Es fühlt sich wie ein Zeitsprung in das letzte Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts an. Unter großem Protest führte die SPD eine Fahrradspur auf der verkehrsstarken Luegallee in Oberkassel ein, die 1999 in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion des damaligen CDU-Oberbürgermeisters Erwin zurückgenommen wurde. Vor zwei Wochen nun die Kehrtwende. Eine Fahrradspur und zusätzlich Tempo 30 wurden installiert. Die ersten Ergebnisse sind durchweg positiv.
In einer Mitteilung teilte die Stadt mit, dass die Testphase auf der Luegallee bisher gut angelaufen sei. Die Radfahrstreifen werde gut angenommen und das Parken in zweiter Reihe, das die Verkehrssituation auf der Luegallee zuvor teilweise sehr unübersichtlich gestaltet hatte, falle augenscheinlich weg. Das eingerichtete Tempo 30 sorge für weniger Lärm.
„Wir beobachten die neue Verkehrssituation auf der Luegallee weiterhin täglich. Erfreulich ist, dass die Radfahrstreifen bislang sehr gut angenommen werden“, wird Mobilitätsdezernent Jochen Kral zitiert. „Die Leistungsfähigkeit der nun in beide Fahrtrichtungen einspurigen Luegallee ist bisher angemessen.“
„Lediglich in den morgendlichen Spitzenstunden zwischen 8 und 9.30 stockt der Verkehr vereinzelt auf einzelnen Teilabschnitten der Luegallee“, so Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanament. Derzeit werde geprüft, „ob noch Optimierungen an der Schaltung einiger Ampelanlagen“ kurzfristig realisiert werden können.
Die neue Verkehrssituation habe sich auch auf den Lade- und Lieferverkehr ausgewirkt, da dieser mit der Einrichtung der Radfahrstreifen nun keine Möglichkeit mehr hat, in der zweiten Reihe zu halten. Deswegen für die Testphase zusätzlich neu eingerichteten Zonen, jetzt insgesamt 15 Lade- und Lieferzonen eingerichtet, die sich über die gesamte Strecke zwischen Belsenplatz und Luegallee erstrecken. Diese Abschnitte dürfen für private wie für gewerbliche Zwecke gleichermaßen zum Be- und Entladen genutzt werden.
Mit der Einrichtung des Fahrradstreifens auf der Straße fällt die Benutzung des Weges auf dem Gehweg übrigens weg. In den nächsten Tagen sollen die Piktogramme entfernt werden.
Foto: Stadt Düsseldorf