Gewerbeflächen sind das Rückgrat wirtschaftlicher Entwicklung – besonders für Unternehmen, die wachsen, investieren oder sich neu ansiedeln wollen. Doch in Zeiten knapper Flächen und steigender Anforderungen an Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Erreichbarkeit ist die Suche nach dem passenden Standort zur strategischen Herausforderung geworden. Genau hier setzt die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) an. Mit einem gezielten Blick auf die Bedürfnisse moderner Unternehmen bietet sie im Rhein-Kreis Neuss attraktive Optionen, um wirtschaftliche Zukunft konkret zu gestalten.
Wer Gewerbeflächen im Rhein-Kreis Neuss finden möchte, trifft bei der SWD auf kompetente Ansprechpartner, individuelle Beratung und maßgeschneiderte Lösungen.
Im Gespräch mit Michael Bison, Geschäftsführer der SWD, werfen wir einen Blick hinter die Kulissen: Welche Flächen gibt es aktuell? Welche Branchen sind besonders gefragt? Und wie gelingt es einer Kommune wie Dormagen, Standortqualität mit nachhaltiger Entwicklung zu verbinden?
Business-on: Herr Bison, Dormagen liegt zwischen den Wirtschaftszentren Köln und Düsseldorf. Wie nutzen Sie diese strategische Lage bei der Entwicklung Ihrer Gewerbeflächen?
Michael Bison: Dormagen profitiert enorm von seiner zentralen Lage zwischen den beiden starken Wirtschaftszentren Köln und Düsseldorf. Diese Nähe ermöglicht es uns, gezielt Gewerbeflächen zu entwickeln, die sowohl für Unternehmen interessant sind, die von der Infrastruktur der Metropolregion profitieren wollen, als auch für solche, die eine verkehrsgünstige Anbindung suchen. Unsere Gewerbegebiete sind bestens angebunden an die A57, die Schiene und den Rhein sowie den öffentlichen Nahverkehr – das macht Dormagen zum perfekten Standort für Logistik, Produktion und Dienstleistung. Diese strategische Position nutzen wir gezielt, um Investoren und Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen zu bieten.
Business-on: Welche Branchen sprechen Sie mit Ihrem aktuellen Flächenportfolio besonders an – und warum?
Michael Bison: Unser Flächenportfolio richtet sich besonders an das produzierende Gewerbe, Technologieunternehmen, Dienstleister und die Logistik. Dormagen ist bekannt für seine gute Infrastruktur, das erfahrene Fachkräftepotenzial und die Nähe zu Forschungseinrichtungen im Rheinischen Revier. Insbesondere die Chemiebranche ist in Dormagen stark vertreten und profitiert von unserem gezielten Angebot. Gleichzeitig fördern wir auch innovative Start-ups und kreative Unternehmen, für die wir hier ein dynamisches und wachsendes Netzwerk schaffen.
Business-on: Gibt es derzeit besonders nachgefragte Gewerbegebiete in Dormagen?
Michael Bison: Das „Gewerbequartier an der A57 – Alte Heerstraße“ ist aktuell besonders stark nachgefragt. Es bietet moderne Infrastruktur, flexible Flächengrößen ab 2.500 qm und ist, wie der Name bereits ausdrückt, hervorragend an die A57 angebunden. Wie alle städtischen Gewerbeflächen werden die Grundstücke dort im Modell des Erbbaurechtes angeboten. Die direkte Nähe zum etablierten Gewerbegebiet „TOP West“ sowie zum CHEMPARK macht das Gebiet zusätzlich attraktiv. Wir beobachten eine steigende Nachfrage aus der Region, dem Rhein-Kreis Neuss und auch überregional, die wir durch eine vorausschauende Flächenentwicklung gezielt bedienen wollen.
Business-on: Wie unterstützen Sie Unternehmen, die sich bei Ihnen ansiedeln möchten, über die reine Flächenbereitstellung hinaus?
Michael Bison: Die Unterstützung endet bei uns nicht mit der Flächenbereitstellung. Wir bieten umfassende Beratung und Begleitung – von der Standortanalyse über Fördermittelberatung bis hin zur Vernetzung mit lokalen Behörden und Partnern. Außerdem unterstützen wir bei der Fachkräftesuche, bieten Zugang zu Innovationsnetzwerken und fördern Kooperationen mit Hochschulen. Unser Ziel ist es, dass Unternehmen in Dormagen nicht nur einen Platz finden, sondern langfristig erfolgreich wachsen können.
Business-on: Der Flächenverbrauch ist in vielen Kommunen ein sensibles Thema. Wie gelingt Ihnen die Balance zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit?
Michael Bison: Nachhaltigkeit hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir setzen auf eine möglichst effiziente Flächennutzung, z.B. durch Nachverdichtung und die Revitalisierung ehemaliger Industrieflächen. Zudem fördern wir umweltfreundliche Bauweisen und achten auf eine grüne Infrastruktur in unseren Gewerbegebieten. Im „Gewerbequartier an der A57 – Alte Heerstraße“ haben wir im Bebauungsplan eine Photovoltaik-Pflicht sowie verbindliche Anteile für Dach- und Fassadenbegrünung festgelegt. Über die Festsetzung einer maximalen Gebäudehöhe von bis zu 30 Metern wirken wir auf eine effiziente Flächennutzung hin. Durch enge Zusammenarbeit mit Umweltbehörden und Unternehmen gelingt es uns, Wachstum und Umweltschutz in Einklang zu bringen.
