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Arbeitsleben

Mehr Gehalt fordern: Formulierung mit Überzeugskraft

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Ein höheres Gehalt zu fordern gehört zu den anspruchsvolleren Aufgaben im Berufsleben. Oft geht es nicht nur darum, den Wunsch nach mehr Geld zu äußern, sondern diesen nachvollziehbar und überzeugend zu begründen. Wer es versäumt, den richtigen Ton zu treffen oder unvorbereitet in ein Gespräch geht, riskiert nicht nur eine Absage, sondern mitunter auch eine nachhaltige Belastung der beruflichen Beziehung. Eine klare, sachliche und selbstbewusste Formulierung ist deshalb essenziell, um die eigenen Interessen wirksam zu vertreten und dabei professionell zu bleiben.

Die Kunst liegt darin, die eigene Leistung und den Mehrwert für das Unternehmen deutlich zu machen, ohne fordernd oder überheblich zu wirken. Gleichzeitig gilt es, das Timing zu beachten und die Situation im Unternehmen realistisch einzuschätzen. Der vorliegende Text bietet eine umfassende Anleitung zur erfolgreichen Formulierung einer Gehaltsforderung und liefert praxisnahe Tipps, um das Gespräch strukturiert und wirkungsvoll zu führen.

Mehr Gehalt fordern: Tipps und Tricks für Formulierungen

Die richtige Vorbereitung ist das Fundament einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung. Eine überzeugende Formulierung entsteht nicht aus dem Stegreif, sondern basiert auf fundierter Selbsteinschätzung, konkreten Leistungen, realistischen Vergleichswerten und einem klugen Timing.

Selbsteinschätzung

Eine präzise Selbsteinschätzung ist der erste Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Gehaltsforderung. Es gilt, sich ein realistisches Bild der eigenen Fähigkeiten, Leistungen und Entwicklungsmöglichkeiten zu machen. Dazu gehört die ehrliche Reflexion über fachliche Kompetenzen, soziale Stärken, die eigene Arbeitsweise sowie die bisherige Entwicklung im Unternehmen.

Hilfreich ist dabei das Führen eines Erfolgstagebuchs, in dem regelmäßig erreichte Ziele, erfolgreich abgeschlossene Projekte oder positive Rückmeldungen dokumentiert werden. Diese Aufzeichnungen dienen später als Argumentationsbasis im Gespräch und stärken das Selbstbewusstsein. Auch Rückmeldungen aus dem Kollegenkreis oder von Vorgesetzten können dabei helfen, ein objektiveres Bild der eigenen Wirkung zu erhalten.

Wer sich selbst gut einschätzen kann, tritt im Gespräch souveräner auf und kann seine Forderung glaubwürdig vertreten.

Die eigenen Leistungen analysieren

Neben der allgemeinen Selbsteinschätzung ist es entscheidend, konkrete Leistungen in den Mittelpunkt zu stellen. Denn rein subjektive Einschätzungen reichen in einer Gehaltsverhandlung nicht aus – es zählen messbare Erfolge und nachvollziehbare Beiträge zum Unternehmenserfolg.

Zu den relevanten Leistungen gehören unter anderem Umsatzsteigerungen, Kostensenkungen, Prozessoptimierungen, das erfolgreiche Führen von Teams, die Einführung neuer Tools oder das eigenverantwortliche Management von Projekten. Diese Leistungen sollten möglichst mit konkreten Zahlen und Fakten belegt werden.

Ein Beispiel: Wer ein Projekt geleitet hat, das zu einer Effizienzsteigerung von 20 Prozent geführt hat, sollte dies explizit erwähnen. Auch die Übernahme zusätzlicher Verantwortlichkeiten oder das Einarbeiten neuer Mitarbeitender können überzeugende Argumente darstellen.

Die Formulierung sollte sachlich und präzise sein, etwa:
„Im vergangenen Jahr habe ich eigenverantwortlich das Projekt X geleitet, wodurch wir unsere Prozesszeiten um 15 % reduzieren konnten. Diese Effizienzsteigerung hatte direkte Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit und die Kostenstruktur.“

Die eigene Wirkung beziffern

Viele Beschäftigte unterschätzen den Wert ihrer Arbeit, weil sie den eigenen Einfluss auf den Unternehmenserfolg nicht genau benennen können. Dabei ist es besonders wirkungsvoll, wenn der eigene Beitrag mit konkreten Kennzahlen untermauert werden kann. Das verleiht der Gehaltsforderung eine zusätzliche Glaubwürdigkeit.

