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Recht & Steuern

Führen durch Mitarbeiterzufriedenheit – wichtiger denn je

Wertschätzung ist in aller Munde. Sie gilt mittlerweile als Grundlage für die nachhaltige Zufriedenheit von Mitarbeitenden in Unternehmen. Stimmt das? Und wie zeigt sich Wertschätzung in der betrieblichen Praxis?

Zufriedene Mitarbeiter sind ein hohes Kapital

Viele Firmen können ihre vakanten Stellen nicht besetzen. Gut ausgebildetes Personal wird in manchen Branchen händeringend gesucht. Daher wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeitenden durch attraktive Rahmenbedingungen im Boot zu halten. Dazu kommt, dass eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit generell zu guter Arbeitsproduktivität führt.

Wie lässt sich die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhalten und erhöhen?

Ein essenzieller Faktor ist tatsächlich die Wertschätzung, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern entgegenbringen. Diese Haltung drückt sich in unterschiedlicher Form aus. Doch trotz aller Unterschiede: Erfolgreiche Maßnahmen der Wertschätzung haben eines gemeinsam. Sie alle sind dazu geeignet, wichtige Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erfüllen.

Wichtige Grundbedürfnisse: Mitarbeiter wollen sich entfalten dürfen und geachtet sein

Abraham Maslow beschreibt in seiner Forschungsstudie aus dem Jahre 1954 fünf grundlegende menschliche Bedürfnisse. Sie bilden eine sogenannte Bedürfnispyramide. Diese Grundbedürfnisse lassen sich direkt auf Mitarbeitende in Unternehmen beziehen:

  1. Physiologische Bedürfnisse: Diese existenziellen Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Wohnung müssen erfüllt sein, sonst können Menschen nicht existieren und sich entfalten.
  2. Sicherheitsbedürfnisse: Angstfreiheit und Schutz vor Gefahr sind Voraussetzungen dafür, dass sich ein Mitarbeiter überhaupt seinen Tätigkeiten widmen kann.
  3. Soziale Bedürfnisse: Menschen wollen sich einer Gruppe zugehörig und anerkannt fühlen. Auch diese Bedürfnisse müssen erfüllt sein, damit Mitarbeiter ihr volles Potenzial ausschöpfen können.
  4. Individualitätsbedürfnis: Menschen sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Ziele. Das Streben nach Unabhängigkeit, nach Freiheit und nach Anerkennung gehören dazu.
  5. Selbstverwirklichung: Dahinter steht das Bedürfnis, seine Fähigkeiten ausleben zu können, wirksam zu sein, Sinnhaftigkeit zu erkennen, die eigene Persönlichkeit zu entfalten und das volle Potenzial ausschöpfen zu können.

Jeden Mitarbeiter als Persönlichkeit sehen

Die Grundbedürfnisse sind bei Menschen je nach Persönlichkeit individuell verschieden. Sie können nicht vom Arbeitgeber rundum erfüllt werden. Doch lassen sich von ihnen elementare Zugänge zu Menschen und ihren Motiven ableiten.

Vor allem die Bedürfnisse

  • nach Zugehörigkeit
  • nach Akzeptiert-werden und nach individueller Förderung
  • nach Selbstwirksamkeit und Entfaltungsmöglichkeiten

geben wichtige Hinweise darauf, wie sich Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig fördern lässt. Wertschätzung bedeutet in diesem Zusammenhang, die Mitarbeitenden nicht als Rädchen im Getriebe, sondern als einzigartige Persönlichkeiten zu sehen und mit ihnen als solche umzugehen. In dieser Rolle als einzigartige Persönlichkeiten erfüllen sie ihre Aufgaben motivierter, kreativer und selbstverantwortlicher – zum eigenen Nutzen und zu dem des Unternehmens.

Formen der Wertschätzung: Maßnahmen mit nachhaltiger Wirkung

Transparenz in der Informationskultur

Wichtige Informationen sollten den Mitarbeitern offen zur Verfügung stehen und weitergegeben werden. Wer sich beispielsweise über geplante Maßnahmen gut informiert weiß, fühlt sich sicher und kann sich leichter mit der Firma und dem Team identifizieren. Grabenkämpfe erledigen sich dadurch oft im Vorfeld.