Business-on: Welche Rolle spielt Digitalisierung in der Vermarktung und Verwaltung Ihrer Gewerbeflächen?
Michael Bison: Digitalisierung ist ein zentraler Baustein unserer Arbeit. Mit digitalen Plattformen präsentieren wir unsere Flächen transparent und aktuell, was die Suche und Auswahl für Unternehmen stark vereinfacht. Auch in der Verwaltung setzen wir auf digitale Prozesse, um Anträge, Genehmigungen und Kommunikation schnell und unkompliziert abzuwickeln. Zudem nutzen wir digitale Tools, um Standortdaten und Marktanalysen zu optimieren und dadurch passgenaue Angebote zu schaffen. Für unsere Flächenpotenziale in der Innenstadt nutzen wir unser eigenes Online-Tool CityFlächen, mit dem wir die frei stehende Ladenlokale erfassen, mit Mietgesuchen matchen und auf unserer Webseite automatisiert ausspielen können.
Business-on: Wie sehen Sie die Entwicklung der Nachfrage in den nächsten fünf bis zehn Jahren – und wie bereiten Sie sich darauf vor?
Michael Bison: Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Gewerbeflächen weiter steigen wird, insbesondere im Bereich nachhaltiger und digitaler Technologien sowie Logistik. Die Ansprüche an flexible, energieeffiziente und vernetzte Standorte werden wachsen, denn auch die Flächenkonkurrenz z.B. mit Energie-Nutzungen wird weiter zunehmen. Um dem gerecht zu werden, investieren wir frühzeitig in innovative Infrastruktur und nachhaltige Bauprojekte. Außerdem bauen wir unser Beratungs- und Serviceangebot kontinuierlich aus, um Unternehmen bestmöglich zu begleiten.
Business-on: Was unterscheidet die SWD von anderen regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften?
Michael Bison: Die SWD zeichnet sich durch ihre starke lokale Verwurzelung und ihr umfassendes Netzwerk in der Region aus. Wir verstehen die spezifischen Bedürfnisse unserer Unternehmen sehr genau und bieten individuelle, passgenaue Lösungen – von der Flächenentwicklung bis zur Unternehmensberatung. Unsere interdisziplinäre Arbeitsweise, die enge Kooperation mit Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft, sowie unser hoher Serviceanspruch machen uns zu einem verlässlichen Partner für Unternehmen jeder Größe.
Business-on: Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wo durch Ihre Unterstützung ein erfolgreiches Ansiedlungsprojekt entstanden ist?
Michael Bison: Zwei herausragende Beispiele der letzten Monate sind Cylib und H.W. Schneider. Das Industrie-Scale up Cylib ist eine Ausgründung der RWTH Aachen und hat ein innovatives Verfahren für ganzheitliches Batterierecycling entwickelt. Cylib wird im CHEMPARK Dormagen sein Verfahren in einer industriellen Recyclinglinie aufbauen und damit bis zu 30.000 Tonnen EOL-Batterien pro Jahr recyclen. Im „Gewerbequartier an der A57 – Alte Heerstraße“ konnten wir mit der Firma Friedrich W. Schneider ein Traditionsunternehmen mit über 100jähriger Geschichte für Dormagen gewinnen. Das mittelständische, inhabergeführte Großhandelsunternehmen produziert und vertreibt seit 1913 Kopfbedeckungen und steht als Marktführer für hohe Kundenorientierung und partnerschaftlichen Umgang, was es zu einem geschätzten und vertrauenswürdigen Partner in der Region macht.
Business-on: Welchen Tipp geben Sie Unternehmerinnen und Unternehmern, die auf der Suche nach einem neuen Standort im Rhein-Kreis Neuss sind?
Michael Bison: Mein Tipp lautet: Nutzen Sie die enge Vernetzung und die vielfältigen Unterstützungsangebote, die der Rhein-Kreis Neuss und speziell Dormagen bieten. Achten Sie nicht nur auf die Flächenverfügbarkeit, sondern auch auf die Infrastruktur, das Netzwerk vor Ort und die Qualität des Standortumfelds – diese Faktoren sind entscheidend für den langfristigen Erfolg. Kommen Sie frühzeitig auf uns zu, damit wir gemeinsam die optimale Lösung für Ihr Unternehmen finden können.
Business-on: Herzlichen Dank an Michael Bison für das ausführliche und aufschlussreiche Gespräch. Mit seiner Expertise hat er nicht nur spannende Einblicke in die Entwicklung der Gewerbeflächen in Dormagen gegeben, sondern auch gezeigt, wie durch nachhaltige Planung, Digitalisierung und unternehmerfreundliche Strukturen zukunftsweisende Standortpolitik konkret umgesetzt wird.
Bildquellen:
- Michael Bison: mit freundlicher Genehmigung