Hier gilt es, den individuellen Einfluss auf Umsatz, Qualität, Kundenzufriedenheit oder Effizienz herauszuarbeiten. Auch qualitative Effekte wie die Verbesserung der Teamkultur, Innovationsimpulse oder positive Rückmeldungen von Kunden können in messbare Aussagen übersetzt werden.

Beispielhafte Formulierung:
„Durch meine Optimierung der internen Kommunikationsprozesse konnte die durchschnittliche Bearbeitungszeit von Kundenanfragen um zwei Tage reduziert werden, was sich positiv auf unsere Bewertung in Online-Portalen ausgewirkt hat.“

Derartige Formulierungen verdeutlichen, welchen Nutzen das Unternehmen aus der eigenen Tätigkeit zieht – und warum eine Gehaltserhöhung gerechtfertigt ist.

Die eigenen Stärken identifizieren

Neben konkreten Leistungen spielen auch persönliche Stärken eine zentrale Rolle bei der Gehaltsverhandlung. Dabei geht es nicht nur um fachliche Kompetenzen, sondern auch um sogenannte Soft Skills – also Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit, Eigenverantwortung, Flexibilität oder Konfliktfähigkeit.

Es ist ratsam, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und diese in einen beruflichen Kontext zu setzen. Besonders überzeugend wirken Formulierungen, die eine Stärke mit einer konkreten Situation verbinden.

Beispiel:
„Meine hohe Belastbarkeit zeigte sich besonders in der Umstrukturierungsphase, in der ich trotz zusätzlicher Aufgaben alle Projekte termingerecht abschließen konnte.“

Solche Aussagen verdeutlichen, dass persönliche Eigenschaften nicht nur behauptet, sondern auch im Arbeitsalltag gelebt werden – ein weiterer Pluspunkt für die Gehaltsforderung.

Stellenangebote durchsuchen

Ein oft unterschätzter Schritt in der Vorbereitung einer Gehaltsverhandlung ist das Durchsuchen aktueller Stellenangebote. Dabei geht es weniger darum, einen Jobwechsel konkret in Erwägung zu ziehen, sondern vielmehr um einen realistischen Marktvergleich.

Stellenanzeigen geben Aufschluss darüber, welche Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind und mit welchen Gehältern bestimmte Tätigkeiten vergütet werden. So kann die eigene Position im Unternehmen besser eingeordnet und der eigene Marktwert fundiert eingeschätzt werden.

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Diese Informationen helfen nicht nur bei der Formulierung der Gehaltsforderung, sondern auch, um realistische Vorstellungen zu entwickeln und im Gespräch sachlich argumentieren zu können.

Beispiel:
„Auf Basis meiner Recherche zu vergleichbaren Positionen im IT-Sektor mit ähnlichem Aufgabenprofil und Verantwortung liegt die marktübliche Vergütung zwischen 58.000 und 65.000 Euro jährlich. In Anbetracht meiner Leistungen und Verantwortung strebe ich eine Anpassung meines Gehalts in diesem Rahmen an.“

Gehaltsvergleiche nutzen

Neben Stellenanzeigen bieten auch spezialisierte Gehaltsvergleichsportale eine wertvolle Orientierungshilfe. Plattformen wie Gehalt.de, Glassdoor oder Kununu bieten anonymisierte Daten zu Gehältern in verschiedenen Branchen, Regionen und Erfahrungsstufen.

Die Nutzung solcher Vergleiche liefert nicht nur fundierte Anhaltspunkte für eine angemessene Gehaltsforderung, sondern zeigt auch regionale oder branchenspezifische Unterschiede auf. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass die Vergleichswerte zur eigenen Situation passen – also Branche, Unternehmensgröße, Standort und Berufserfahrung berücksichtigen.

