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Was spricht für den Mindestlohn? Und was dagegen?

Der Mindeslohn ist ein politisches Instrument, um Armut zu bekämpfen. Seit dem Oktober 2022 beträgt er in Deutschland 12 Euro pro Stunde. Er findet in der BRD viele Fürsprecher, doch es gibt auch Gegenstimmen. Kritiker heben besonders gerne hervor, dass ein Mindestlohn Arbeitsplätze koste. Doch ist das wirklich so? Und welche Argumente spielen noch eine Rolle?

Wer wen gilt der Mindestlohn

Anspruch auf einen Mindestlohn haben im Grunde alle Arbeitnehmer, die nicht in der Ausbildung sind, Praktikanten (nicht alle), Jugendliche ohne Ausbildung oder Langzeitarbeitslose innerhalb der ersten sechs Monate. Damit fallen Selbständige und Freiberufler raus. Ausnahmeregelungen gibt es viele. Allee aufzuzählen, wäre in diesem Rahmen auch nicht sinnvoll. Genaueres erfahren Sie auf mindestlohn.expert.

Was spricht gegen den Mindestlohn?

Das klassische Argument gegen den Mindestlohn ist der Wegfall von Arbeitsplätzen. Lieber einen Arbeitsplatz als keinen, so hört oder liest man hin und wieder. Doch stimmt das überhaupt? Nein, wie zahlreiche Studien belegen. Vielmehr werde der Mindestlohn in einigen Branchen durch Preissteigerungen ausgeglichen. Im Zusammenhang mit dem Wegfall von Arbeitsplätzen steht auch das Argument, ein flächendeckender Mindestlohn sei nicht möglich, schließlich seien etwa die Unterschiede zwischen Stadt und Land und zwischen Ost und West zu groß. Um das Argument zu verdeutlichen, lohnt es sich, in die USA zu schauen. Das Land ist um einiges größer, ebenso das Lohngefälle. Mit einem hypothetischen Mindestlohn, das in allen Bundesstaaten gelten würde, lebte es sich im ländlichen New Mexico wohl paradiesisch (Arbeitgeber könnten ”New York-Löhne” aber auch nicht zahlen), während es in New York aufgrund der Lebenshaltungskosten wohl für keine Woche wohnen reichen würde, nähme man ersteres zum Maßstab. Dass auch diese Argumentation im kleineren und homogeneren Deutschland nicht greift, haben die (Nicht-)Auswirkungen der Einführung des Mindestlohns 2015 hinlänglich gezeigt.

Welche Argumente sprechen für den Mindestlohn?

Bei Lohnarmut handelt es sich für viele Menschen, die sich für einen Mindestlohn einsetzen, instinktiv um eine sehr ungerechte Sachlage. Dass Vollzeitarbeitnehmer von ihrem Lohn gut und nicht am Existenzminimum leben, ist daher eines der wichtigsten Argumente für eine Mindestvergütung. Dazu gehört auch die Bildung von Rücklagen, um im Alter auf Ersparnisse zurückgreifen zu können. In vielen Konstellationen ist das allerdings zumindest in Deutschland nicht konsequent möglich, zumal die Inflation 2023 steigt und der Mindestlohn damit erheblich an Wert verliert. Zudem gehen viele Befürworter davon aus, dass durch ein höheres Einkommen die Motivation steigt, was wiederum dem Arbeitgeber zugutekommt. Weiterhin spart der Staat direkt Kosten ein, da Arbeitnehmer nicht aufstocken müssen, um ein Mindestmaß an wirtschaftlichen Mittel zur Verfügung zu haben. Auch indirekt profitiert das Land. Der höhere Lohn fließt durch Ausgaben der Arbeitnehmer wieder in die Wirtschaft, was einen positiven Einfluss auf die Konjunktur hat. Ebenso verhindert der Mindestlohn Lohndumping durch ausländische Arbeitskräfte, da auch sie Anspruch auf eine Minimalvergütung haben. Je nach Marktlage und Branche kann ein fehlender Mindestlohn auch zu einer Abwärtsspirale im Gehaltsgefüge führen. Vor allem Unternehmen, die einem hohen Konkurrenzdruck ausgesetzt sind und nur geringe oder gar keine Gewinne einfahren, könnten die Löhne regelmäßig verringern, um wettbewerbsfähiger zu werden.

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