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Mit und ohne Sonnenbrille – Plädoyer für Augen-Blicke

Es gibt doch nichts Vergnüglicheres als einer schönen Frau in die Augen zu sehen, meint unser Kolumnist Peter Jamin – wenn sie einen denn lässt.

Peter Jamin / Peter Jamin

Es ist fast Sommer. Endlich können die Leute wieder ohne schlechtes Gewissen eine Sonnenbrille tragen. Denn auch wenn es richtig in Mode ist – es sieht doch ziemlich blöd aus, wenn Menschen ihre Augen-Blicke bei Nieselregen und Grauschleier hinter getönten Gläsern verstecken. Vor einigen Tagen habe ich deswegen sogar eine Verabredung platzen lassen. Die Frau, mit der ich verabredet war, trug Brille, Sonnenbrille. Sie wollte sie auch auf meine Bitte hin nicht abnehmen. Ich schmeichelte ihr, dass es für mich kaum etwas Sinnlicheres gebe, als einer schönen Frau in die Augen zu sehen.

Eine Sonnenbrille zu tragen sei modern, entgegnete sie und lächelte mich an, während sich mein verdutztes Gesicht in ihren Brillengläsern spiegelte. Ich lächelte nicht – und ging.

Ich halte es nach wie vor für unhöflich, bei einem Gespräch eine Sonnenbrille aufzusetzen. Ich bevorzuge es, zu sehen, wie mein Gegenüber auf Worte und Sätze und Gesten reagiert, die wir miteinander austauschen. Dabei die Augen zu sehen, gehört unbedingt dazu. Augen lassen einen in die Seele des Menschen blicken. Man erfährt beim Augen-Blicken viel über die Gefühle, den Gemütszustand oder den Charakter eines Menschen. Blicke können sogar töten, heißt es ja. Ich weiß, dass ich mir mit diesen Zeilen nicht viele Freunde mache. Soll nicht jeder Mensch so frei sein, sich zu verstecken wie er mag?!

Meine Meinung: Nicht ohne Grund tragen Superspione wie James Bond, Mafiosi in vieler Herren Ländern wie auch hinter einem Sarg wandelnde Witwen in Kinofilmen gerne Sonnenbrille – ein gutes Versteck für hinterlistige Blicke. Aber gottseidank habe ich nicht viele Freunde, die im Gespräch mit mir unbedingt eine Sonnenbrille tragen möchten. Sollten es derer mit Brillentick allerdings eines Tages mehr werden, schaffe ich mir einen neuen Freundeskreis an. Aber das hat ja noch Zeit.

Bleiben Sie fröhlich. Bis nächsten Freitag. Auf einen Cappuccino…

                                        Ihr Peter Jamin

 

Peter Jamin

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