In der Formulierung kann dies beispielsweise so klingen:
„Laut aktuellen Vergleichsdaten für meine Position in der Region XY liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei 60.000 Euro. Mit meiner Erfahrung und den erzielten Ergebnissen halte ich ein Gehalt in dieser Höhe für angemessen.“

Solche Aussagen wirken sachlich, gut vorbereitet und nachvollziehbar – ideale Voraussetzungen für eine konstruktive Verhandlung.

Sich mit Fachleuten austauschen

Ein weiterer wertvoller Schritt ist der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus der eigenen Branche oder mit erfahrenen Führungskräften. Hier lassen sich nicht nur Einblicke in typische Gehaltsniveaus gewinnen, sondern auch wertvolle Hinweise zur Gesprächsführung und Formulierung sammeln.

Solche Gespräche helfen, die eigene Position realistisch einzuschätzen, blinde Flecken aufzudecken und häufige Fehler bei Gehaltsverhandlungen zu vermeiden. Auch der Besuch von Karriere-Events oder Business-Netzwerken kann helfen, authentische Einblicke in marktübliche Gehälter zu erhalten.

Dabei sollten jedoch immer Diskretion und Professionalität gewahrt bleiben. Der Austausch kann auch dazu beitragen, sich eigene Erfolge bewusster zu machen und die Argumentationslinie zu schärfen.

Beispielhafte Ableitung für die Formulierung:
„In Gesprächen mit Branchenkolleginnen wurde deutlich, dass mein Verantwortungsbereich deutlich über dem Durchschnitt liegt. Diese Erkenntnisse bestärken mich in meinem Wunsch, mein Gehalt entsprechend anzupassen.“

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Selbst die beste Vorbereitung und überzeugendste Formulierung können wirkungslos bleiben, wenn der Zeitpunkt der Gehaltsforderung unpassend gewählt ist. Es gilt, betriebliche, wirtschaftliche und persönliche Umstände zu berücksichtigen, um das Gespräch erfolgreich zu führen.

Gute Gelegenheiten für eine Gehaltsverhandlung sind beispielsweise der Abschluss eines erfolgreichen Projekts, die jährlichen Mitarbeitergespräche, das Übernehmen zusätzlicher Verantwortung oder der Nachweis besonderer Leistungen. Hat sich das Unternehmen beispielsweise entschieden, den Vertrag nach der Probezeit weiterlaufen zu lassen, kann dies auch ein Anlass sein, um die Konditionen neu zu verhandeln. Auch der Zeitpunkt im Geschäftsjahr kann eine Rolle spielen – etwa kurz nach Veröffentlichung positiver Quartalszahlen oder vor Beginn neuer Budgetphasen.

Ein sensibler Umgang mit der Unternehmenssituation zeigt strategisches Denken und stärkt die eigene Position. Die Formulierung sollte den Kontext aufgreifen und zeigen, dass die Forderung nicht beliebig, sondern gezielt platziert ist.

Formulierungsbeispiel:
„Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projekts XY und der damit verbundenen Umsatzsteigerung halte ich es für einen passenden Zeitpunkt, über die Weiterentwicklung meiner Vergütung zu sprechen.“

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Mehr Gehalt fordern: Formulierung, die zum Erfolg führen

Die Forderung nach einer Gehaltserhöhung stellt für viele Beschäftigte eine besondere Herausforderung dar. Eine überzeugende Formulierung bildet dabei das Fundament für ein erfolgreiches Gespräch. Zentral ist eine strukturierte Vorbereitung, bei der die eigenen Leistungen klar benannt und mit konkreten Beispielen untermauert werden. Wer nachvollziehbar aufzeigt, welchen Mehrwert er oder sie für das Unternehmen bietet, erhöht die Erfolgschancen deutlich.

