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HiTec-Rollstuhl wird per Kussmund gestartet

Dass Hightech nicht immer in einem futuristischen Gewand daherkommen muss, wird einmal mehr auf der Rehacare 2014, der Fachmesse für Menschen mit Behinderung und und Pflegebedarf, bewiesen. Ein gutes Beispiel dafür sind Rollstühle der Firma Ottobock.

Constanze Tillmann / Messe Düsseldorf

Die robusten Leichtgewichte bestechen durch ihre Einfachheit: ein Sitz, ein flache Lehne und zwei stark angewinkelte Räder sind die äußeren Merkmale dieser Rollstühle, die ihren Einsatz neben dem Alltag besonders im sportlichen Wettbewerb finden. Denn: die bundesdeutsche Basketball-Nationalmannschaft ist mit diesen Fahrgeräten ausgerüstet. Das besondere an ihnen ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen: Durch die festverschweißten Boxrahmen, die aus Flugzeugaluminium bestehen, wird keine Antriebsenergie verschwendet, sondern direkt in Bewegung umgesetzt – wie bei einem High End-Rennrad.

Mobilität bleibt ein großes Thema auf der Rehacare 2014, das mit einer tschechischen Designstudie um eine Komponente erweitert wird. Das motorisierte Kabinenfahrzeug Elbee erinnert durch den Fronteinstieg an die „Isetta“, hat aber weitaus mehr zu bieten. Insbesondere natürlich für den Rollstuhlfahrer, der über eine Rampe rückwärts in das Fahrzeug und in die Fahrerposition gezogen wird und – nachdem sich die Front-Falltür gesenkt hat – mit maximal 80 km/h durch die Stadt und sogar über die Autobahnen fahren kann. Dies ohne fremde Hilfe und ohne den Rollstuhl zu verlassen. Allerdings ist bis dato noch nicht geklärt, ob das Fahrzeug in Deutschland zugelassen wird. Zwar entspräche das Fahrzeug notwendigen EU-Normen und dürfe auch in der Tschechischen Republik, so der tschechische Designer Ladislav Brazdil, doch eine deutsche TÜV-Abnahme lag noch nicht vor. Diese Mobilitätsvariante bleibt jedoch eine spannende Idee.

Ebenso eine spannende Idee ist der Ansatz der Firma Humanelektronik, die sich unter anderem der Idee der Mimiksteuerung von PCs, Laptops oder Rollstühlen verschrieben hat. Insbesondere das Fahren eines Rollstuhls steht auf der Rehacare optisch im Zentrum des Interesses. Wobei die Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig ist. Das Formen eines Kussmundes versetzt den Rollstuhl in die Geradeausfahrt, den Kopf nach links oder rechts neigend gibt die Seitenrichtung an und das Aufreißen den Mundes – vergleichbar mit Muchs Bild „Der Schrei“ – löst eine Vollbremsung aus. Ermöglicht wird dies durch eine 3D Kamera, die – laut Hersteller – Tiefeninformationen erkennt, sehr genau arbeitet und viel Bewegungsfreiheit erlaubt.

Ob ein extrabreites Liegefahrrad für Senioren, Muskel- oder Sprachgesteuerte kleine Greifarme oder eine mobile Braille-Tastatur, die ans Smartphone angeschlossen werden kann, die Welt von Menschen mit einer Behinderung oder Erkrankung durch das Alter wird durch viele technische Neuerungen bereichert und – so scheint es – auch erleichtert.

Die Rehacare endet am Samstag, 27. September, und hat täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

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