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„Deckelprobleme“: Hoppeditz erwacht verspätet/Wilde Maus ins Carschhaus

Bei bestem Karnevalswetter sprang Hoppeditz Tom Bauer auf dem prallgefüllten Marktplatz aus dem Senftopf. Fotos: Landeshauptstadt Düsseldorf / Melanie Zanin

„Wirhatten Deckelprobleme.“ Statt Helau oder Hallo beendete der Hoppeditz mit diesen Worten seinen Sommerschlaf, als er mit kurzer Verspätung endlich aus dem Senftopf auf den sonnengefluteten Rathausvorplatz blickte. Ein ebenjener mit Menschen prall gefüllter zeugte von der Lust der Düsseldorfer und Gäste auf Karneval.

Was folgte war der obligatorische Schlagabtausch zwischen der Symbolfigur des Düsseldorfer Karnevals und dem Stadtoberhaupt Stephan Keller. Und der Hoppeditz legte direkt die Finger auf eine offene Wunde der Landeshauptstadt: die neue Polizeipräsidentin. Nicht, dass es eine Frau ist, darum ging´s nicht, aber: „Erst Keller, dann die Schneider, jetzt Frau Brauns noch alsdann, dat fühlt sich langsam wie eine feindliche Übernahme an“ und verwies darauf, dass letztere ebenfalls aus der Dom- in das 40 Kilometer stromabwärts liegende Dorf versetzt wurde.

Ob Umrüstung der Straßenlaternen von Gas auf LED, das bunte gewürfelte Pflaster in der Innenstadt oder statt eines Opernneubaus die Bude zu flicken und ganz groß in die Werbung mit der „Deutschen Vintage-Oper am Rhein“ einzusteigen, die Symbolfigur hatte einen prall gefüllten Themenkalender übers Jahr gesammelt.Groß gewürdigt wurde schließlich sein nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag, nach den Signa-Problemen das Carschhaus in ein Schaustellerhaus umzugestalten. In der Parterre siedelte er Zuckerwatte, Losbud und „Wöschkes“ an. Im „erste Stock die wilde Maus, aus einem Fenster fährt se raus, zu dem anderen wieder rein (…)“

Doch bei allem Scherzen, so fehlte eben nicht eine ernste Passage auf den „Schrecken in Israel“, bei der Hoppeditz Tom Bauer hart und gar nicht jeck mit den Menschen ins Gericht ging, „die´s nicht reuen, sich dann darüber auch noch freuen, ich sag heut´ hier und auch ganz klar, sowas ist nicht verhandelbar (…) Und sich dann noch der Meinungsfreiheit hier befleiße, dem sag ich klar: Mensch, du bist …“

Freilich stand auch die „F“ mit der „95“ auf dem Wunschzettel des Sommerschläfers. Ob Fortuna nach der Leistung der letzten Spiele allerdings „ge-thiount“ ins Oberhaus des deutschen Fussballs stürmen wird, wie´s der Hoppeditz wünscht, nunja, er ist kein Orakel.

OB Keller: Wir kriegen das hin

Oberbürgermeister Stephan Keller bei seiner Antwort.

Und der Oberbürermeister? Der nahm einige Themen auf und gab seine Antwort. Stichwort LED statt Gaslaterne: „Wenn’s Gas knapp ist, dann müssen wir daraus auch alle lernen. Darum fließt künftig Strom in unseren schönen Gaslaternen. (…) In welchen der Laternen hier ist wohl schon LED? Es gibt kaum einen Unterschied, so wie ich das hier seh.“

Stichwort Oper und Carschhaus: „Die neue Oper, die wird top, das werden alle sehen! Das Carschhaus krieg’n wir auch noch hin (…)“

Stichwort Sportstadt, Invictus Games und Antisemitismus. „Mein Highlight: Die Invictus Games, mit mancher vollen Halle. Athleten aus der ganzen Welt, die sind zu uns gekommen, Invictus – das heißt „unbesiegt“ und hat mich mitgenommen, denn alle Sportler war‘n im Krieg und wurden dort verletzt,  im Sport haben sie Kraft gefunden. (…) Doch ist der Hintergrund sehr ernst, denn wie wir alle wissen, es gibt zu viele Kriege, ganze Länder sind zerrissen. Wir alle hier in unserer Stadt, egal woher wir stammen, wir halten unsere Werte hoch und stehen fest zusammen. Für Fremdenhass, für Ausgrenzung, gibt es hier keinen Platz.“

Friedlich war größtenteils der Verlauf des gesamten Tages. Die Narren feierten ausgelassen in der Altstadt und am Ende bilanzierte die Polizei, Hoppeditz-Erwachen 2023 sei vergleichbar mit einem normalen Samstag in der Altstadt gewesen – was immer dies heißen mag. Und irgendwie passend zum Sessionsmotto: „Wat et nit all jöwt“.

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