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Wider die Prozesshektik: Warum es sich lohnt, einen Gang zurückzuschalten

Wir leben in einer IT-getriebenen Welt. Prozesse werden heute durch viele ineinandergreifende Zahnräder gesteuert und sollen in kürzester Zeit ihre Ziele erreichen. Verfügbarkeit von Systemen ist eines der wichtigsten Kriterien für Energie, Effizienz, Ressourcenoptimierung und vieles mehr. Es geht also hektisch zu – und zwar an allen Fronten. Genau diese Getriebenheit aber sorgt dafür, dass eigentlich vermeidbare Fehler passieren. Wer seine Ziele effizient erreichen will, sollte sich der Prozesshektik bewusst entziehen und sich Zeit nehmen, sich und sein Team regelmäßig aufeinander einzuschwören.

Wo gearbeitet wird, passieren Fehler, heißt es in einem bekannten Sprichwort – das gilt umso mehr dort, wo Dinge unter Druck erledigt werden müssen. Oftmals ist schlicht keine Zeit, Entscheidungen und Prozesse bis zu Ende und in die letzte Verästelung zu denken, bevor sie auf den Weg gebracht werden. Das aber birgt großes Fehlerpotenzial. Fachleute wissen: Es ist um ein Vielfaches sinnvoller, sich zu überlegen, wo genau es eigentlich hingehen soll, bevor etwaige Prozesse ans Laufen gebracht werden. Eine gezielte Absprache der einzelnen Verantwortlichen darüber, welche Themen ein Unternehmen wirklich bewegen, welche Umstände es blockieren oder gar am Vorwärtskommen hindern, findet allerdings in vielen Fällen gar nicht erst statt. Experten, die dann von extern gerufen werden, um das vielleicht schon sinkende Schiff wieder auf Kurs zu bringen, stellen schnell fest: Fragt man zehn verschiedene Manager oder Abteilungsleiter zu ihrer Vision für das Unternehmen, erhält man nicht selten zehn verschiedene Antworten. Meist will einfach jeder irgendwie sein eigenes Ziel erreichen. Dass das nicht zielführend ist, versteht sich von selbst. Genau an dieser Stelle lohnt es sich, einen Gang zurückzuschalten und das Führungsteam wieder aufeinander zu eichen – etwa in einem professionellen Coaching.

Auch beim Coaching handelt es sich um einen Prozess, in dem es darum geht, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen, um mehr Achtsamkeit, Klarheit und Wahrheit in die Führung zu bringen. Nur so lässt sich das große Ganze auf ein gemeinsames Ziel hin ausrichten. Dafür aber braucht es Ruhe und Raum, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.

Tatsächlich ist es so, dass die Menschen in Mitteleuropa zu 90 Prozent im Außen handeln und nur zehn Prozent ihrer Energie darauf verwenden, sich Gedanken, um ihre Ziele und ihre Motivation zu machen. So sind die meisten Menschen einfach damit befasst, irgendwie voranzukommen – was auch immer „voran“ bedeutet, koste es, was es wolle. Das aber ist genau der falsche Weg. Vielmehr braucht es Ent- statt Beschleunigung, um wesentliche Dinge wie etwa die Kommunikation untereinander zu verbessern. Nur dort, wo Mitarbeiter und Führungskräfte so kommunizieren, dass sie sich gegenseitig fördern und ihre Stärken zeigen können, führt die Motivation automatisch zum Ziel. Es lohnt sich also für alle, einen Ganz zurückzuschalten und regelmäßig an die Feinabstimmung zu gehen.

Ein guter Indikator dafür, dass es sich lohnen könnte, auf ein professionelles Coaching zu setzen, ist, wenn das Miteinander plötzlich mühevoll wird. Viele Unternehmen kommen allerdings erst sehr spät darauf, dass sich an manchen Stellen Sand im sprichwörtlichen Getriebe befindet – so etwa dann, wenn die Stimmung an irgendeiner Stelle besonders schlecht ist oder Ziele einfach nicht erreicht werden. Unternehmen, die erst dann einen Gang zurückschalten, dürfen sich nicht wundern, dass es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich wird, noch rechtzeitig umzusteuern. Deshalb ist zu jeder Zeit ein gutes Auge gefragt. Es ist Aufgabe der Geschäftsführung, immer wieder aufs Neue darauf zu schauen, ob sich alle noch in die gewünschte Richtung bewegen und blinden Aktionismus im Zweifel gezielt zu unterbinden – insbesondere in der IT. Denn auch IT-Prozesse kommen letztlich nicht ohne menschliche Interaktion aus und bedingen ein Team, dass Komplexität managt und strategisch aufeinander abgestimmt ist.

Über den Autor


Seit rund einem Vierteljahrhundert ist Mathias Hess in der digitalen Welt unterwegs – in nationalen mittelständischen Unternehmen und in internationalen Großkonzernen, als CIO und IT-Leiter sowie in verantwortlichen Management-Positionen bei IT-Service-Providern. Er kennt alles, was das moderne IT-Umfeld beim Thema Digitalisierung als Chancen, aber auch an Risiken zu bieten hat. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Projektmanagement, sowohl mit der Einführung neuer Anwendungen und Prozesse (ITIL) als auch in der Umsetzung von Outsourcing-Projekten und komplexen Offshore-Leistungen. Weitere Informationen unter www.mathias-hess.com.

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