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17.000 Menschen bei „Oper für alle“

Die "Oper für alle" war ein großer Erfolg. 17.000 Menschen kamen in den Rheinpark, viele von ihnen starrten aber auf das schwarze Technikerzelt, das mittig auf der Wiese stand. Fotos: Manfred Fammler

Manchmal sollte ein Text geschrieben werden, wenn der Nachhall verklungen ist und die Vernunft die Emotion verdrängt hat. In diesem Fall wäre dies falsch, denn viele Akkorde begleiten den Autor noch Tage danach. Die „Oper für alle“ im Düsseldorfer Rheinpark war ein großartiger Erfolg. 17.000 Menschen versammelten sich zu einer friedlichen Demonstration unter dem Tenor klassischer Musik.

Es gibt schöne Abende, herausragende und magische Abende, die verzaubern und sich ins Gedächtnis brennen. Soweit sollte allerdings nicht gegangen werden, denn während sich das Düsseldorfer Symphonieorchester, die Solisten und auch das vielköpfige Publikum sich für ein Freiluftkonzert Bestnoten verdienten, so hinkte die Orga diesem Prädikat hinterher.

Das Geheimnis des schwarzen Kastens

Ein Blick in Richtung Bühne offenbarte die Unkenntnis der Organisatoren. Mittendrin und ganz zentral auf der Wiese wurde die schwarze, blickdichte Technikhütte aufgebaut. So starrte ein Großteil des Publikums auf eine schwarze Wand. Die Solisten und Dirigenten live zu sehen, war unmöglich. Einzig die Videoleinwände links und rechts der Bühne brachten Licht ins Dunkel. Hier sollte bei einer Neuauflage dringend nachgebessert werden. Wie´s gehen kann bewiesen nämlich die Nürnberger bei dem Abschied von Joana Mallwitz, Generalmusikdirektorin der Staatsphilharmonie Nürnberg, die es nach Berlin zieht. Dort waren die Techniker an der Seite der Festwiese untergebracht und nicht im direkten Blickfeld der Bühne wie in Düsseldorf. Der Klang soll ebenfalls ausgezeichnet gewesen sein – für ein klassisches Freiluftkonzert. Achja, das Gastrozelt könnte auch ein wenig nach außen rücken.

17.000 Menschen versammelten sich also am Samstag Abend in einer lauen Sommernacht im Rheinpark. Wippten im Takt der Musik (im Opernhaus kaum möglich und wahrscheinlich auch nicht gerne gesehen), feierten mit Orchester und Dirigenten, sangen zeitweise mit und erlebten mit Götz Alsmann einen Moderator, der verkrampft witzig versuchte, Überleitungen zwischen den einzelnen Musikblöcken zu finden. Beispiel gefällig? Warum, glaubt dieser erfahrene Moderator, dass sich irgendjemand dafür interessiert (außer ihm selbst natürlich), dass in seiner Kindheit jeden Sonntag morgen NABUCCO gespielt wurde? Hier muss dringend nachgebessert werden. Und zwar vor dem Hintergrund, dass an diesem wirklich harmonischen Abend (die Radfahrer und Lastenradtretpedalisten werden später erwähnt) viele junge Menschen im Park waren, die ab dem 3. September in der Oper nicht zu sehen sein werden. Ein bisschen mehr Comedy, ein bisschen mehr Entertainment, um die Oper für alle auch für alle zu öffnen und erlebbar zu machen, hätten dem Abend zusätzlichen Esprit verliehen.

Ein paar Watt – mehr Licht

Bleibt eigentlich nur noch das Thema Beleuchtung nach dem Konzert (ein paar Watt bitte auch ins Licht investieren) und Abreise. Wenn fast 17.000 Menschen auf einen Schlag eine „Location“ verlassen, wird´s meistens unruhig und ruppig. Dem war nicht so am Samstag Abend – bis auf einige Radfahrer, die sich natürlich sofort aufs Rad schwang

Während die meisten Radfahrer ihren Drahtesel an den Seiten der Rasenfläche abstellten, meinte dieser Lastenbiker sein Pedal-SUV exponiert präsentieren zu müssen.

en und mit ihrer überlegenen moralischen Kompetenz Freiraum „erklingelten“. Ein zentraler Fahrradparkplatz und Verbot von Fahr- und Lastenrädern auf der Wiese wäre eine Möglichkeit, wobei hier schon wieder ein Verbot statt gegenseitiger Rücksichtnahme eingeklagt wird.

Trotzdem und eben weil es so schön war: ich werde nächstes Jahr wieder im Rheinpark sein und werde mich wieder an diesem Abend der Musik und den Stimmen hingeben und mir auch gewiss sein, dass es kaum eine schönerer Location gibt, als den Rheinpark mit seinem Namensgeber gleich nebenan.

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