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Wirtschaftslexikon

Definition der ABC-Analyse

Die ABC-Analyse ist ein Verfahren aus der Betriebswirtschaft und wird auch Programmstrukturanalyse genannt. Den Namen verdankt sie der Klassifizierung der zu untersuchenden Objekte in die drei Klassen A, B und C. Das Analyseverfahren gewichtet diese Elemente und wird daher dazu verwendet, Ereignisse zu planen und Entscheidungen zu treffen oder um Schwerpunkte bei Rationalisierungsprozessen zu setzen.

Die ABC-Analyse ist ein Verfahren aus der Betriebswirtschaft und wird auch Programmstrukturanalyse genannt. Den Namen verdankt sie der Klassifizierung der zu untersuchenden Objekte in die drei Klassen A, B und C. Das Analyseverfahren gewichtet diese Elemente und wird daher dazu verwendet, Ereignisse zu planen und Entscheidungen zu treffen oder um Schwerpunkte bei Rationalisierungsprozessen zu setzen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Anwendungsbereiche der ABC-Analyse
  2. Vor- und Nachteile der ABC-Analyse
  3. Aufbau der ABC-Analyse
  4. Verfahrensweise
  5. Die 80/20-Regel
  6. Ziele der ABC-Analyse
  7. Die ABC-Analyse bei Produktion und Distribution
  8. Charakteristika von A-, B- und C-Gütern

Die Klasse A umfasst daher alle Elemente, die wichtig, hochwertig oder umsatzstark sind, während die Klasse C die weniger wichtigen oder umsatzschwächsten Elemente beinhaltet. Dieses Verfahren gibt einen wichtigen Überblick über die IST-Situation des zu untersuchenden Bereiches.

Anwendungsbereiche der ABC-Analyse

Die ABC-Analyse eignet sich beispielsweise für die Ermittlung von Produkten, die am stärksten am Umsatz (Umsatz Definition) eines Unternehmens beteiligt sind. Auch bei der Materialwirtschaft, also beim Einkauf und bei der Beschaffung von Waren und Gütern ist diese Analyseform weit verbreitet. Mit ihr können große Zahlen, die Kunden, Produkte oder Lieferanten betreffen übersichtlich angezeigt werden. Auch die Priorität von zu erledigenden Aufgaben kann im Bereich des Zeitmanagements mit diesem Verfahren ermittelt werden. Neuerdings findet die ABC-Analyse auch Verwendung beim Personalmanagement und der Bewertung der Mitarbeiter.

Einsatzgebiete der ABC-Analyse:

  • Produkte mit dem meisten Umsatz
  • Günstigste Lieferanten
  • Umsatz stärkste Kunden
  • Prioritäten von Aufgaben
  • Bewertung von Mitarbeitern

Vor- und Nachteile der ABC-Analyse

Mit der ABC-Analyse lassen sich komplexe Sachverhalte anschaulich darstellen. Das Verfahren lässt sich relativ einfach anwenden und mit wenig Aufwand graphisch darstellen. Außerdem kann die Analyse auf ganz unterschiedliche Bereiche angewendet. Die ABC-Analyse ist also ein wichtiges Hilfsmittel in der Marktwirtschaft. Es handelt sich aber wie gesagt nur um ein Hilfsmittel, da die Schlussfolgerungen aus der Analyse selbst gezogen werden müssen und die geeigneten Handlungsverfahren ebenfalls erst noch daraus entwickelt werden müssen.

Aufbau der ABC-Analyse

Üblicherweise besteht eine ABC-Analyse aus mehreren Wertepaaren, die nach Größe sortiert und in Klassen eingeordnet werden. Beispiele für solche Wertepaar sind:

  • Artikel – Lagerbestand
  • Kostenaufwand – Nutzen
  • Kundenzahl – Umsatz
  • Kosten – Ressourcen

Die Wertepaare werden mit einer speziellen Form des Säulendiagramms, dem Paretodiagramm, dargestellt. Dabei befinden sich die kleinsten Werte rechts und die größten links. Auf diese Weise lässt sich die Ist-Situation von Unternehmensprozessen auf verschiedenen Wertebenen darstellen. Dabei legt jedes Unternehmen selbst fest, welchen Anteil die Ebenen jeweils einnehmen. Üblicherweise liegt die A-Klasse bei 80%, B bei 15% und C bei 5%.

