben?
Sören Paul: Zu den modernsten Methoden gehört die transkranielle Gleichstromstimulation bei Aphasie. Dabei wird die Aktivität der Nervenzellen über niederschwelligen Strom unterstützt, wodurch man die therapeutischen Effekte verstärken kann. Des Weiteren gehört ein flexibles Endoskop (Laryngo-Pharyngoskop) zur Ausstattung der Praxis. Dadurch können wir die Anpassung von Trachealkanülen unterstützen und effektive Schluckdiagnostiken durchführen.
business-on.de: Wie gestalten Sie den Erstkontakt mit Patientinnen und Patienten? Was erwartet Sie beim ersten Termin bei den Logopädischen Praxen Sören Paul?
Sören Paul: Zunächst versuchen wir, zeitnah einen Ersttermin zu vergeben. Dann schauen wir, welchen Umfang die Störung hat und in welcher Therapiefrequenz wir arbeiten müssen, um auch effektiv zu sein. Dann erstellen wir gemeinsam mit den Patienten eine Plan zum Vorgehen und versuchen, zügig erste kleine Ziele zu erreichen.
business-on.de: Was sind typische Herausforderungen im therapeutischen Alltag – und wie begegnen Sie diesen?
Sören Paul: Die Zunahme an Bürokratie und die anstehende Digitalisierung mit ihrer noch unklaren Umsetzung sorgen aktuell für etwas Stress. Auch die optimale Planung der Hausbesuche ist eine Herausforderung, die wir jedoch in unserem engagierten und flexiblen Team sehr gut realisieren können.
business-on.de: Sie sind nicht nur Therapeut, sondern auch Unternehmer. Wie vereinen Sie diese beiden Rollen?
Sören Paul: Ich sehe mich in erster Linie als Therapeut. Das Unternehmerische kam in den letzten Jahren zwangsläufig dazu und nimmt mehr und mehr Raum in Anspruch. Durch das geeignete Maß zu finden ist eine Herausforderung, der ich mich jede Woche aufs Neue stellen muss. Aufgrund der Entwicklung in den letzten Jahren scheint mir dies aber gut zu gelingen.
business-on.de: Wie sehen Sie die Entwicklung der Logopädie in den kommenden Jahren – und welchen Beitrag möchten Sie dazu leisten?
Sören Paul: Leider wird es in Deutschland keine Voll-Akademisierung der Logopädie geben. Deshalb bleibt abzuwarten, ob die Logopädie in ihrer Entwicklung mit den anderen Ländern in Europa mithalten kann. Ich beteilige mich an dieser Entwicklung als Lehrkraft an der Logopädieschule in Dresden und als Teil des Wissenschaftlichen Beirates im “Dysphagienetzwerk Deutschland e.V.”.
business-on.de: Zum Abschluss: Was möchten Sie Betroffenen mitgeben, die mit logopädischen Problemen zu kämpfen haben, sich aber noch nicht in Behandlung begeben haben?
Sören Paul: Haben Sie Vertrauen und schauen Sie gern bei uns vorbei. Wir beraten Sie gern bezüglich verschiedener Störungsbilder und Behandlungsoptionen und begleiten Sie auf Ihrem Weg zur Gesundung oder mit der Erkrankung.
business-on.de: Herzlichen Dank an Sören Paul. Seine Einblicke in die spezialisierte Schlucktherapie in Dresden und die modernen Ansätze der Logopädie zeigen, wie viel Fachwissen, Engagement und Innovation in den Logopädischen Praxen Sören Paul steckt. Wir wünschen Herrn Paul und seinem Team weiterhin viel Erfolg und danken ihm für die Zeit und die wertvollen Informationen, die er mit uns und unseren Leserinnen und Lesern geteilt hat.
Bildquellen:
- Bild von Sören Paul: mit freundlicher Genehmigung