Eine wirksame Formulierung kombiniert sachliche Argumentation mit einem selbstbewussten Tonfall. Der Einstieg sollte ruhig und konstruktiv erfolgen – etwa mit einer neutralen Feststellung wie: „In den vergangenen zwölf Monaten habe ich zahlreiche Projekte erfolgreich abgeschlossen und zusätzliche Verantwortung übernommen.“ Daran anschließend lässt sich nahtlos ein konkreter Wunsch formulieren: „Daher würde ich gerne über eine Anpassung meines Gehalts sprechen.“

Entscheidend ist die Wahl der richtigen Wörter. Statt vager Aussagen wie „Ich hätte gerne etwas mehr“ empfiehlt sich eine präzise Formulierung: „Auf Basis meiner Leistungen halte ich eine Erhöhung um X Prozent für angemessen.“ Dadurch signalisiert die Person Selbstsicherheit und Orientierung an objektiven Maßstäben.

Darüber hinaus sollte die Formulierung nicht nur auf Zahlen abzielen, sondern auch Perspektiven aufzeigen. Eine Aussage wie „Ich möchte mich langfristig im Unternehmen weiterentwickeln und sehe in einer Gehaltsanpassung ein wichtiges Signal“ verbindet sachliche Argumentation mit strategischer Weitsicht. So entsteht ein Gesamteindruck, der nachvollziehbar, zielgerichtet und professionell wirkt.

Dies ist zu vermeiden

Neben der passenden Argumentation spielt auch das Wissen darüber, was zu vermeiden ist, eine zentrale Rolle. Fehler in der Wortwahl, im Timing oder in der Argumentationsstruktur können das Gespräch negativ beeinflussen. Um die Chancen auf eine Gehaltserhöhung nicht leichtfertig zu verspielen, sollten typische Stolperfallen bewusst umgangen werden.

Emotionale Argumente

Der Verzicht auf emotionale Argumente zählt zu den wichtigsten Grundsätzen bei Gehaltsverhandlungen. Aussagen wie „Ich bin frustriert, weil ich mich nicht wertgeschätzt fühle“ oder „Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit nicht gesehen wird“ wirken subjektiv und lassen sich schwer verifizieren. Emotionen können in persönlichen Gesprächen zwar eine Rolle spielen, sollten jedoch nicht als Hauptbegründung dienen.

Entscheidend ist die Unterscheidung zwischen persönlicher Betroffenheit und sachlicher Argumentation. Wer sich ausschließlich auf das eigene Empfinden stützt, riskiert, dass das Anliegen nicht ernst genommen wird. Stattdessen empfiehlt sich ein objektiver Blick auf konkrete Leistungen, Projekte oder übernommene Verantwortlichkeiten. Emotionale Aussagen lassen sich durch faktenbasierte Argumente ersetzen – zum Beispiel: „Ich habe in den letzten Quartalen nachweislich zur Umsatzsteigerung beigetragen.“

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Ein weiterer Aspekt ist die Wirkung emotionaler Aussagen auf das Gegenüber. Vorgesetzte könnten sich unter Druck gesetzt fühlen oder den Eindruck gewinnen, dass die Person nicht in der Lage ist, professionell mit Herausforderungen umzugehen. Um eine konstruktive Gesprächsatmosphäre zu erhalten, sollte daher auf emotionale Appelle bewusst verzichtet werden.

Vergleiche mit Kollegen

Vergleiche mit anderen Teammitgliedern gehören zu den klassischen Fehlern in Gehaltsverhandlungen. Aussagen wie „Kollege X verdient mehr als ich, obwohl ich länger im Unternehmen bin“ oder „Ich mache dieselbe Arbeit wie Kollegin Y und bekomme weniger“ wirken schnell neidisch und unterminieren die eigene Position.

Zudem fehlt bei solchen Aussagen häufig der vollständige Überblick über die tatsächlichen Leistungen, Verantwortungsbereiche oder Arbeitsverträge der anderen Personen. Ein Vergleich ohne fundierte Datenbasis kann schnell ins Leere laufen und führt eher zu Irritation als zu Überzeugung.

Statt den Fokus auf andere zu legen, sollte ausschließlich über die eigene Situation gesprochen werden. Eine erfolgversprechende Strategie besteht darin, den eigenen Wert für das Unternehmen hervorzuheben. So kann etwa betont werden: „Ich habe im letzten Jahr drei neue Kunden gewonnen, die langfristig zur Umsatzsteigerung beitragen.“ Derartige Aussagen zeigen Eigenverantwortung und Leistung und vermeiden die Schwäche von Fremdvergleichen.

