Connect with us

Hi, what are you looking for?

Aktuell

Corona-Pandemie: Deutlich weniger Minijobber in Düsseldorf

Geschlossene Gaststätten: Die Corona-Pandemie kostet vielen Aushilfsjobs

Die Corona-Pandemie hat besonders auf Minijobber starke Auswirkungen. Im Zuge der Krise ist die Zahl der Minijobs in Düsseldorf um insgesamt 9 Prozent gesunken. Mitte 2020 gab es rund 69.600 geringfügig entlohnte Arbeitsverhältnisse. Ein Jahr zuvor waren es noch 76.600. Besonders stark war der Rückgang im Gastgewerbe. In der Branche gingen binnen eines Jahres 2.054 Minijobs verloren, ein Minus von 19 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und beruft sich hierbei auf die neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Wirtschaftskrise. Sie haben bislang keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, werden häufiger gekündigt und sind sozial kaum abgesichert“, so Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal.

Die Statistik spiegele eine „enorme Unwucht“ auf dem heimischen Arbeitsmarkt wider. Während dank staatlicher Hilfen wie der Kurzarbeit die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen in der Region nahezu konstant geblieben sei, treffe die Pandemie prekär Beschäftigte besonders hart. Nach dem Prinzip „Hire and Fire“ lebten sie in ständiger Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. „Betroffen sind gerade Frauen, die eine 450-Euro-Stelle als Kellnerin oder Küchenhilfe oft als einzige Einnahmequelle haben. Auch für viele Studierende, die sich nebenher etwas hinzuverdienen, sind die Folgen des Jobverlustes dramatisch“, betont Torun.

Die Gewerkschafterin kritisiert die Entlassungen, hat aber angesichts der historischen Krise Verständnis für die Lage der Hotels und Restaurants. „Das Problem ist vielmehr, dass die Politik durch abgabenfreie Minijobs schon seit Jahren falsche Anreize setzt. Es ist höchste Zeit, diese Stellen sozialversicherungspflichtig zu machen.“ Nur wenn Sozialabgaben, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt würden, könnten Beschäftigte wirksam geschützt werden.

Eine Heraufsetzung der Verdienstgrenze bei den Minijobs auf monatlich 600 Euro, wie sie derzeit Teile der Union fordern, gehe dagegen „in die völlig falsche Richtung“, so Torun. Damit werde eine prekäre Beschäftigungsform weiter ausgebaut, statt sie einzudämmen. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) würden durch eine Heraufsetzung bundesweit rund 470.000 Menschen mit regulären Stellen ungewollt zu Minijobbern. „Die Coronakrise hat den Blick auf viele gesellschaftliche Probleme gelenkt. Dazu gehören die Minijobs. Die Politik muss hier arbeitsmarktpolitisch umsteuern“, fordert Torun, denn laut Arbeitsagentur nahm die Zahl sozialversicherungspflichtiger Stellen in Düsseldorf zwischen Juni 2019 und Juni 2020 um 1,2 Prozent zu.

Bildquellen

  • Geschlossene Gaststätte: NGG
Werbung

Aktuell

Vom Einfamilienhaus über das Reihenhaus bis zur Eigentumswohnung – in Düsseldorf gibt es rund 80.800 Wohnungen, für die keine Miete bezahlt werden muss, denn ihre...

Aktuell

Im Juli 2023 sind von den sechs Hauptverkehrsflughäfen in NRW rund 2,1 Millionen Passagiere abgeflogen. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW mitteilt, waren das 204.000 beziehungsweise...

Aktuell

Im K21 haben Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes und OB Dr. Stephan Keller gestern die Gründungskommission für...

Aktuell

Der Henkel-Business-Hackathon für Gründerinnen lädt von Frauen geführte Start-ups und Gründerinnen dazu ein, sich mit KI-Lösungen auf zwei konkrete Business Challenges von Henkel zu...

Aktuell

Seit der Freistellung von Nationaltrainer Hansi Flick wurden diverse mögliche Nachfolger ins Spiel gebracht. Jürgen Klopp hat ebenso wie Matthias Sammer bereits abgesagt. Felix...

Weitere Beiträge

Aktuell

Wer in Düsseldorf in Hotels, Biergärten, Restaurants oder anderen Betrieben in den Ferien jobbt, soll in Zukunft wenigstens den gesetzlichen Mindestlohn verdienen. „Bislang können...

Aktuell

Es gibt dickere und dünnere Lohntüten: „In der Regel ist da, wo ein Tariflohn bezahlt wird, auch mehr in der Lohntüte“, sagt die Gewerkschaft...

Aktuell

Brot, Brötchen, Butterkuchen – die Bäckereien in Düsseldorf haben viele Rezepte, um gut zu backen, „aber vielen fehlt der Nachwuchs“, sagt Zayde Torun von...

Aktuell

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) rät Beschäftigten in Düsseldorf zum Urlaubsgeld-Check: „Zwar gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Urlaubsgeld, doch in vielen Branchen –...

Aktuell

Mohamed Boudih wird die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Nordrhein-Westfalen auch künftig führen. Der NRW-Landesvorsitzende wurde auf dem Gewerkschaftstag der NGG in Neuss mit 96...

Aktuell

Rund um Theke und Küche gibt es jetzt mehr Geld: Wer in Düsseldorf im Restaurant, Hotel oder Café arbeitet, bekommt mehr fürs Portemonnaie. „Nicht...

Aktuell

Der Schoko-Hunger ist enorm – gerade zu Ostern: 7.991 Tonnen Schokolade haben die Menschen in Düsseldorf zuletzt rein statistisch im Jahr gegessen. Denn der...

Aktuell

Von den rund 73.400 Mini-Jobs in Düsseldorf sind 56 Prozent in Frauenhand – in der Nahrungsmittelindustrie liegt der Anteil sogar bei 69 Prozent. Auch bei der Teilzeitarbeit...

Werbung