Offenheit in der Kommunikation

Eine vertrauensvolle Unternehmenskultur, in der auch konstruktive Kritik ihren Platz haben darf, ist die Grundlage für Offenheit und damit auch für Weiterentwicklung. Dazu gehört, regelmäßig Feedback einzuholen.

Eine konstruktive Fehlerkultur

Mitarbeiter sind Menschen und zum Menschsein gehört es dazu, auch Fehler zu machen. Fehler sollten offen und gemeinschaftlich thematisiert werden, immer im Hinblick darauf, wie eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann. Oft liegen Fehlerquellen im Betriebsablauf begründet. Eine konstruktive Fehlerkultur ist nicht nur entlastend für die Mitarbeiter. Sie wird auch zur Quelle nachhaltiger Qualitätsverbesserung.

Interesse am Mitarbeiter

Ein Mitarbeiter kann sich weiterentwickeln und sein vollständiges Potenzial ausschöpfen, wenn er einen Chef hat, der seine Stärken kennt. Wenn regelmäßige Gespräche stattfinden und der Vorgesetzte ein offenes Ohr für die Anliegen hat, kann der Beschäftigte sich wohlfühlen und seine Fähigkeiten entfalten.

Lob und finanzielle Anerkennung

Ein respektvoller Umgangston trägt maßgeblich zu einem positiven Arbeitsklima bei. Auch Anerkennung für gute Leistungen durch Lob und leistungsgerechte Bezahlung gehören dazu.

Die finanzielle Anerkennung kann darüber hinaus durch Tankgutscheine und die Kostenübernahme von lehrreichen Fortbildungen erfolgen. Insbesondere gerne gesehen sind Urlaubsgeld und das Weihnachtsgeld zu Jahresende.

Gute materielle Arbeitsbedingungen

Eine positive Arbeitsatmosphäre entsteht auch durch Mitarbeiterangebote als Corporate Benefits. Dazu können ein eigenes Firmenauto oder moderne Büroausstattungen gehören. Die Größe der Räume, die technische Ausrüstung, die Besprechungs- und Pausenräume und andere Materialien gehören zu diesen Arbeitsbedingungen.

Flexible Arbeitsmodelle

Flexible Arbeitsmodellen wie Teilzeitarbeit, Home Office oder die Möglichkeit, ein Sabbatjahr einzulegen, kommen den Bedürfnissen vieler Mitarbeitenden entgegen. Zahlreiche Firmen bieten zudem im Büro eine Basis-Verpflegung an, beispielsweise Wasser, Kaffee und Obst. Durch eine sorgfältige Auswahl und eine exzellente Qualität der Produkte können hier Unternehmen bei ihren Mitarbeitern punkten. Auch Angebote wie Betriebssport, Team-Events, Sonderkonditionen im Fitnessstudio, Zuschüsse zu den Fahrtkosten und andere kleine finanzielle Boni werden von Mitarbeitern als Ausdruck der Wertschätzung gesehen.

FAZIT

Wertschätzung bindet Mitarbeiter ans Unternehmen. Führung sollte daher von einer akzeptierenden Haltung und von Begegnung auf Augenhöhe geprägt sein. Ein Blick auf die Maslowsche Bedürfnispyramide zeigt, dass anerkennende Maßnahmen im Zusammenhang mit den Grundbedürfnissen von Menschen stehen. Je individueller diese Maßnahmen auf den einzelnen Mitarbeiter zugeschnitten sind, umso stärker entsteht das Gefühl, geachtet und wertgeschätzt zu sein. Eine breite Palette an Bindungsmaßnahmen von Unternehmen führt dazu, dass Mitarbeiter auf diese Vorteile nicht verzichten wollen. Wer ein solches Unternehmen verlassen würde, müsste auch auf das liebgewonnene Arbeitsklima, auf Boni und manchmal auch auf einen begehrten Status verzichten. Ein Stellenwechsel wird dadurch schwerer – Zufriedenheit hält also die Mitarbeiter im Boot.

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