Unklare Anforderungen

Unpräzise Aussagen und vage Forderungen schwächen jede Gehaltsverhandlung. Formulierungen wie „Ich würde mich über ein bisschen mehr freuen“ oder „Vielleicht ist ja etwas drin“ lassen keine klare Zielsetzung erkennen und erschweren die Entscheidungsfindung auf Seiten der Führungskraft.

Eine überzeugende Kommunikation setzt voraus, dass konkrete Zahlen oder zumindest ein Zielkorridor benannt werden. Wer nicht klar definiert, was er oder sie erreichen will, riskiert, dass das Anliegen vertagt oder nur unzureichend berücksichtigt wird.

Auch unklare Argumentationslinien wirken sich negativ aus. Eine unsystematische Darstellung der eigenen Leistungen oder ein unstrukturiertes Gespräch wirken wenig professionell. Stattdessen sollte vorab ein kurzer Leistungsüberblick vorbereitet und mit stichhaltigen Beispielen belegt werden. Dies erhöht nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern ermöglicht es auch der Führungskraft, die Forderung fundiert zu bewerten.

Falscher Zeitpunkt

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts entscheidet maßgeblich über den Erfolg eines Gehaltsgesprächs. Gespräche unter Stress, zwischen Tür und Angel oder während akuter Unternehmenskrisen sind zu vermeiden. Auch spontane Forderungen nach einem erfolgreichen Projektabschluss, ohne Vorbereitung oder Zusammenhang, wirken unüberlegt.

Ein günstiger Zeitpunkt ergibt sich häufig im Rahmen jährlicher Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen oder nach erfolgreich abgeschlossenen Projekten. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Unternehmen sich wirtschaftlich positiv entwickelt und Budgetspielräume vorhanden sind.

Vor dem Gespräch sollten außerdem aktuelle Entwicklungen im Unternehmen analysiert werden. Eine Anfrage während einer Phase von Sparmaßnahmen oder Restrukturierungen birgt höhere Ablehnungswahrscheinlichkeit. Daher empfiehlt sich eine strategische Planung: Je besser der Zeitpunkt, desto eher wird das Anliegen ernst genommen.

Die Gehaltserhöhung verbal ansprechen – Verhalten im Gespräch

Der Gesprächsverlauf ist ein entscheidender Moment, in dem es gilt, ruhig und professionell zu bleiben. Der persönliche Auftritt und die Fähigkeit, flexibel und sachlich zu agieren, beeinflussen maßgeblich die Wahrnehmung durch das Gegenüber. Ein durchdachtes Verhalten im Dialog kann den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Sachlich bleiben

Ein sachliches Auftreten während des Gesprächs stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung dar. Dies umfasst sowohl die Wortwahl als auch die Körpersprache. Hektik, laute Stimmlagen oder konfrontative Aussagen wirken kontraproduktiv und können das Gesprächsklima belasten.

Stattdessen sollte die Kommunikation ruhig, klar und respektvoll erfolgen. Aussagen wie „Ich sehe meine Leistungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen“ oder „Ich habe Verantwortung für zusätzliche Aufgaben übernommen“ sind faktenorientiert und vermitteln gleichzeitig die Ernsthaftigkeit des Anliegens.

Auch Rückfragen sollten professionell beantwortet werden. Wer auf kritische Bemerkungen mit Verständnis und weiteren Erläuterungen reagiert, stärkt die eigene Position. Wichtig ist es, eine innere Haltung der Offenheit und Flexibilität zu bewahren – auch dann, wenn das Gegenüber zunächst zögerlich reagiert.

Die eigene Körpersprache sollte das gesprochene Wort unterstreichen: Aufrechter Sitz, ruhige Gestik und Blickkontakt vermitteln Selbstbewusstsein und Souveränität. So entsteht ein Gespräch auf Augenhöhe, das von gegenseitigem Respekt getragen wird.

Alternative Lösungen diskutieren

Nicht immer ist eine sofortige Gehaltserhöhung möglich. Umso wichtiger ist es, im Gespräch offen für alternative Modelle zu sein. Dazu zählen beispielsweise zusätzliche Urlaubstage, flexible Arbeitszeiten, Boni, Weiterbildungsmöglichkeiten oder die Übernahme neuer Aufgaben mit Perspektive auf spätere Anpassungen.