Verfahrensweise

Am besten eignet sich eine Tabellenkalkulation zur Durchführung einer ABC-Analyse. Dabei erstellt man zunächst eine Liste mit folgenden Punkten:

  • Artikelnummer, Artikelbezeichnung
  • Jährliche Verbrauchsmenge
  • Preis für eine Einheit

Im Anschluss erweitert man die Tabelle um eine Spalte, in der der Verbrauchswert festgehalten ist. Er errechnet sich aus dem Produkt von Verbrauchsmenge je Artikel und Preis je Einheit. Die Werte werden nun absteigend sortiert. Es folgt die Summenbildung der Verbrauchswerte. Danach erstellt man zwei weitere Tabellenspalten. Sie enthalten den prozentualen Verbrauchswert und den kumulierten prozentualen Verbrauchswert.

Prozentualer Verbrauchswert: 100 * (Verbrauchswert/Gesamtverbrauch)

Kumulierter prozentualer Verbrauchswert: Prozentualer Verbrauchswert + Summe der prozentualen Verbrauchswerte aller übrigen Güter

Der kumulierte prozentuale Verbrauchswert dient als Grundlage, um die Güter in A, B und C einzuteilen.

Die 80/20-Regel

Stellt man Kunden und Umsätze einander gegenüber, stellt die 80/20-Regel den Idealfall dar. Sie besagt, dass 80% des erwirtschafteten Umsatzes von 20% der Kunden stammen. 30% der Kunden bringen 15% des Umsatzes und 50% der Kunden nur 5% des Umsatzes ein. An dieser Stelle zeigt die ABC-Analyse, wie die Kundenbindung in einem Unternehmen ausgeprägt ist. Dabei ist allerdings immer auch zu beachten, dass es sich bei der Regel um einen Richtwert handelt, der in der Praxis nur selten erreicht wird.

Ziele der ABC-Analyse:

  • Klare Trennung der wichtigen Geschäftsbereiche von den unwichtigen
  • Schwerpunkte bei Rationalisierungsbestrebungen setzen
  • unwirtschaftliche Geschäftsbereiche eruieren
  • die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöhen

Die ABC-Analyse bei Produktion und Distribution

Anhand einer ABC-Analyse macht sich der Disponent ein Bild von der Auslastung des Warenlagers. Er teilt die enthaltenen Güter in A-, B- und C-Kategorien ein und erkennt, bei welchen Produkten sich weitere absatztechnische Maßnahmen lohnen. Auch ersieht er daraus schnell, welche Waren und Produkte er nachbestellen muss. Das ist besonders hinsichtlich der immer kürzer werdenden Lieferzeiten wichtig. So kann man Kosten bei der Lagerung von Gütern einsparen, indem man auf Just-in-time-Anlieferung setzt.

Charakteristika von A-, B- und C-Gütern

A-, B- und C-Güter weisen spezifische Charakteristika in puncto Disposition, Beschaffungsmarketing, Inventur und Bestellabwicklung auf.

A-Güter

Disposition

  • Vermeidung von großen Beständen
  • genaue Festlegung kleiner Sicherheitsbestände
  • Exakte Bestandsführung
  • Bestellwesen orientiert sich am Auftrag, nicht am Verbrauch

Beschaffung

  • intensive Preisverhandlungen
  • Marktforschung, Preisanalyse
  • alternative Lieferanten
  • Nutzung verschiedenster Informationsquellen

Inventur

  • ständige Inventur

B-Güter

Disposition

  • programmgesteuert, nicht verbraucher- oder auftragsgesteuert

C-Güter

Disposition

  • vorratsbezogen, nicht bedarfsbezogen
  • einfache Disposition
  • kostenoptimale Losgrößen
  • einfache Bestandsführung

Bestellabwicklung

  • einfache Abwicklung
  •  Rahmenverträge

Inventur

  • stichprobenartig

Weitere Definitionen finden Sie hier im Wirtschaftslexikon:

 

Christian Weis

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