Durch das Einbringen solcher Optionen zeigt sich die anfragende Person als lösungsorientiert und realistisch. Eine mögliche Formulierung könnte lauten: „Sollte eine direkte Gehaltserhöhung aktuell nicht möglich sein, wäre ich offen für andere Formen der Anerkennung – zum Beispiel eine Fortbildung oder ein Leistungsbonus.“

Solche Angebote signalisieren Kompromissbereitschaft, ohne das Hauptanliegen aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig ermöglichen sie dem Unternehmen, Spielräume auszuloten und das Anliegen schrittweise umzusetzen. Auch Vereinbarungen über spätere Gehaltsanpassungen mit konkretem Zeitrahmen können hier eine Brücke bilden.

Besonders wirksam sind konkrete Vorschläge, die den betrieblichen Kontext berücksichtigen. Wer bereits im Vorfeld mögliche Alternativen durchdenkt, zeigt Initiative und trägt zu einem konstruktiven Gesprächsverlauf bei.

Die Gehaltserhöhung ansprechen – Nach dem Gespräch

Auch nach dem eigentlichen Gespräch endet der Prozess der Gehaltsverhandlung nicht. Ein sorgfältiger Umgang mit dem weiteren Verlauf – inklusive Dokumentation und gezieltem Nachfassen – stärkt die eigene Position nachhaltig. So wird aus einem einmaligen Gespräch mit dem Chef ein strategischer Entwicklungsschritt innerhalb der beruflichen Laufbahn.

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Protokoll führen

Nach dem Gespräch empfiehlt es sich, die wesentlichen Punkte schriftlich festzuhalten. Ein Protokoll dient nicht nur der eigenen Erinnerung, sondern schafft auch eine Grundlage für zukünftige Gespräche oder Nachverhandlungen.

Das Protokoll sollte neutral formuliert sein und neben den besprochenen Argumenten auch eventuelle Zusagen, Fristen oder offene Punkte enthalten. Ein typischer Eintrag könnte lauten: „Am 12. März fand ein Gespräch mit Herrn Müller zum Thema Gehaltsanpassung statt. Dabei wurde die Möglichkeit einer Erhöhung um 8 % in Aussicht gestellt, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Geschäftsführung. Eine Rückmeldung wurde für Anfang Juni vereinbart.“

Solche Notizen helfen, den Gesprächsverlauf nachzuvollziehen und schaffen Transparenz. Auch Missverständnisse lassen sich auf diese Weise vermeiden, da beide Seiten sich auf das Besprochene berufen können.

Darüber hinaus kann das Protokoll als Grundlage für ein mögliches Folgegespräch dienen. Wer die Entwicklung der eigenen Forderung dokumentiert, demonstriert Professionalität und Weitblick.

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Follow-up

Ein gezieltes Follow-up nach dem Gespräch zeigt Engagement und Verbindlichkeit. Besonders wenn eine Rückmeldung angekündigt oder eine Entscheidung vertagt wurde, ist es wichtig, zum vereinbarten Zeitpunkt aktiv nachzufassen.

Das Follow-up kann in Form einer kurzen E-Mail erfolgen, in der höflich an das Gespräch erinnert und um den aktuellen Stand gebeten wird. Eine mögliche Formulierung lautet: „Bezugnehmend auf unser Gespräch vom [Datum] wollte ich freundlich nachfragen, ob bereits eine Entscheidung getroffen wurde.“

Dabei ist ein respektvoller Ton entscheidend. Ein zu drängendes oder vorwurfsvolles Schreiben wirkt negativ und kann die positive Grundstimmung gefährden. Ziel ist es, Interesse zu bekunden und das Thema aktiv im Blick zu behalten.

Auch bei positiven Rückmeldungen empfiehlt sich eine kurze Bestätigung oder ein Dank – etwa: „Vielen Dank für die positive Rückmeldung und das entgegengebrachte Vertrauen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“ So wird das Gespräch mit einem professionellen Abschluss versehen und die eigene Wirkung gestärkt.

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